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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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hätte ich bis an den Zaun springen können.
    Der Sand dort unten fesselte meinen Blick. Ich sah woanders hin. »Ganz besondere Plätze?«
    »Die besten im ganzen Haus. Und trotz der Nähe zur Grube sind wir hier in Sicherheit.« Saiman wies nach oben, wo, halb hinter einem Samtvorhang verborgen, ein Fallgitter angebracht war. »Das kann ich jederzeit auf Knopfdruck runtersausen lassen. Und es gibt natürlich noch weitere Vorsichtsmaßnahmen.« Er wies aufs Erdgeschoss.
    Links von uns befand sich ein schweres Maschinengewehr vom Typ M2. Es war auf einer Drehstütze angebracht und wurde von zwei Männern der Red Guard bedient. Ich kannte mich zwar nicht besonders gut mit Schusswaffen aus, das aber wusste ich: Dieses M2 war die bevorzugte Waffe der Supernatural Defense Unit des Militärs, wenn sie es mit einem frei herumlaufenden Vampir zu tun bekamen.
    Das Maschinengewehr M2 verschoss Munition Kaliber.50, und zwar mit einer Mündungsgeschwindigkeit von circa neunhundert Meter pro Sekunde. Ein Schuss aus dieser Waffe konnte noch auf sechshundert Meter tödlich wirken. Aus dreißig Meter Entfernung zerschlug er massiven Stahl, als wäre es Seidenpapier. Das Gewehr konnte bis zu sechshundert Schuss pro Minute abgeben. Bei einer derartigen Feuergeschwindigkeit hätte natürlich nach wenigen Minuten der Lauf zu schmelzen begonnen, aber wenn man einen Vampir nicht innerhalb der ersten Sekunden unschädlich machte, war man ohnehin dem Tode geweiht.
    Eine zweite derartige Waffe stand rechts von uns bereit. Wer in dieses Kreuzfeuer geriet, war augenblicklich tot. Doch leider war auch die beste Kanone nur so leistungsfähig wie die Jungs, die sie bedienten. Wenn ich hier hätte Stunk machen wollen, hätte ich als Erstes die MG -Besatzungen außer Gefecht gesetzt.
    Für den Fall, dass die Technik versagte, waren in den gegenüberliegenden Ecken zwei weitere Teams der Red Guard postiert: das eine mit einem Pfeilwerfer, das andere mit einem Sortiment anderer Waffen.
    »Wie ich sehe, wollt ihr verhindern, dass sich so etwas wie der Zwischenfall mit Andorf wiederholt.«
    Falls Saiman erstaunt war über meine Kenntnisse der Geschichte der Games, ließ er es sich nicht anmerken.
    »In der Tat. Aber ich kann dir versichern, dass trotzdem noch viele Gestaltwandler hier teilnehmen.«
    »Wie das? Hat der Herr der Bestien das nicht verboten?«
    »Wir importieren Gestaltwandler von außerhalb der Rudelgrenzen. Die kämpfen dann hier, und wir befördern sie wieder hinaus, ehe ihre drei Tage abgelaufen sind.«
    Gestaltwandler von außerhalb, die sich auf dem Territorium des Rudels aufhielten, hatten drei Tage Zeit, sich beim Rudel zu melden und um eine Aufenthaltserlaubnis zu bitten. Wenn sie diese drei Tage verstreichen ließen, meldete sich das Rudel bei ihnen, und zwar auf sehr unangenehme Weise. »Klingt kostspielig.«
    Saiman lächelte. »Es zahlt sich aus. Allein die Eintrittseinnahmen decken weitgehend die Unkosten für die Kämpfer. Das eigentliche Geld aber wird mit den Wetten verdient. Bei einem guten Kampf fließt eine halbe bis eine dreiviertel Million Dollar in die Kassen des Hauses. Der Einnahmerekord bei einem Meisterschaftskampf lag bei über zwei Millionen.«
    Ich dagegen verdiente inklusive Gefahrenzulage gerade mal dreißigtausend im Jahr.
    Ich starrte in den Sand der Grube hinab. In meiner Wahrnehmung verschwand das ganze Gebäude – der Zaun, der Beton, die Gewehre, Saiman, alles löste sich auf – , stattdessen brannte unbarmherzig heiß und grell die Sonne auf mich hernieder. Ich hörte das Publikum auf den Holztribünen lärmen, hörte spanischsprachiges Stimmengewirr, helles Frauengelächter und die heiseren Rufe der Buchmacher. Ich spürte die Gegenwart meines Vaters hinter mir und das beruhigende Gewicht des Schwerts in meiner Hand. Ich roch meine Haut, die von der Sonne verbrannt war, und den Blutgeruch, der vom Sand aufstieg.
    »Sollen wir uns nicht setzen?« Saimans Stimme holte mich in die Gegenwart zurück.
    Wir nahmen unsere Plätze ein. Auf der linken und der rechten Seite der Grube wurden hohe rostfarbene Vorhänge beiseitegezogen, dahinter kamen zwei Eingänge zum Vorschein: Der rechte war in einem leuchtenden Goldton gehalten und der linke war kohlrabenschwarz.
    Saiman beugte sich zu mir. »Die Kämpfer kommen durch das Goldene Tor herein. Und die Toten werden durch das Mitternachtstor hinausgetragen. Wenn man durchs Goldene Tor wieder hinausgeht, hat man gewonnen.«
    In der Arena erklang ein

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