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Stachelzart

Stachelzart

Titel: Stachelzart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Wollesen
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gekümmert habe? Das ist ja wohl die Höhe!“ Kay wirkte sichtlich verärgert.
    „Was ist denn dein Problem?“, wollte ich wissen. „Bist du etwa eifersüchtig?“
    Kay stöhnte genervt. „Du machst mir eine Szene wegen Svea und hängst dann selbst mit so einem Ranger-Model ab? Das ist echt unmöglich!“ Er wandte sich ab, öffnete die Haustüre  und ließ mich einfach stehen.
    Ich seufzte. Kay schien tatsächlich eifersüchtig auf Henri zu sein.
    Ich folgte Kay nach draußen. Er hatte sich neben der Scheune auf einen Baumstumpf gesetzt und tat so, als würde er mich nicht beachten.
    „Können wir reden?“, fragte ich.
    Er sah stur geradeaus und reagierte nicht.
    „Wieso bist du denn so sauer?“
    „Wieso bist du denn so sauer“, äffte Kay mich nach.
    Hey , dachte ich. Haben wir beide jetzt etwa auch eine Genervtheitsskala? Das ist doch eigentlich eine Sache zwischen Vera und mir. Na gut, wenn Kay das so wollte, dann würde ich jetzt Veras Mütterchen-Harmlos-Waffe einsetzen.
    Ich klimperte unschuldig mit den Augen. „Tut mir echt leid, wenn ich irgendetwas falsch gemacht haben sollte, aber ich verstehe nicht, warum du sauer auf mich bist. Nur weil Henri einigermaßen passabel aussieht! Und zwischen uns war doch gar nichts, wir haben uns nur nett unterhalten. Frag doch Sam!“
    Kay schüttelte sich. „Stimmt wahrscheinlich“, meinte er dann und erhob sich. „Ich führe mich schon auf wie ein Mädchen. Da kannst du mal sehen, was du mit mir machst!“
    Ich gab ihm einen Kuss. „Komm, ich stelle dir Henri vor. Er ist wirklich nett und außerdem ganz harmlos!“
    Kay wirkte nicht sehr begeistert, aber er ließ sich von mir zurück ins Haus ziehen.
     
    Henri schien von unserem kleinen Streit nichts mitbekommen zu haben. Er versuchte gerade, Vera eine Einführung in die Vogelkunde zu geben. Ich lächelte über seinen Enthusiasmus. Vera hingegen wirkte eher gelangweilt. Sie machte: „Hm, hm, interessant.“ Und blickte auf, als sie uns sah.
    „Guten Morgen, lieber Herr König“, säuselte sie und stürzte sich sogleich auf Kay. „Ich wollte Sie noch fragen ….“. Sie zog Kay mit sich nach draußen. Er verdrehte hilflos die Augen, folgte ihr aber. Ich vermutete, dass er keine Lust hatte, Henri kennen zu lernen und Veras Gesellschaft für die bessere Alternative hielt.
    „Was war denn mit diesem Herrn König los?“, fragte Henri, als Vera und Kay außer Hörweite waren. „Er wirkte so abweisend. Ist der immer so?“
    Henri hatte also doch etwas gemerkt, war aber taktvoll genug gewesen, um nichts zu sagen.
    Bevor ich etwas erwidern konnte, ertönte Sams Stimme hinter dem Küchenvorhang. „Vielleicht hat er schlecht geschlafen!“ Sam kam hinter dem Vorhang hervor, reichte Henri ein Glas Wasser und zwinkerte mir zu. Danke Sam, dachte ich. Ich hatte mir schon überlegt,  was ich Henri antworten könnte, ohne ihm zu viel über Kay und mich zu verraten. Ich hatte nämlich nicht vor, unser noch so frisches Verhältnis öffentlich zu machen. Und außerdem war es mir irgendwie unangenehm mit Henri über Kay zu sprechen. Während Sam Henri in ein Gespräch verwickelte, huschte ich nach draußen, um nach Kay und Vera zu sehen. Die beiden waren um das Haus herum gegangen, saßen auf einer Steinmauer; Vera mit akkurat übereinander geschlagen Beinen und ihren toten Miniatur-Alpaka-Schuhen an den Füßen, Kay daneben lässig im Schneidersitz. Die beiden unterhielten sich angeregt.
    Unglaublich, Vera fraß Kay aus der Hand. Sie klebte förmlich an seinen Lippen. Fast wie einer seiner Groupies. Ich schüttelte erstaunt den Kopf.
    „Anna, hat Herr König dir schon von seiner großartigen Idee erzählt, noch ein paar Nächte in München zu verbringen?“, fragte Vera, als sie mich erblickte. „Ich habe natürlich zugesagt!“
    Natürlich , dachte ich. Und das ohne mich zu fragen! Typisch Vera!
    Aber ausnahmsweise hatte ich nichts dagegen. Ich hatte ja auch schon zugesagt. Erstaunlich fand ich nur, wie gut Kay meine Mutter im Griff hatte. Ich würde mir bei Gelegenheit mal einige Tricks bei ihm abschauen.
    „Ja hat er. Ich denke auch, dass das eine gute Idee ist. Dann können wir uns noch ein bisschen erholen, bevor wir zurück nach Berlin fahren. Auf das Wellnesshotel habe ich keine Lust mehr. Ich kann keine Berge mehr sehen!“, antwortete ich.
    „Geht mir genauso“, meinte Vera. „Ich finde wir suchen uns in München ein tolles Luxushotel aus und lassen uns so richtig verwöhnen. Ich freue mich schon auf

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