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Stachel der Erinnerung

Stachel der Erinnerung

Titel: Stachel der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Bascomb.
    »Mir wäre
es lieber gewesen, wenn Ihr mich begleitet hättet.«
    Er zog eine
Augenbraue hoch. Ihre Offenheit erstaunte ihn immer wieder. Dann blitzten seine
stahlgrauen Augen plötzlich auf, und er zog sie in eine dunkle Ecke.
    »Wenn das
so ist, dann können wir die Situation vielleicht ändern.« Er beugte sich zu ihr
und küßte sie, intensiv und sinnlich. Er drängte sie, ihm ihre Lippen zu
öffnen, seiner Zunge Einlaß zu gewähren. Sanft und fordernd strich sie über
ihre Unterlippe.
    »Sorgt
dafür, daß Eure Eltern Euch früh nach Hause bringen«, flüsterte er und
bedeckte ihren Hals und ihre nackten Schultern mit vielen warmen kleinen
Küssen, die einen Schauer durch ihren Körper schickten. »Ihr könnt Euch dann
von zu Hause wegschleichen und mich im Carlton House treffen, wie ich es Euch
schon vorgeschlagen habe.« Er knabberte an ihrem Ohrläppchen. »Ich werde alles
bereit haben. Ihr könnt durch den Hintereingang ins Haus kommen, niemand wird
Euch sehen. Wir werden den Rest der Nacht für uns ganz allein haben.« Er
küßte sie noch einmal, ihre Knie wurden weich, und fast hätte sie seinem
Begehren nachgegeben.
    Lieber
Gott, sie war so sehr in Versuchung! Aber etwas hielt sie zurück, irgendein
weiblicher Instinkt, der sie warnte.
    »Es tut mir
leid, Mylord, aber ich kann Euch heute nacht nicht treffen. Lord Waring hat den
Abend schon seit Wochen geplant. Es wäre ganz unmöglich, mich wegzuschleichen.
Vielleicht können wir uns ja morgen treffen ... im Park, wie schon zuvor.«
    Ein Muskel
zuckte in seiner Wange. »Ich will mich nicht im Park mit Euch treffen, Lady
Gwendolyn, sondern in meinem Bett. Wenn ich zu deutlich geworden bin, dann tut
mir das leid, aber Ihr selbst habt damit angefangen. Ich will Euch lieben. Ich
will Euch küssen und Euch berühren und Euch das größte Glück schenken. Kommt zu
mir, Gwen, trefft Euch heute nacht mit mir.«
    Es war eine
Sache, sich von einem Mann wie St. Cere angezogen zu fühlen, doch eine völlig
andere, sich von ihm ausnutzen zu lassen.
    »Ich habe
Euch doch gesagt, es geht nicht. Wenn Ihr eine Frau nur dazu braucht, Euer Bett
zu wärmen, gibt es Dutzende gefälliger Dirnen draußen vor dem Theater. Ich
würde vorschlagen, daß Ihr Euch eine von denen sucht.«
    St. Cere
fluchte, als Gwen sich umwandte, um zurück nach oben zu laufen. Oben auf der
Treppe hatte er sie eingeholt, am Anfang der Logen. »Ich will keine andere
Frau. Verdammt, ich will Euch. Und wenn Ihr heute nacht nicht kommen könnt,
dann kommt morgen. Ich werde alles arrangieren, wie ich schon gesagt habe.«
    Gwen entriß
ihm ihren Arm, der rauhe, beinahe verzweifelte Ton seiner Stimme hatte sie
erschreckt. »Macht Euch keine Mühe, Mylord. Ich werde nicht kommen.« Sie hörte,
wie er noch einmal etwas zischte, doch sie blickte nicht zurück, als sie
weiterging. Und diesmal folgte St. Cere ihr auch nicht. Gwens Augen füllten
sich mit Tränen. Dieser verdammte Kerl! Er war genauso wie all die anderen. Sie
haßte ihn dafür, daß er solche Gefühle in ihr weckte, daß er sie dazu brachte
zu weinen – kein Mann war das wert!
    Ehe sie
ihre Loge erreichte, suchte sie in ihrem Retikül nach einem spitzenbesetzten
Taschentuch und tupfte sich die Tränen ab.
    Und genau
in diesem Moment hörte sie die Schreie aus dem Parkett. Das unzufriedene Murren
der Zuschauer, ihre Drohungen und ihr Spott wurden übertönt von einem Krachen.
Elegant gekleidete Zuschauer begannen aus den Logen zu stürzen, sie drängten
sie zurück, weit weg von ihrer Mutter und ihrem Stiefvater. Sie sah gerade noch
die Köpfe der beiden, als sie hinter dem roten Samtvorhang auftauchten und
eilig am anderen Ende der Galerie zur Treppe liefen.
    Sogar
Bascomb verschwendete keine Zeit damit, womöglich nach ihr zu suchen. Er lief
neben Lord Waring her, und Gwen sah sie in der Menschenmenge verschwinden. Die
Menge schob sie mit sich, zog sie mit die Treppe hinunter ins Gewühl der
Menschen, die schon zu der großen Doppeltür drängten, die kaum breit genug war,
die hysterische Menge hindurchzulassen.
    Gwen konnte
noch einen Blick auf die Bühne erhaschen. Ein halbes Dutzend Schauspieler prügelte
sich dort mit den wütenden Schneidern. Doch es war die Panik der Menge, die
versuchte, sich durch die Türen zu schieben, die Gwen wirklich angst machte.
    Kurz vor
ihr sank ein Mann zu Boden, ein anderer stolperte über ihn und fiel ebenfalls.
Die Menschen begannen, über sie hinwegzutrampeln. Andere stürzten, und
chaotisch

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