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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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benutzte Tampons … Igitt! Wer warf denn benutzte Tampons in den Papiermüll? Ah, da war er.
    Ich knüllte den Zettel auseinander. »Beim Red Roof Inn. Heute Nacht, gleiche Uhrzeit.«
    Gedankliche Puzzleteile begannen sich ineinanderzufügen. Ein atemberaubend schönes Mädchen, anscheinend im Besitz eines Teams mordsgefährlicher und womöglich nichtmenschlicher Gladiatoren. Ein junger Werwolf mit überentwickeltem Beschützerinstinkt. Derek hatte sich verliebt – nichts Geringeres hätte ihn dazu gebracht, Currans Gesetze zu missachten – , und er plante, sie zu retten. Und dabei war er auf dem besten Weg, sich die Eier absäbeln zu lassen.
    Also gut. Welche Uhrzeit konnte das sein, und wo befand sich das Red Roof Inn? Die gleichnamige Hotelkette war so ziemlich die Einzige, die in unserer Welt noch in Betrieb war. Jedes Hüttendach ließ sich schließlich rot anstreichen und die Hütte damit als Ort ausweisen, an dem man ein Zimmer für die Nacht bekam. Das Dumme war bloß, dass ich nicht die leiseste Ahnung hatte, wo es in dieser Gegend von Atlanta ein Red Roof Inn geben mochte.
    Die Reaper machten auf mich einen ziemlich paranoiden Eindruck. Vermutlich bestanden sie darauf, gemeinsam zu kommen und zu gehen. Ich an ihrer Stelle hätte kurz nach dem Ende ihres letzten Kampfes zum Abmarsch geblasen. Und sie hielten Livie an der kurzen Leine. Wenn sie verschwand, würde das schnell bemerkt werden. Derek war zwar ein Idiot, aber gänzlich verblödet war er nicht. Diese Dinge mussten ihm also klar sein. Er würde sich mit ihr irgendwo in der Nähe ihres Heimwegs treffen. Bestenfalls würden sie miteinander sprechen, dann würde sie zu ihrem Team zurückkehren. Schlimmstenfalls hatte er irgendein Fluchtfahrzeug parat, um gemeinsam mit ihr zu fliehen. Was in einem Desaster enden würde.
    Ich beförderte den Abfalleimer mit einem Tritt zurück unter den Waschtisch, klemmte die verbeulte Tür in den Rahmen, richtete mein Kleid und verließ die Damentoilette.
    Saiman saß alleine da. Als er mich kommen sah, hob er eine Augenbraue. Eine Geste, die er sich bei mir abgeguckt hatte. Saiman war eindeutig gereizt. Jedoch nicht gereizt genug, um sich bei meinem Kommen zu erheben.
    »Noch eine Minute, und ich hätte die Geschäftsleitung gebeten, eine Rettungsmannschaft loszuschicken«, sagte er.
    »Du gehörst doch selber zur Geschäftsleitung.«
    »Nein, ich gehöre zu den Inhabern.«
    Eins zu null für ihn. »Was stört dich denn eigentlich an den Reapern?«
    »Du scheinst das Wesen unserer Übereinkunft misszuverstehen«, sagte er und bot mir seinen Ellenbogen an. »Du hast im Zuge eines Tauschhandels eingewilligt, eine Mannschaft einzuschätzen. Du bist diejenige, die zur Offenlegung von Informationen verpflichtet ist, und glaub mir, ich bin höchst begierig, deinen Bericht zu hören. Ich zittere geradezu vor Aufregung.«
    »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich. Sollen wir uns nun auf unsere Plätze begeben?«
    Ich seufzte und ließ mich vom Aussichtsdeck fortgeleiten. Ich war es wirklich leid, dass mir keiner sagte, was eigentlich gespielt wurde.

Kapitel 9
    W ir gingen hinunter ins erste Obergeschoss, in einen weiteren luxuriös anmutenden Korridor mit gewölbten Durchgängen. Bei einem davon schob Saiman den schweren, rostfarbenen Vorhang beiseite. Dahinter befand sich eine Loge. Sie war von einem hüfthohen Stahlgeländer umgeben, und darin standen vier mit rostfarbenem Stoff bezogene Sessel.
    Ich ging hinein und trat an das Geländer. Ein großer Saal empfing mich. Er war von länglicher Gestalt und erstreckte sich mindestens hundertfünfzig Meter weit in die Tiefe. Aus den Wänden ragten in drei Reihen zahllose Logen. Sie boten Platz für jeweils sechs bis acht Personen und hatten je einen eigenen Ausgang, und alle diese Ausgänge führten offenbar auf geräumige Korridore wie den, aus dem ich gerade kam. Der Geschäftsleitung war offenkundig daran gelegen, dem Publikum ausgezeichnete Fluchtmöglichkeiten zu bieten, falls die Dinge einmal außer Rand und Band geraten sollten.
    Die Wände reichten unters Erdgeschoss hinab. In diesem Untergeschoss gab es jedoch keine Logen oder Sitzreihen. Dort neigten sich nackte Betonwände leicht einwärts in die Mitte, wo sich ein ovaler Sandplatz befand. Dieser Platz wurde von einem massiven, von zahlreichen Stahlpfosten gehaltenen Maschendrahtzaun umschlossen. Das war die Grube. Unsere Loge reichte viel weiter als die anderen in den Saal hinein, und wenn ich Anlauf genommen hätte,

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