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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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traurigen Ausdruck an. »Raphael ist mein drittes Kind. Die ersten beiden wurden während ihrer Pubertät zu Loups. Danach wollte ich keine weiteren Kinder mehr haben. Ich kann nicht noch mehr Babys von mir töten. Mein Junge ist mein Ein und Alles. Für ihn würde ich die Welt in Stücke reißen. Du weißt genauso gut wie ich, wie der Name seines Glücks lautet.«
    »Andrea.«
    Sie nickte. Der Schmerz in ihren Augen verwandelte sich in Stolz. »Mein Raphael könnte jede Frau haben. Wenn er dich haben wollte, könntest du ihm nicht widerstehen …«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher …«
    »Glaub mir. Ich wurde von seinem Vater umworben. Raphael hatte die freie Auswahl, aber er wählte das Mädchen, das ein Tierabkömmling ist. Weil mein Leben noch nicht kompliziert genug war.«
    »Andrea liebt ihn. Sie ist klug, gut ausgebildet und …«
    Sie hob die Hand. »Du musst kein Loblied auf sie singen. Ich weiß mehr über sie als du. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass sie ein Tierabkömmling und die Partnerin meines Sohnes ist. Sie ist dominant, stark und schlau. Ich bezweifle nicht, dass sie sich gegen jeden Herausforderer durchsetzen könnte, was bedeutet, dass die Zügel des Bouda-Clans nach meinem Abgang an das Kind eines Tieres weitergereicht werden. Die Boudas werden sie akzeptieren. Aber das Rudel möglicherweise nicht.«
    »Curran hat mir versprochen, dass man sie nicht verfolgen wird.«
    Tante B schürzte die Lippen. »Es ist eine Sache, die Anwesenheit eines Tierabkömmlings in der Gruppe zu akzeptieren. Aber es ist etwas ganz anderes, wenn die Alphas mit der Nase darauf gestoßen werden. Andere Clans mögen uns nicht. Sie fürchten unsere Unberechenbarkeit und unsere Launen. Als Alpha-Paar der Boudas werden Andrea und Raphael im Rudelrat sitzen. Das wird einigen Leuten sauer aufstoßen. Die Wölfe und vor allem der Schwer-Clan werden ihre Anwesenheit nur mit Mühe verdauen können. Es gibt vierhundert Wölfe und nur zweiunddreißig von uns. Aber der Bär stellt mit Abstand die größte Bedrohung dar. Er ist altmodisch und hält an seinen Vorurteilen fest. Er hat Curran praktisch aufgezogen, und er hat eine Menge Einfluss auf ihn. Wenn ich die Hoffnung auf eine gute Zukunft für meinen Sohn nicht aufgeben will, muss ich Mahon entgegenwirken.«
    Endlich. Jetzt war die Sache klar. »Und du glaubst, wenn ich Currans Partnerin werde, könnte ich Andrea unterstützen?«
    »Nicht nur sie, sondern alle Boudas. Im Moment gibt es sechs Kinder im Clan, von denen vier Teenager sind. Alle haben die Pubertät überstanden, ohne Anzeichen für Loupismus zu zeigen. Wenn du glaubst, dass gewöhnliche Heranwachsende ungezähmt sind, steht dir ein schwerer Schock bevor. Als wir das letzte Mal so viele Kinder hatten, schmiedete Curran gerade das Rudel zusammen, und er selbst war noch recht jung. Er war sehr duldsam, wenn meine Kinder aus der Reihe tanzten. Jetzt hat er seine Macht gesichert und legt vielleicht nicht mehr so viel Nachsicht an den Tag.«
    Der nachsichtige Herr der Bestien. Diesen Tag wollte ich erleben!
    Tante B beugte sich vor und blickte mir in die Augen. »Nehmen wir mal an, du wirst zur Alpha. Wie groß ist der minimale annehmbare Abstand zwischen einer weiblichen Gestaltwandlerin und Curran?«
    »Keine Ahnung.«
    »Einen Meter, solange es sich nicht um einen Kampf handelt. Wenn sie näher herankommt, fordert sie dich damit heraus. Wenn du anlässlich einer offiziellen Versammlung einen Raum betrittst, erheben sich die Gestaltwandler oder bleiben sie sitzen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Die Alphas erheben sich, um zu demonstrieren, dass sie deine Macht anerkennen, und die Übrigen bleiben sitzen, um zu zeigen, dass sie sich unterwerfen. Wenn ein Gestaltwandler dir die Zähne zeigt, begrüßt er dich mit einem Lächeln oder will er dich einschüchtern?«
    »Keine Ahnung.« Offenbar hatte ich einen Sprung in der Platte.
    »Wenn er den Kopf gesenkt hält, lächelt er, wenn er ihn gehoben hat, solltest du ihn anknurren.«
    Allmählich reichte es mir. »Was bezweckst du mit diesen vielen Fragen?«
    »Ich bezweifle nicht, dass du Currans Partnerin wirst. Du liebst ihn, du wärst für ihn fast in den Tod gegangen, und du würdest es nicht schaffen, ihn aufzugeben. Wenn das geschieht, steckst du bis über beide Ohren drin. Dann musst du nach unseren Regeln spielen, die du anscheinend nicht kennst.« Sie lächelte triumphierend. »Ich mache dir folgendes Angebot: Ich gebe dir zwei meiner Kinder. Sie sind sehr

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