Stadt der Blumen strava3
mit ihm ins Grab gesunken.
Als die Paare nach der Segnung langsam durch das Kirchenschiff zurückschritten und die Zurufe und Glückwünsche ihrer Freunde entgegennahmen, sprang Camillo auf und stieß Carlo einen Dolch in die Brust.
In der Kirche brach ein Tumult los. Lucia ergriff einen Kerzenhalter aus einer Seitenkapelle und ließ ihn krachend auf Camillos Kopf niedersausen. Luca, der wenige Schritte vor ihnen war, schlitzte dem Nucci blitzartig den Hals auf. Filippo Nucci brüllte auf und warf sich in das Kampfgetümmel. Und schon artete alles in ein unentwirrbares Handgemenge von Messern und Schwertern aus.
Weitere Soldaten drängten sich in die kleine Kirche. Doch Sky, Nicholas und Lucien, aufgeschreckt durch die Schreie aus dem Inneren, kamen ihnen zuvor. Der Großherzog und Luca kämpften beide mit Filippo, doch der hatte ebenfalls seine Helfer. Es waren mehr Nucci und Anhänger der Nucci in der Kirche als man geglaubt hatte. Der Priester, der Papst und sein Kaplan versuchten die Frauen am Altar zusammenzutreiben und aus dem Kampfgetümmel zu retten, während Lucien miterleben musste, wie ein junger Mann auf eine schlanke Gestalt in einem Kleid aus Perlen und Silber einstach.
Er bahnte sich mit gezogenem Degen einen Weg durch die Menge, doch ein rothaariger Mann hatte den Angreifer schon zu fassen bekommen und verwickelte ihn in einen Kampf. Ehe Lucien bei ihnen war, hatte die Zofe der Duchessa einen Merlino-Dolch hervorgezogen und erstach den Mann, der ihre Herrin angegriffen hatte.
Der Großherzog erblickte das wohl bekannte silberne Kleid aus dem Augenwinkel, sah, dass es mit leuchtend rotem Blut befleckt war und dass seine Trägerin in den Armen von zwei jungen Männern zusammenbrach. Gerade konnte er noch erkennen, dass einer von ihnen der schwarzhaarige Bellezzaner war, der mit Falco befreundet gewesen war. Dann musste er sich gegen seinen eigenen Angreifer wehren, der ihm sehr zu Leibe rückte.
Luca und Alfonso befanden sich ebenfalls in Zweikämpfen mit Männern der Nucci.
Nicholas riss eine herrenlose Klinge an sich und kam ihnen zu Hilfe. Guido Parola ließ die verwundeten Frauen in Luciens Obhut und eilte auf Lucia zu, die über dem Leichnam ihres toten Mannes lag. Er zerrte sie mit sich zum Altar. Sie war völlig außer sich. Die Geistlichen hatten allergrößte Schwierigkeiten, Caterina und Francesca dem Kampfgetümmel fern zu halten.
Als es der verzweifelten Georgia endlich gelang, geduckt unter den gezogenen Schwertern in die Kirche einzudringen, bot sich ihr ein Bild des Grauens. Sie rannte zu Lucien, der zwar unverletzt war, aber voller Schmerz den Körper von Arianna in ihrem prächtigen Kleid in Armen hielt.
»Sie ist nicht tot«, sagte die Zofe der Duchessa mit einer Stimme, die Georgia bekannt vorkam. »Sie darf einfach nicht tot sein«, wiederholte die Zofe, richtete ihre veilchenblauen Augen auf Georgia und umklammerte ihren gefährlich aussehenden Dolch, von dem Blut tropfte.
»Wir müssen euch beide aus diesem Irrsinn herausschaffen«, sagte Georgia.
Sie konnte sehen, dass Sky an der Seite von Gaetano kämpfte. Beide wurden von drei Nucci bedrängt, und während sie noch hinsah, stürzte Gaetano zu Boden. Und dann war Rodolfo zur Stelle und schwang ein Schwert, von dem sie angenommen hatte, dass er es nur zur Zierde trug. Er verteidigte Sky und verletzte zwei der Angreifer.
Ganz allmählich, während immer mehr Chimici-Männer in die Kirche strömten, wurde der Aufstand der Nucci niedergeschlagen. Die verbliebenen Nucci, einschließlich des alten Matteo, wurden festgenommen; sie hatten große Verluste erlitten. Camillo war nicht der einzige Tote und Filippo war lebensgefährlich verletzt. Doch die Chimici hatten Prinz Carlo verloren und auch Luca und Gaetano waren schwer verwundet. Es sah aus, als könnten drei der frisch vermählten Bräute vor Ende des Tages zu Witwen werden.
Der Großherzog eilte in der Kirche von einem zum anderen. Aus einer Wunde an seiner Stirn quoll Blut. Blumen lagen, zertrampelt und befleckt, zu seinen Füßen.
Sulien trat an seine Seite und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
»All meine Söhne«, sagte der Herzog verzweifelt, »sie wollen mir all meine Söhne nehmen!«
»Prinz Carlo kann ich nicht mehr retten«, sagte Sulien. »Aber vertraut mir die anderen an. Gebt sie mir mit nach Santa-Maria-im-Weingarten und ich tue, was ich kann.«
Doch als man schließlich Tragen für die Verwundeten gemacht hatte und sie auf den Platz hinaustragen
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