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Stachelzart

Stachelzart

Titel: Stachelzart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Wollesen
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Portemonnaie ab und reichte sie Herrn Meyer.
    „Hier, für Sie!“
    Wortlos steckte Herr Meyer das Geld ein. Dann redete er noch kurz mit Kay, reichte ihm seine Reisetasche und brauste wenig später mit seinem Abschleppwagen und dem Audi davon.
    Kay gesellte sich mit der Reisetasche über der Schulter zu uns. „Wie es aussieht, brauche ich eine Mitfahrgelegenheit“, meinte er.
    „Was passiert denn jetzt mit deinem Auto?“, wollte ich wissen.
    „Herr Meyer bringt es zurück zur Autovermietung und die kümmern sich um alles weitere“, erklärte Kay. „Der Wagen ist zum Glück versichert. Gut, dass es nicht mein eigener war.“ Er deutete auf Veras Mercedes. „Soll ich fahren?“
    Ich grinste. Vera würde ihn bestimmt nicht fahren lassen, denn selbst ich als ihre Tochter musste harte Geschütze auffahren, wenn ich ans Steuer wollte. Doch zu meiner Überraschung antwortete Vera: „Ja, das wäre toll!“ und reichte Kay ihre Autoschlüssel.
    Ich stieß einen überraschten Laut aus. Was hatte Kay während meiner Abwesenheit bloß mit Vera angestellt? Sie fraß ihm ja förmlich aus der Hand. Lag das nur an seinem Promi-Faktor oder hatte er tatsächlich Tricks drauf, die ich nicht kannte?
    „Anna, willst du nicht einsteigen?“, fragte Kay.
    „Aber hinten, vorne sitze ich!“, bestimmte Vera. Ihre kurzzeitige Nettigkeit galt offenbar nur Kay, mich behandelte sie so forsch wie üblich. Aber da ich keine Lust auf einen Streit hatte, nickte ich ergeben. Kay hielt mir, ganz der Gentleman, die Autotür auf. Dabei fiel sein Blick auf meine MJ Tasche, die ich immer noch in der Hand hielt. Er zog eine Augenbraue hoch und musterte meine Tasche. „Ist das eine MJ?“
    Ich nickte erstaunt.
    Na so was, Kay kannte sich mit Handtaschen aus? Das war mir auch noch nicht passiert, dass ein Mann die Marke meiner Handtasche kannte.
    „Aha! Das ist ja witzig!“, bemerkte er.
    „Was ist denn an meiner Handtasche witzig?“, wollte ich wissen.
    Kay schien kurz nachzudenken, dann antwortete er: „Ich hätte nicht gedacht, dass du so teure Markentaschen magst!“
    „Also erst mal war die gar nicht so teuer, sie ist nämlich aus einem Secondhand-Laden und zweitens stehe ich eben auf Handtaschen!“, rechtfertigte ich mich.
    „Das hat sie von mir“, plapperte Vera dazwischen. „Ich stehe auch total auf Handtaschen.“
    Ja , dachte ich. Und zum Glück ist es das einzige, was ich von dir habe.
     
     
    Die Fahrt nach München verlief relativ ereignislos. Vera schwatzte in einer Tour mit Kay und ich döste auf dem Rücksitz vor mich hin. Auf der Autobahn angekommen, hielten wir an der ersten Raststätte, da Vera darauf bestand, sich umzuziehen und frisch zu machen, bevor wir ein Hotel aufsuchten.
    „Ich kann diese Kleidung nicht mehr sehen!“, hatte sie gestöhnt, sich ihre Reisetasche geschnappt und war auf der Damentoilette verschwunden. Kay und ich hatten nicht vor uns umzuziehen. Wir freuten uns auf eine (gemeinsame!) Dusche im Hotel.
    Kay nahm meine Hand und wir schlenderten zu der kleinen Kaffeebar in der Raststätte, um uns einen leckeren Kaffee mit ganz viel Milchschaum zu holen. Nach dem ganzen Tee- und Instantkaffee hatten wir beide Lust auf einen richtig frischen Kaffee.
    Die Dame hinter dem Tresen begrüßte uns mit einem: „Grüß Gott, Sie wünschen?“ Doch noch bevor wir unsere Bestellung aufgeben konnten, stieß sie einen kleinen Schrei aus. „Sind Sie nicht Kay König? Ich hätte Sie fast nicht erkannt! Bekomme ich ein Autogramm von Ihnen?“
    Kay lächelte milde und nickte. „Natürlich, wenn Sie mir etwas zu schreiben geben. Wie heißen Sie denn?“
    Die Bedienung errötete leicht, reichte Kay einen Zettel und einen Kugelschreiber und hauchte: „Rosalie.“
    Ich seufzte. Obwohl Kay einen Dreitagebart hatte und nach unserem Aufenthalt in den Bergen insgesamt sehr ungepflegt aussah, hatte die Frau ihn erkannt. Was passierte erst, wenn er wieder frisch rasiert und gestylt durch die Gegend lief? Bildeten sich dann Menschentrauben um uns herum? Dieses Problem hatten wir auf Sams Hütte natürlich nicht gehabt und ich hatte ehrlicherweise gar nicht weiter darüber nachgedacht. Nun aber wurde ich mit der Realität konfrontiert und einer sich schier besinnungslos freuenden Bedienung.
    „Danke, das ist sooo nett von Ihnen. Was meine Freundinnen wohl dazu sagen werden, dass ich Sie getroffen habe“, kicherte sie albern. „Wo wir doch alle so große Fans von Ihnen sind!“
    „Das habe ich doch gerne gemacht“,

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