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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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sagte sie.
    Arianna war überrascht. »Nun, dann verspreche ich dir, dass ich einige von die
    sen Steinen für dich zu einem Hochzeitsschmuck fassen lasse«, sagte sie. »Als Dank dafür, dass du mir das Leben gerettet hast. Und wenn du dieses Kleid doch nicht willst, bekommst du von mir ein anderes.«
    »Danke, Euer Gnaden«, sagte das Mädchen. Für so ein großzügiges Geschenk nahm sie die Narbe ihrer Wunde gern in Kauf.
    »Du wirst mir aber fehlen, Barbara«, sagte Arianna und ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Wer wird denn meine Zofe, wenn du heiratest?«
    »Oh, ich will Euch doch nicht verlassen, Euer Gnaden«, rief Barbara aus. »Mein junger Mann ist Marco, einer Eurer Lakaien im Palazzo. Wir wollen beide gern in Euren Diensten bleiben, ganz bestimmt.«
    »Wie gut«, sagte Arianna und blinzelte die Tränen fort. »Wie alt bist du eigent
    lich, Barbara?«
    »Ich bin achtzehn, Euer Gnaden – spät fürs Heiraten, ich weiß«, erwiderte Barba
    ra. »Aber wir mussten noch sparen.«
    »Du bist ja nicht mal ein Jahr älter als ich«, sagte Arianna.
    Barbara war entsetzt über ihre Dreistigkeit. »Oh. Euer Gnaden, verzeiht mir. Ich wollte Euch nicht beleidigen. Bei Adligen ist das ja ganz etwas anderes.«
    »Aber nicht doch, Barbara«, sagte Arianna. »In der Lagune wird wirklich früh ge
    heiratet. Vor zwei Jahren wäre ich selbst schon dazu bereit gewesen, wenn ich weiter auf Torrone gelebt hätte. Aber wie du sagst, jetzt hat sich etwas verän
    dert. Ich muss so vielen anderen Pflichten nachkommen.«
    Sie seufzte so tief auf, dass Barbara sagte: »Ich bin sicher, dass Ihr Euch wegen des jungen Mannes keine Sorge zu machen braucht.«
    »Was für ein junger Mann?«, fragte Arianna.
    »Na, der Cavaliere Luciano natürlich«, sagte Barbara. »Es heißt, er hat Fechtun
    terricht genommen und kann den Großherzog bestimmt besiegen.«
    Arianna sprang auf, sodass die glitzernden Steine über den Boden kullerten.
    »Den Großherzog besiegen? Wovon redest du?«
    Nachdem er den rothaarigen Mann einmal bemerkt hatte, entdeckte Rinaldo ihn ständig irgendwo. Aber er fand nie genug Zeit, um sich zu überlegen, woher er ihn kannte. Der Papst hielt ihn laufend mit Aufträgen zwischen der Residenz, der Via Larga, dem Palazzo Ducale und dem Nucci-Palast beschäftigt.
    Auf einem dieser Gänge stieß er auf seinen alten Diener Enrico. Er gehörte zwar nicht zu den Personen, mit denen Rinaldo seine Zeit verbringen wollte, doch Enrico war ganz zuvorkommend.
    »Wie geht es Eurer Exzellenz?«, fragte er.
    »Das bin ich nicht mehr«, erwiderte Rinaldo. »Kannst du nicht sehen, dass ich inzwischen dem geistlichen Stand angehöre?«
    »Aber natürlich!«, rief Enrico aus. »Wie soll ich Eure Gnaden jetzt anreden?«
    »Einfach Pater«, sagte Rinaldo geziert. »Ich bin nur Priester. Und auch der Kaplan des Papstes.«
    »Ach ja, Onkel Ferdinando«, sagte Enrico anzüglich. »Dann ist ja der Kardinalshut nicht weit, nehme ich an.«

    Rinaldo stellten sich die Haare auf bei dieser plump vertraulichen Bemerkung.
    »Es ist doch erstaunlich, welche Sünden einem heutzutage nachgesehen werden, nicht wahr?«, sagte Enrico lächelnd. »Entführung, Meuchelmord. Beichte und Absolution sind wunderbare Einrichtungen.«
    »Was willst du damit andeuten?«, fragte Rinaldo mit unterdrücktem Zorn. Er hatte den Verdacht, dass dieser abscheuliche, kleine Mann ihn zu erpressen versuchte.
    »Andeuten?«, entgegnete Enrico unschuldig. »Nichts, Pater. Ich habe mir nur all die schlimmen Dinge vorgestellt, denen Ihr bei der Beichte lauschen müsst. All die abscheulichen Sünder, mit denen Ihr zu tun habt. Das muss für einen tugendhaften Mann doch eine Zumutung sein.«
    »Ich fürchte, ich muss unsere angenehme Begegnung abbrechen«, sagte Rinaldo. »Ich muss dem Papst eine Nachricht vom Großherzog überbringen.«
    »Sie hat womöglich was mit dem Duell morgen zu tun?«, vermutete Enrico. »Da solltet Ihr übrigens lieber hinkommen. Einer der beiden wird am Ende einen Priester nötig haben. Und wenn es sich nicht um den Großherzog handelt, dann ist es der junge Mann, den Ihr genauso gut kennt wie ich, wenn Ihr mich richtig versteht.«
    Er klopfte sich auf den Nasenflügel und trollte sich pfeifend. In seinem Wams trug er eine Phiole mit tödlichem Gift, das er von einem gewissen Mönch aus Volana erworben hatte. Aber wenn Rinaldo auch nichts von dieser Tatsache wusste, war er nach dem Treffen zutiefst verstört.
    »Das ist schon besser«, sagte Nicholas.

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