Stacee's Soldat (German Edition)

vorteilhaft
betonten.
    Gerüchte
besagten, sie sei in den Dekan verliebt, der nur fünf Jahre
älter war als sie. Der Dekan ließ sie jedoch – laut
den Gerüchten – immer wieder abblitzen. Früher sei
sie noch nicht so durchtrainiert gewesen und hätte auch keinen
guten Geschmack gehabt. (Fotos belegten das übrigens.)
    „ Der
Arbeitsauftrag lautet folgendermaßen. Sie werden bis Mai eine
Story haben, die in einem Lifestyle-Magazin erscheinen soll. Das
beste Team gewinnt einen Preis, den ich jedoch noch für mich
behalte. Sie müssen alles anwenden, das sie bisher gelernt
haben. Recherchieren Sie sorgfältig, befragen Sie Menschen,
arbeiten Sie zusammen! Ich werde alle Quellen peinlich genau prüfen.
Außerdem müssen Sie Ihre eigenen Fotos bereitstellen.
Falls Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich an mich. Mein Büro
steht Ihnen immer offen. Und nun zu unserem heutigen Thema...“,
fuhr Professor Schmidt fort.
    Annie
sah mich aufgeregt an. Tom lächelte.
    Wir
sollten an einem Wettbewerb teilnehmen? Und unsere eigenen Fotos
schießen?
    Das
alles mit einem Partner... Ich seufzte, hörte aber weiter zu.

    Annie
drückte meine Hand, als wir endlich einen Blick auf die Liste
mit den Teams ergatterten. Innerlich stöhnte ich genervt auf.
Denn unter Annies Partner, Tom, stand folgendes: Brandon Shaw –
Stacee Alexandersson .
    „ Oh
mein Gott, Stace! Du hast echt so ein Glück!“, flüsterte
Annie ehrfürchtig. Ich seufzte.
    Mir
ging das langsam wirklich auf die Nerven. Nur weil Brandon Shaw mit
mir sprach, hieß das noch lange nicht, dass Annie so darauf
reagieren musste.
    „ Du
doch auch! Immerhin darfst du mit Tom arbeiten!“
    „ Ich
fühle mich geehrt, meine Damen. Aber...“, bedankte sich
Tom in seinem breitesten Texas-Dialekt.
    „ Hey,
Stacee! Kann ich kurz stören?“, unterbrach Brandon Toms
ironischen Vortrag.
    Zum
Glück , dachte Annie
scheinbar, jedenfalls sah es so aus, bevor sie realisierte, wer ihn
unterbrach.
    „ Hast
du jetzt kurz Zeit?“, fragte Brandon mich.
    „ Ich
muss eigentlich zur Arbeit.“, erwiderte ich entschuldigend.
    „ Wie
wäre es, wenn ich dich fahre und wir dabei reden? Es ist
wirklich dringend.“, Brandon bestand darauf, wie mir schien.
    „ Sie
fährt natürlich gern mit dir.“, sagte Annie für
mich. Sie stupste mich in Brandons Richtung.
    Ich
schaute sie wütend an und folgte Brandon.
    Er
führte mich zu seinem Wagen, der auf dem Parkplatz stand.
Hoffentlich waren die Straßen um diese Zeit nicht allzu
verstopft...
    „ Was
gibt es denn?“, fragte ich neugierig. Immerhin war er schon
gestern bei uns gewesen, in dem Versuch, mir irgendetwas mitzuteilen.
    Er
lenkte von der Frage ab und fragte: „Wie geht es dem Bruder
deiner Freundin?“
    „ Oh,
so weit ich weiß, befindet er sich schon auf dem Weg der
Besserung. Ich werde ihr sagen, dass du dich nach ihm erkundigt
hast.“, antwortete ich.
    „ Das
ist nicht nötig, schon gut. Hast du wieder etwas von deinem
Freund gehört? Geht es ihm gut?“
    Einen
kurzen Augenblick überlegte ich was ich darauf antworten sollte.
Warum interessierte Brandon sich so sehr für Andy? Oder Josh? Er
kannte sie noch nicht einmal.
    Und
ich war mir sehr sicher, dass zumindest Andy keinen großen Wert
auf eine Bekanntschaft mit ihm hatte. Ich schaute stur geradeaus,
während ich nachdachte.
    „ Die
beiden, Josh und Andy, kennen sich zwar, aber sie sind nicht in der
gleichen Einheit. Kann auch Trupp sein, diese militärischen
Begriffe sind leicht zu verwechseln. Also schätze ich, dass es
ihm gut geht, denn er war wohl nicht bei der gleichen Übung.“,
erklärte ich.
    Eine
Weile schwieg er nach dieser Antwort.
    Selbst
ich hatte den bitteren Ton wahrgenommen. Er wusste nicht, wie er
damit umgehen sollte. Das spürte ich. Leider bezog er das gleich
auf sich, anstatt auf etwas oder jemand anderes.
    „ Ist
alles in Ordnung? Habe ich dich verletzt?“, wollte er jetzt
wissen.
    „ Nein,
entschuldige. Du hast nichts getan. Tut mir leid, heute ist einfach
nicht mein Tag.“, versuchte ich ihn zu beruhigen.
    Immerhin
lächelte er jetzt. Ich sah wieder geradeaus, auf die verstopfte
Straße vor uns.
    Brandon
konnte manchmal merkwürdig sein. Und er tat mir ein bisschen
leid, da ich ihn so oft schon versetzt hatte, weil etwas anderes
dazwischen gekommen war.
    „ Wirst
du mir dieses Wochenende wieder entwischen? Du musst nicht mit mir
ausgehen, wenn du nicht willst.“, meinte er bemüht
nonchalant.
    „ Es
tut mir leid, dass es die letzten Wochen