Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stachelzart

Stachelzart

Titel: Stachelzart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Wollesen
Vom Netzwerk:
bis zu den Waden. Sie sah an mir aus wie eine Art Leggins. Ich zog die Laufhose wieder aus und entledigte mich meiner Unterhose. Dann zog ich die Laufhose wieder an. Ich kam mir ohne Unterhose nun sehr nackt vor, aber mein Slip musste ebenfalls dringend gewaschen werden.
    Damit sie nicht vor lauter Langeweile alle paar Minuten nach mir rief, versorgte ich Vera mit einigen Büchern aus Sams Wohnzimmer. Dann machte ich mich daran, das Wasser für die Wäsche aufzusetzen.
    Puh, die Wäsche mit der Hand zu waschen, war ganz schön mühselig! Wasser kochen, Topf ins Bad tragen, Wasser in die Wanne kippen, Shampoo dazugeben, wieder Wasser kochen, wieder den Topf ins Bad schleppen – in so einer Situation lernte man die Waschmaschine richtig zu schätzen.
    Ich weichte die Wäsche einige Zeit in der Badewanne ein und rührte sie hin und wieder mit einem Holzlöffel um. Danach ließ ich das Wasser aus der Wanne und stopfte die tropfnasse Wäsche in eine große Plastikwanne, die ich zusammen mit einigen Wäscheklammern in einem kleinen Abstellraum im Flur gefunden hatte. Ich beschloss noch einmal nach Vera zu sehen und öffnete leise die Schlafzimmertüre. Ich hatte Glück und sie war wieder eingeschlafen. Scheinbar machten die Herztabletten müde. Mir war es recht. Sollte Vera so lange wie möglich schlafen. So nervte sie wenigstens nicht. Ich lieh mir noch eine Wachsjacke von Sam, die im Flur an der Garderobe hing und trat dann mit der Plastikwanne unter dem Arm nach draußen. Ich würde die Wäsche im Freien zum Trocknen aufhängen.
    Das Unwetter hatte sich endgültig verzogen und draußen schien die Sonne. Welch ein schöner Anblick, nach dem Regen der letzten Tage. Es war wieder wärmer geworden und ein etwas dickerer Pullover genügte vollkommen. Ich schätzte die Temperatur auf 16 bis 18 Grad.
    Vielleicht können Vera und ich morgen tatsächlich weiterreisen , dachte ich. Bestimmt war das auch besser so. Kay König verwirrte mich. Und ich wusste nicht, ob mir das wirklich gefiel.
    Ich suchte nach einer geeigneten Stelle, um die Wäsche in der Sonne aufzuhängen und blickte mich dabei suchend um. Sams Grundstück sah wild aus. Einige Bäume lagen entwurzelt auf der Wiese, der Zaun war umgekippt und ein Drittel des Grundstücks war dem Hangrutsch zum Opfer gefallen und war komplett verschwunden!
    Auch die Blumenbeete waren verwüstet, wobei ich dabei eher die Ziegen im Verdacht hatte.
    Wo steckten die zwei eigentlich?
    Ein Stückchen entfernt auf einem kleinen Felsvorsprung sichtete ich das kleine weiße Zicklein. Es lag dort in der Sonne und ließ sich das Fell wärmen. Von der dicken braunen Ziege war nichts zu sehen. Ich zuckte mit den Achseln. Sam würde sich schon darum kümmern. Ich ging mit meiner Wäsche um das Haus herum und entdeckte dort tatsächlich eine intakte Wäscheleine. Ich hängte die Wäsche zum Trocknen auf und pfiff dabei eine kleine Melodie.
    Eigentlich komisch, dass ich trotz der ganzen Umstände gut gelaunt bin , dachte ich. Wahrscheinlich lag das an der Sonne. Ich träumte so vor mich hin. Und dann auf einmal ganz plötzlich hatte ich eine Idee für eine neue Story:
    Ein frischverliebtes Pärchen macht das erste Mal Urlaub zusammen. Er hat eine einfache Hütte gebucht und will dort mit seiner Liebsten romantische Stunden verbringen, sie glaubt aber, sie würden in ein 5 Sterne Luxushotel in der Gegend fahren. Der Streit ist natürlich vorprogrammiert und am Ende verliebt er sich in … ?
    Das musste ich dann noch überlegen. Die Idee gefiel mir. Sie war sogar genial, denn ich konnte einiges, was ich hier gerade erlebte, mit in die Story einfließen lassen. Vera wäre die verwöhnte Tussi und Sam der nette Typ. Ich klatschte begeistert in die Hände. Ich würde Sam nachher direkt fragen, ob er einen Stift und einen Notizblock für mich hätte, damit ich meine Idee festhalten konnte.
    Ich war so sehr in Gedanken vertieft, dass ich das herannahende Unheil erst viel zu spät bemerkte. Verwundert über ein plötzliches Schnauben hinter meinem Rücken, drehte ich mich um. Vor mir stand die dicke braune Ziege mit gesenkten Hörnern, bereit zum Angriff.
    „Hilfe! Hau ab!“, schrie ich und wich erschrocken zurück. Dabei übersah ich einen der dicken Steine, die zu Dekorationszwecken in den Beeten hinter mir lagen, stolperte und fiel – direkt mit dem Po in einen kniehohen Dornenstrauch. Die Stacheln drangen ungebremst durch die dünne Stretchhose in mein Hinterteil. 
    „ Aaahhh!“, brüllte

Weitere Kostenlose Bücher