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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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erstbesten Nucci erdolchen, der auftauchen würde, vor den Augen aller Bürger, die sich bereits auf dem von den beiden länglichen Pyramiden gesäumten Platz vor der Klosterkirche versammelt hatten. Es gelang Enrico jedoch, ihn davon abzuhalten, bis eine kleine Gruppe Nucci – Camillo und die jüngeren beiden Brüder, Filippo und Davide –
    herausgekommen waren und sich ein gutes Stück vom Palazzo entfernt hatten.
    Die drei jungen Männer gingen eine Gasse entlang und nahmen eine Abkürzung zur Piazza Ducale. Die beiden älteren Brüder gingen voraus, während Davide, der erst achtzehn und stolz darauf war, dass er mit seinen großen Brüdern flanieren durfte, etwas zurückblieb, um einen streunenden Hund zu streicheln.
    »Jetzt!«, zischte Enrico und Carlo erledigte den Jungen mit einem einzigen Stoß.
    Davide Nucci blieb keine Zeit mehr, aufzuschreien. Er spürte, wie das Messer zwischen seinen Rippen herausgezogen wurde und das Blut zu strömen begann.
    Ehe er die Augen schloss, sah er das schadenfrohe Grinsen des jungen Chimici-Prinzen und hörte, wie er über die Pflastersteine davoneilte.
    Camillo merkte, dass sein jüngster Bruder zurückgeblieben war. »Komm schon, Davide!«, rief er. »Die jungen Damen warten doch!« Er wandte sich um und sah den zusammengesunkenen Körper am Ende der Gasse.
    Camillo und Filippo rannten auf den Fleck zu, wo ihr kleiner Bruder im Sterben lag. Sie taten ihr Bestes, um den Blutstrom zu stillen, konnten aber sofort sehen, dass die Wunde tödlich war.
    »Wer?«, fragte Camillo und zog Davide schützend in die Arme. »Wer ist es gewesen?«
    »Di Chimici«, waren Davides letzte Worte.
    Der kleine Hund leckte das Blut vom Pflaster, während die Brüder zum abendlichen Himmel emporsahen und laut aufschrien.
    »Was hast du Nicholas erzählt?«, flüsterte Georgia. »Er ist so merkwürdig drauf.«
    So schnell wie möglich berichtete Sky Georgia von dem Giftanschlag.
    »Das hättest du ihm nicht erzählen sollen«, sagte Georgia. »Wie konnte ich ihm nichts davon erzählen? Er hat mich schließlich gefragt, was letzte Nacht in Giglia passiert ist. Ich war auch ganz fertig mitzuerleben, wie ein Mann beinahe vergif

    tet worden ist.«
    »Schon, aber es war ja nicht dein Vater«, gab Georgia zu bedenken. Doch sie bedauerte es sogleich, als sie Skys Ausdruck bemerkte. Sie wusste, dass er eine allein erziehende Mutter hatte, und kannte die Gerüchte, dass seinen Vater ein Geheimnis umgab und Sky nie von ihm redete. Da war sie wohl ins Fettnäpfchen getreten. Und sie wusste nur allzu gut, was es bedeutete, ohne Vater aufzuwachsen. Auch wenn ihr Stiefvater Ralph ihr inzwischen ein richtiger Vater geworden war, kannte sie sich aus mit Familienproblemen.
    Vorsichtig legte sie Sky die Hand auf den Arm. »Entschuldige«, sagte sie.
    Und dabei wurde sie von Alice beobachtet. Alice meinte mit einem Schlag zu begreifen, dass sich Sky gar nicht für sie interessierte; er wollte sie nur kennen lernen, um an ihre beste Freundin heranzukommen. Mit hochroten Wangen wandte sie sich ab.
    »Scheiße!«, sagte Georgia, als ihr Blick auf Alice fiel. »Heute baue ich ja wohl nur Mist. Ich mache mir einfach so große Sorgen um Nicholas. Er sagt, dass er nach Talia zurückwill. Ich glaube, er bedauert es, dass er hergekommen ist.«
    »Fühlst du dich verantwortlich für ihn?«, fragte Sky.
    »Ja. Wenn ich nicht gewesen wäre – und Lucien –, dann wäre er gar nicht hier.
    Wir haben versucht ihm klar zu machen, dass ihm seine Familie zu sehr fehlen würde, aber du glaubst gar nicht, wie wild entschlossen er war. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so starrköpfig ist wie Nick. Und dabei war er damals fast noch ein Kind.«
    »Ist das der einzige Grund?« Sky musste sich über seine eigene Kühnheit wundern. Vor ein paar Tagen noch war ihm Georgia so distanziert und einschüchternd vorgekommen; und jetzt fragte er sie praktisch, ob sie einen Jungen mochte, der zwei Jahre jünger war als sie.
    Georgia wurde aber nicht wütend. »Nein. Das ist nicht der einzige Grund. Ich glaube, Nick und ich werden immer zusammenbleiben, weil er der Einzige ist, der weiß, was ich in Talia erlebt habe. So eine Erfahrung kann man nicht erlebt haben und dann den Rest des Lebens ganz normal verbringen, als sei nichts geschehen. Ich kenne sein wahres Ich und er meines; so einfach ist das.«
    »Nicht so einfach für ihn«, sagte Sky.
    »Keiner hat es einfach, meinst du nicht?«, entgegnete Georgia. »Warum verabredest du dich

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