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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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verkalkuliert. Er verstand halt nichts von Katzen.«
    »Echt nicht schlecht.«
    »Ja.«
    »Wirst du auch so was für Andrea machen?«
    Er setzte eine verschmitzte Miene auf. »Ich habe schon darüber nachgedacht. Es müsste etwas richtig Gutes sein.«
    Ich hatte endlich zu Ende gelacht. »Was machen denn die Katzen so?«
    Raphael schüttelte den Kopf. »Katzen sind seltsam. Bei denen weiß man nie.«
    Wir verfielen in Schweigen.
    »Und was hat Curran getan?«, fragte er schließlich.
    Ich bedachte ihn mit einem Blick, der ihm ein sehr baldiges Ableben verheißen sollte.
    Er tat das mit einem Achselzucken ab. »Erzähl schon. Du bist mir was schuldig dafür, dass ich mitgekommen bin. Wenn rauskommt, dass ich der Katze und dir geholfen habe, zerren sie mich vor den Herrn der Bestien.«
    »Ich habe nie gesagt, dass ich Jim helfe.«
    Raphael breitete die Arme aus. »Bitte. Ich bin doch nicht blöd. Also, was hat Curran getan?«
    »Das bleibt aber unter uns. Klar?«
    Er nickte.
    »Er ist in meine Wohnung eingedrungen und hat mich im Schlaf beobachtet.«
    Raphael runzelte seine schöne Stirn. »Ein bisschen sehr geradeheraus. Von Curran habe ich nicht erwartet, dass er irgendwas Raffiniertes bringt, aber das ist eigentlich selbst für ihn eine Nummer zu schlicht. Hat er sonst noch irgendwas Seltsames getan? Irgendwas umgestellt vielleicht?«
    »Nein.«
    Die Stirnfalten wurden tiefer.
    Ich pochte mit den Fingern aufs Lenkrad. »Der ganze Sinn der Übung scheint also zu sein, der Frau zu demonstrieren, dass man in ihr Territorium eindringen und es auch unbeschadet wieder verlassen kann.«
    Raphael nickte.
    »Curran wollte, glaube ich, nicht, dass ich mitkriege, dass er mich beobachtet hat. Das ist einfach so passiert. Aber was ist denn der Sinn von so einer cleveren Aktion, wenn die Frau gar nichts davon mitkriegen soll?«
    »Keine Ahnung.« Raphael sah mich ratlos an. »Ich weiß wirklich nicht, was er sich dabei gedacht hat.«
    Da waren wir schon zu zweit.

Kapitel 22
    D ie ganze Welt wurde zusammengepresst. Ein Druck erfasste den Wagen und quetschte mich wie einen Schwamm. Einen Moment lang fühlte ich mich, als wären alle meine Atome enger zusammengedrängt, als es die Naturgesetze erlaubten, und dann spie die Erdstrahlenader uns aus. Der Wagen rollte noch ein Stückchen weiter und kam dann sachte zum Stehen, gleich neben einer dunkelhaarigen Frau, die zwei schwarze Pferde an den Zügeln hielt. Ich stieg aus. Bei den Pferden handelte es sich um Friesen. Es waren große Rappen mit langer Mähne und Fesselbehang an den Beinen. Es waren richtige Ritterrösser, unglaublich stark, schön und eindrucksvoll. Vielen Dank, Jim.
    »Sind die für uns?«
    Die Frau beäugte mich argwöhnisch. »Name?«
    »Kate Daniels.«
    »Ja, dann sind diese Pferde für Sie. Der Hengst hier heißt Marcus, und das da drüben ist Bathsheba.«
    »Ich nehme die Stute«, sagte Raphael.
    »Passen Sie gut auf meine beiden Babys auf.«
    »Wir reiten nur zwei Meilen weit zu der Schule dort und kommen dann gleich wieder zurück«, versprach ich. »In einer Stunde haben Sie die Tiere wieder.«
    »Unversehrt.«
    »Sowieso.«
    Wir stiegen auf. Die Frau beäugte mich und Raphael und schnaubte. »Ich hätte eine Kamera mitbringen sollen. Das wäre ein tolles Reklamefoto geworden.«
    Bloß dass Kameras nicht funktionierten, wenn die Magie herrschte – aber ich war zu höflich, um sie darauf aufmerksam zu machen.
    Dann trabten wir den Weg hinab. Marcus erwies sich als sehr leicht zu handhaben, er gehorchte perfekt, so als wüsste er schon immer im Voraus, was ich wollte. Wenn ich je so verrückt sein sollte, mir ein Pferd zuzulegen, wusste ich nun, welche Rasse in die engere Wahl kam.
    Minuten später kam die Schule in Sicht. Vom Pferderücken aus gesehen, glich das Ganze einer Festung, ein achteckiges Gelände, umschlossen von einer zwei Meter fünfzig hohen Mauer, mitsamt einem Torbogen, der mit einem Fallgitter versehen war. Wächter patrouillierten auf der Mauer, und sie zögerten nicht, ihre Bögen auf uns zu richten. Der Wachtposten am Tor beäugte eine geschlagene halbe Minute lang meinen Ausweis – schwarz gekleidet zu sein, schwarze Pferde zu reiten und schwarze Waffen bei sich zu tragen hatte halt auch seine Nachteile. Schließlich nickte er. »Sie werden erwartet. Das Mädchen finden Sie hinten links auf dem Hof.« Damit winkte er uns durch.
    Ich ließ Marcus in einen donnernden Kanter verfallen. Wir preschten um das Hauptgebäude herum, mein Umhang

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