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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Mauro. »Er ist ein untoter Magier, der über die Macht des Feuers gebietet. Erras Geist lenkt ihn so, wie es die Navigatoren mit den Vampiren machen.«
    »Da draußen können wir nichts machen.« Mauro beugte sich aus dem Fenster, um einen besseren Blick zu haben, und zeigte auf die neuen Bürogebäude auf der anderen Straßenseite. »Wenn wir dort gegen ihn kämpfen, wird er alles abfackeln. Die Gebäude da drüben bestehen aus Holz. Sie würden sofort in Flammen aufgehen.«
    »Der Kampf sollte eingegrenzt werden.« Andrea übernahm meinen Platz am Fenster, zielte auf Brand und ließ die Waffe dann wieder sinken. »So geht es nicht. Ihr müsst ihn beschäftigen.«
    Sie ging in die Empfangshalle, sprang nach oben und zog die Zugangstür auf, die zum Dachboden führte.
    Ihn beschäftigen. Kein Problem.
    Ich schob das Fenster auf, ließ die eiskalte Luft herein und setzte mich auf den Sims. »Nun brich endlich durch! Der Lärm bereitet mir Kopfschmerzen.«
    Brand blickte auf. Etwa mein Alter, volles schwarzes Haar, indianische Züge. Für mich sah er wie ein Cherokee aus, aber sicher war ich mir nicht. »Da bist du ja!«, sagte er mit Erras Stimme.
    »Was ist los? Hast du Angst, selbst zu kommen und es mit mir aufzunehmen?«
    »Keine Sorge, Feigling. Ich komme!«
    Bumm! Das Gebäude erzitterte. Das Wehr würde ihm nicht mehr lange standhalten.
    Mauro kam geduckt ins Büro. »Andy sagt, du sollst ihn näher heranlocken, damit sie ihn besser ins Visier nehmen kann. Hier.« Er warf mir einen Topf zu. »Feuerschutz.«
    Ich kramte in meiner Hosentasche und zog einen Fünf-Dollar-Schein heraus. »He, Erra!«
    Brand blickte in meine Richtung.
    Ich hielt die fünf Dollar hoch und ließ sie in dem fünfzehn Zentimeter breiten Zwischenraum hinuntersegeln, der die Gebäudewand und das Wehr trennte. »Für dich.«
    Brand kam näher und blickte auf den Schein. »Was ist das?«
    »Ein Fünfer für dich. Davon kannst du deinen Lakaien anständige Kleidung kaufen.« Ich tauchte die Finger in den Topf und rieb mir das Gesicht mit der duftenden Paste ein.
    Brand runzelte die Stirn, eine Spiegelung der Mimik meiner Tante. »Fünfer?«
    Gütiger Himmel! »Das ist Geld. Heutzutage benutzen wir keine Münzen mehr, sondern nur noch Papiergeld.«
    Er starrte mich nur an.
    »Mein Gott, das war eine Beleidigung! Ich habe dir damit gesagt, dass du ein armer Bettler bist, weil deine Untoten in Lumpen herumlaufen. Ich habe dir angeboten, deine Diener einzukleiden, weil du es nicht schaffst, sich um sie zu kümmern. Wie schwer von Begriff bist du eigentlich?«
    Er riss eine Hand hoch. Ein Flammenstrahl brach aus den Fingern und kroch am Wehr hinauf. Instinktiv zog ich mich vom Fenster zurück. Das Feuer erstarb. Ich beugte mich erneut hinaus. »Hast du es jetzt verstanden?«
    Wieder Feuer.
    »Was ist los mit dir? Habe ich dir zu wenig Geld gegeben?«
    Flammen trafen das Fenster. Haarfeine blaue Äderchen bildeten sich im Wehr. Nicht gut. Warum schoss Andrea nicht auf ihn, verdammt?
    Ich wartete, bis das Feuer verschwunden war, und streckte wieder den Kopf nach draußen. Brand stand mit erhobenen Armen da. Sein Umhang hatte sich geöffnet und offenbarte mir mehr, als ich von seinem Körper sehen wollte.
    »Oh nein! Bist du unter die Nudisten gegangen?«
    Er öffnete den Mund zu einer Antwort. Etwas sirrte durch die Luft. Im nächsten Moment steckte ein Armbrustbolzen in seinem Mund, und die Spitze ragte ihm wie ein grün leuchtender Stern aus dem Nacken. Wieder zischte es. Der zweite Bolzen schlug in seine Rippen. Der dritte erwischte ihn im Bauch, knapp unter dem Brustbein.
    Ein kurzer grüner Blitz, wie ein Smaragd, der das Sonnenlicht einfing.
    Die Bolzen explodierten.
    Eine grüne Stichflamme schoss empor. Ich ging neben dem Fenster in Deckung. »Womit zum Henker hat sie ihn beschossen?«
    »Mit Galahad-Fünf-Sprengköpfen. Etwas, das die Waliser gegen die Riesen erfunden haben. Hauen ganz schön rein.« Mauro blinzelte im grellen Lichtschein. »Nach der Zerberus-Geschichte hat sie verlangt, dass wir uns ein paar davon besorgen.«
    Endlich ließ die Eruption nach. Erras Stimme klang höhnisch von der Straße herauf. »Ist das alles, was ihr aufzubieten habt?«
    Unmöglich. Ich beugte mich aus dem Fenster, Mauro neben mir. Unten zupfte sich Brand die Reste seines Umhangs von den Schultern. Unter seiner Berührung zerfiel der Stoff zu grün leuchtender Asche.
    Er reckte die nackten Schultern und öffnete den Mund.
    Eine Stoßwelle aus Magie traf

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