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Stachel der Erinnerung

Stachel der Erinnerung

Titel: Stachel der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Er stellte sich vor, wie es sein würde,
wenn er in sie eindrang, und wie herrlich es sein würde, wenn sich ihre Muskeln
um ihn schlossen.
    Matt
fluchte leise. Wenn er so weitermachte, würde er gierig über sie herfallen, und
das wollte er nicht. Er wollte sie umwerben, wollte sie langsam lieben und ihr
die Freuden der Leidenschaft zeigen, er wollte ihr himmelhoch jauchzendes
Glück schenken.
    In einigen
Dingen war er vielleicht zu steif, doch nicht im Bett. Er wollte, daß sie die
Freuden der Liebe genauso genoß wie er.
    Er warf
einen Blick auf die Uhr an der Wand, dann kletterte er aus der Wanne, trocknete
sich ah und zog sich mit Hilfe seines Kammerdieners für den Abend an – eine
dunkelgraue Hose, eine silberne Weste und ein marineblauer Überrock. Er stellte
sich vor, was Jessie wohl tragen würde, doch insgeheim wünschte er sich, daß er
sie genauso vorfinden würde wie an diesem Morgen im Gasthaus – nackt.
    Seine
Mundwinkel zogen sich ein wenig hoch. Was auch immer sein Motiv dafür gewesen
war, sie zu entführen, jetzt war Jessie
seine Frau. Er hatte sie haben wollen, seit dem Tag, als sie wie der Teufel zum
Stall geritten kam und dann in der Pfütze zu seinen Füßen gelandet war. Eine
Ehe war ein hoher Preis, den er für seine Lust zahlen mußte. Heute abend hatte
er die Absicht, den Lohn für seinen Einsatz einzufordern.
    Prompt
antwortete sein Körper, und seine Hose wurde unangenehm eng. Bilder des
Abends, der vor ihm lag, erregten heiß seine Lenden. Er sah Jessica vor seinem
inneren Auge, wie sie sich nackt unter ihm wand. Er versuchte, nicht daran zu
denken, wie er sich fühlen würde, sollte er feststellen, daß sie gelogen hatte,
daß sie ihm ihre Unschuld nur vorgespielt hatte und daß er nur ein weiterer
Mann war in der endlosen Reihe ihrer Liebhaber.
    Als er zur
Tür ging, zwang er sich, die Hand zu öffnen, die er zur Faust geballt hatte.
    Jessica stand vor dem verzierten
Drehspiegel in ihrem eisblauen Satinkleid, das sie von der Schneiderin hatte
ändern lassen, jetzt, da sie verheiratet war – na ja, wenigstens so gut wie verheiratet.
Es zeigte jetzt wesentlich mehr von ihrem Brustansatz, und sie hoffte, daß sie
umwerfend verführerisch darin aussah. Minerva Towser, das schmächtige junge
Mädchen, das ihr als Kammerzofe diente, bis Viola aus London zurückkam, hatte
ihr gerade mitgeteilt, daß das Abendessen im Salon der Suite Seiner Lordschaft
stattfinden würde.
    Es genügte
Jessie, das zu hören, und ihre Hände wurden feucht. Auf Wunsch des Grafen würde
ihr intimes Abendessen noch viel intimer werden, als sie es geplant hatte.
    Ein
unbehaglicher Schauer rann durch ihren Körper. Ob er wohl die Absicht hatte,
sie zu lieben, sie auch in Wirklichkeit zu seiner Frau zu machen? Vielleicht
wollte er aber auch nur mit ihr über etwas Vertrauliches reden.
    Bei diesem
Gedanken begann ihr Herz schneller zu klopfen. Lieber Gott, wenn er nun
herausgefunden hätte, was sie im White Dove Inn getan hatte? Was sollte sie
tun, wenn er erfahren hatte, daß sie ihn mit einem Trick dazu gebracht hatte,
sie zu heiraten? Oder noch schlimmer, was wäre, wenn er nun festgestellt
hätte, daß er doch Caroline zu seiner Frau haben wollte, und sich jetzt
entschlossen hatte, ihre Ehe zu annullieren?
    Jessie
atmete tief ein und versuchte, sich zu beruhigen. Sie schob energisch ihre
Ängste beiseite. Sie hatte keinen Grund, das Schlimmste anzunehmen. Sie sollte
ihm mit Hoffnung im Herzen gegenübertreten und darum beten, daß sie gelassen
blieb. Es war besser, nicht mehr zu erwarten als seine Gesellschaft beim
Abendessen und ein wenig Unterhaltung.
    Sie warf
noch einen letzten prüfenden Blick auf ihr Spiegelbild. Dann atmete sie ein
paarmal tief durch und öffnete die Tür, die von ihrer Suite zu der seinen
führte. Der Raum war in warmen Kerzenschein getaucht. Die schweren
Seidenvorhänge, die wunderschön verzierte Stuckdecke, die hölzerne Wandverkleidung,
sogar der festlich gedeckte Tisch mit dem kostbaren Porzellan und den
Kristallgläsern – alles schien golden zu schimmern.
    Genau wie
Matthew selbst – angefangen von seinem sonnengebräunten Gesicht über sein
dunkelblondes Haar, den muskulösen Hals und die kräftigen Hände mit den
langen, schlanken Fingern. Lieber Gott, und sie war mit ihm verheiratet!
    Matt
blickte auf, als er hörte, wie sich die Tür öffnete. Lange Zeit bewegte er sich
nicht, er genoß einfach nur ihren Anblick, als sie das Zimmer betrat. Als ein
sanftes, unsicheres

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