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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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einzelne Büros unterteilten, bestanden aus wenige Zentimeter dickem Holz. Ich trat erneut zu. Das Holz gab mit einem Knacken nach, und ich zwängte mich hindurch in Mauros Büro.
    Im Korridor stieß Mauro ein raues Gebrüll aus, in dem große Anstrengung lag.
    Ich schlug mit der Schulter gegen die nächste Wand.
    Mauros Körper flog an mir vorbei. Ein schwerer Aufprall erschütterte das Gebäude. Mauro hatte mit dem Rücken voran Teds Bürotür durchschlagen. Eine Wand aus Feuer folgte ihm, und ich wurde vom Hitzeschwall getroffen. Andrea schrie.
    Ich riss die Wand vor mir auf und quetschte mich durch die enge Öffnung.
    »Wo bist du, Welpe? Bist du schon wieder vor mir davongelaufen, Made?«
    Die Bodendielen knarrten. Erra bewegte Brand in meine Richtung. Eine Bauchwunde könnte ihm nichts anhaben, und der Kragen hinderte mich daran, ihm den Hals aufzuschlitzen. Also blieben nicht mehr viele Möglichkeiten übrig. Wenn es nicht klappte, würde er uns bei lebendigem Leib rösten.
    Brand kam an der Tür vorbei.
    Jetzt.
    Ich sprang aus dem Zimmer und schlang meinen linken Arm um seine Kehle, um seinen Rücken fest gegen mich zu pressen. Feuer schlängelte sich über seine Haut. Ich schob ihm Slayer zwischen die Rippen und bis zum Herzen, während ich ihm ein Wort ins Ohr flüsterte.
    » Hessad .« Meins.
    Die Welt bebte, als sämtliche Magie, die ich gebündelt hatte, mit einem Schlag von mir freigesetzt wurde. Schmerzen strömten durch meinen Körper und trieben mir Tränen in die Augen. Brands Geist öffnete sich vor mir, heiß wie kochendes Metall. Ich packte ihn, erstickte die Flammen und warf mich gegen die feste Mauer von Erras Präsenz. Ihr Geist versetzte mir einen Schlag, der mich taumeln ließ.
    Die gewaltige Macht ihres Geistes ragte vor mir auf. Niemand war so mächtig. Niemand.
    Würde es genauso sein, wenn ich in den Geist meines Vaters blickte? Wenn ja, hatte ich nicht die leiseste Chance.
    Ich schlug zurück, eine Mücke gegen einen Giganten. Eine überwältigende Präsenz drückte sich schmerzhaft gegen mich. Ich ließ nicht locker, die Hand fest um Slayers Heft geschlossen. Wenn ich dafür sorgte, dass die Klinge lange genug in seinem Herzen blieb, würde sie das untote Gewebe in Eiter verwandeln. Ich musste nur durchhalten.
    Brand wirbelte herum und riss mich von den Füßen. Feuer leckte über meine Brust. »Du Schande der Familie! Schwächling! Ein Feigling, der wie ein räudiger Hund vor dem Kampf davonläuft.«
    Ich biss die Zähne zusammen, um den Schmerz zu ertragen, und erstickte die Flammen mit geistiger Macht. »Das war nicht meine Idee. Ich hatte dich und hätte dich getötet.«
    Harte Finger packten mein linkes Handgelenk und zogen daran. Langsam entfernten sie meinen Arm von seiner Kehle. Ich strengte mich an. Wenn er sich von mir lösen konnte, würde er Slayer herausziehen, und dann war ich erledigt.
    »Du wagst es, mit meinem Geist zu ringen? Ich bin der Seuchenbringer. Götter ergreifen die Flucht, wenn sie mich kommen hören.«
    »Wenn ich die Hände frei hätte, würde ich dir Beifall klatschen.«
    Slayer gab unter meiner Hand nach, als sich das untote Gewebe zusehends verflüssigte, und ich stieß das Schwert tiefer in die Wunde. Erra stieß einen grunzenden Schmerzlaut aus.
    »Tut das weh? Wie wäre es hiermit?« Ich drehte die Klinge.
    Ein glühender Hammer traf meinen Geist und entriss mir ein Stöhnen. Von Brand ging ein Hitzeschwall aus. Die Luft um mich herum kochte. Feuer kroch spiralförmig seine Beine hinauf.
    »Tut das weh, Welpe? Ich werde dich lebendig braten. Du wirst mich anflehen, dich endlich zu töten, wenn in der Glut deine Augen platzen.«
    Brand warf sich zurück und schlug mich gegen die Wand. Ich hing wie ein Pitbull an ihm. Nur noch wenige Augenblicke. So groß waren die Schmerzen gar nicht. Ich musste nur noch einen kleinen Moment durchhalten.
    Erra krachte gegen die andere Wand. Etwas knackte in meinem Rücken.
    Eine dunkle Gestalt kam aus Teds Büro gesprungen und rannte auf uns zu. Erra sah sie. Flammen erfüllten den Korridor. Ich konnte nichts mehr sehen. Ich konnte nicht mehr atmen.
    Ein riesiger schwarzer Hund flog durch das Feuer. Ich sah Augen, in denen blaue Glut brannte, und weiße Reißzähne. Das Geschöpf prallte mit Brand zusammen.
    Meine mentale Abwehr wurde schwer erschüttert. Ich war erledigt.
    Der Riesenhund schlug seine Zähne in Brands Arm und verbiss sich darin. Brand schüttelte ihn, wie ein Terrier eine Ratte schüttelte, aber der

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