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Stachelzart

Stachelzart

Titel: Stachelzart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Wollesen
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zu verhindern wusste.
     
    Ich begleitete Vera zurück ins Schlafzimmer und ging ins Wohnzimmer, um ihr Frühstück zu besorgen. Der Vorhang der kleinen Küchenzeile war zurückgezogen und Sam und Kay standen beide in T-Shirts und Jeans vor dem Gasherd. Sam rührte in einer Pfanne und Kay schnitt Paprika und Gurken in Streifen. Scheinbar hatten die beiden sich miteinander arrangiert. Ein hübsches Bild boten sie, wie sie dort so standen. Man hätte sie auch gut für Vater und Sohn halten können. Beide hatten dichtes dunkles Haar, Sams war zusätzlich von grauen Strähnen durchzogen und eine ähnlich muskulöse Statur. Kay schien sich die Jeans und das Shirt von Sam geliehen zu haben, während Vera und ich im Badezimmer waren. Das weiße T-Shirt saß hauteng und ließ jeden Muskel erkennen. Sein Bauch war schön flach, kein Fettansatz war erkennbar. Scheinbar trainierte er viel. Die Jeans war ihm etwas zu weit und saß deshalb locker auf der Hüfte. Seine Haare waren immer noch verstrubbelt und einige vorwitzige Barthaare sprießten bereits. Er hatte das Pflaster von seiner Stirn entfernt. Ein kleiner Kratzer war noch zu sehen, der ihm zusammen mit der Frisur und den Bartstoppeln einen verwegenen Ausdruck verlieh. In Jeans und Shirt gefiel Kay mir viel besser, als gestern in seinen komischen Designerklamotten.
    Anna, reiß dich zusammen , dachte ich. Wahrscheinlich würde jeder weibliche Fan von Kay König mich für verrückt erklären, dass ich nicht auf seine Flirtversuche eingehen wollte, aber ich war ja auch keiner seiner Fans.
    „Hallo Anna“, Sam hatte mich bemerkt. „Ich hoffe, du magst Rührei? Die meisten Sachen aus dem Kühlschrank mussten wir leider wegwerfen. Durch den Stromausfall funktioniert die Kühlung nicht mehr und der Inhalt ist verdorben.“
    „Ja, mag ich. Danke!“, murmelte ich und versuchte den Blick von Kay abzuwenden.
    „Hey, Anna“, Kay drehte sich um und schenkte mir ein verschmitztes Lächeln.
    Hör auf ihn anzustarren , dachte ich und fragte schnell: „Kann ich meiner Mutter etwas zu Essen ins Schlafzimmer bringen?“
    „Klar“, antwortete Sam. „Geht es ihr besser?“
    „Ja, danke. Sie kann auf jeden Fall schon wieder ganz schön nerven. Ich soll ihre Anziehsachen waschen und das Wasser ist ihr zu kalt und bleiben will sie hier eigentlich auch nicht!“
    Sam lachte. „Scheint eine ziemlich anstrengende Person zu sein, deine Mutter. Den Eindruck hatte ich gestern während unseres Gesprächs schon. Aber bleiben wird sie wohl noch ein Weilchen müssen. Kay und ich werden nachher mal rausgehen und nachsehen, ob wir den Weg frei räumen können, aber ich fürchte es sieht schlecht aus. Ohne Hilfe von außen wird es wahrscheinlich nicht gehen.“
     
    Eine halbe Stunde später hatte ich Vera versorgt und danach mit Sam und Kay gefrühstückt. In Sams Gegenwart hielt sich Kay zum Glück mit seinen Anbaggersprüchen zurück. Er schenkte mir nur hin und wieder ein süffisantes Grinsen, das ich mit einem Augenrollen erwiderte. Nachdem wir gemeinsam die Küche aufgeräumt hatten, erlaubte Sam mir, für Vera und mich Anziehsachen aus seinem Kleiderschrank im Schlafzimmer auszuleihen.
    „Nehmt euch, was euch passt!“, meinte er. Ich bedankte mich und fragte, ob ich nachher etwas von ihm mitwaschen könnte.
    „Oh danke, Baby. Meine Sachen müssen auch dringend gewaschen werden“, antwortete Kay stattdessen.
    „Vergiss es. Kannst du selber machen“, erwiderte ich.
    Kay warf mir eine Kusshand zu und verschwand dann mit Sam nach draußen, um die Schäden, die der Erdrutsch verursacht hatte, eingehender zu betrachten.
    Unverschämter Kerl , dachte ich.
     
    Nach einigem Lamentieren hatte ich Vera so weit, dass sie sich dazu bereit erklärte, vorübergehend ein Langarmshirt von Sam zu tragen. Ich musste mich sehr zusammenreißen, um ihr Generve zu ertragen. Stufe 1 der Genervtheitsskala hatten wir schon wieder erreicht.
    Das ziehe ich nicht an! Und das auch nicht! Und das erste recht nicht ! , äffte ich Vera in Gedanken nach. Ich selbst war weniger wählerisch und nahm mir kurzerhand ein kariertes Hemd, dessen Zipfel ich vor meinem Bauch zusammenknotete. Eine passende Hose zu finden, würde schwieriger werden. Sams Jeans und Cordhosen waren mir viel zu groß. Das einzige was ich fand, war eine kurze enge Laufhose. Die nahm ich mit ins Bad. Dort probierte ich die Hose an. Optimal war es nicht, aber zumindest hielt die Hose und da Sam sehr viel größer war als ich, reichte sie mir sogar

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