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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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weil Kate sich darum gekümmert hat.«
    Raphael verzog höhnisch das Gesicht. »Also hast du sie losgeschickt, um für dich die Kartoffeln aus dem Feuer zu holen?«
    »Ich bin nicht sie!« Andrea zeigte auf mich. »Ich kann Ted nicht einfach mit dramatischer Geste meinen Ausweis vor die Füße werfen und gehen.«
    Ich blickte zu Curran, um zu sehen, ob er sich einmischen wollte. Er saß neben mir, das Kinn auf die Faust gestützt, und beobachtete das Gespräch, wie man ein spannendes Theaterstück verfolgte.
    Andrea war nicht mehr zu bremsen. »Der Orden war für mich da, als ich sonst niemanden hatte. Wo waren dein wunderbares Rudel und die sagenhaften Gestaltwandler, als ich sechzehn war und mit einer kranken Mutter dasaß und nicht wusste, wo ich etwas zu essen herbekommen sollte? Wo warst du? Ich werde nie eine launische Bouda-Schlampe sein. Wenn ich Loyalität verspreche, meine ich es ernst.«
    »Siehst du nicht, dass du sie den falschen Leuten versprichst?«
    Andreas Augen flackerten. »Wenn ich gehe, wird Ted gewinnen. Ich lasse nicht zu, dass dieser Scheißer mich rausdrängt, hast du das verstanden?«
    »Tu, was du willst.« Raphael schüttelte den Kopf. »Mir reicht’s.«
    Oh Mann.
    »Es gibt nur zwei Straßen, die vom Mole Hole wegführen. Wenn Erra eine Panik auslöst, wird sie die Menge entweder zum Casino oder zum Wasserwerk treiben«, sagte ich. »Erra geilt sich an fliehenden Leuten auf. Der Weg zum Wasserwerk führt durch Dunkelheit, aber die Straße zum Casino ist gut ausgeleuchtet.«
    »Dann ist das Casino wahrscheinlicher«, sagte Andrea. »Dort kann sie sich besser die Nachzügler herauspicken. Außerdem neigen verängstigte Leute dazu, ins Helle zu rennen. Das gibt ihnen die Illusion von Sicherheit.«
    Und im Hellen würde es von Vampiren wimmeln. »Erra könnte Bedenken haben, Vampire zu vernichten, was die Zahl der Todesopfer reduzieren würde.«
    »Das Volk wird sich nicht am Kampf beteiligen«, sagte Curran. »Es hätte nichts davon.«
    »Ob Nataraja von der Verbindung zwischen Roland und Erra weiß, ist unklar, aber Ghastek weiß es nicht«, sagte ich. »Ihm ist bewusst, dass etwas Seltsames vor sich geht, und er will ein Stück davon abhaben. Er hat eine mächtige Schimpfkanonade losgelassen, als ich nicht bereit war, ihm den Kopf von Flut zu überlassen. Er wird sich nicht in den Kampf stürzen, wenn ihr ihn darum bittet oder ich, aber wenn ein Ritter des Ordens ihn anruft …«
    »Ted würde den Einsatz von Vampiren niemals gutheißen. Für ihn ist es einzig und allein eine Angelegenheit des Ordens.« Andrea verschränkte die Arme.
    »Du verschwendest nur deine Zeit mit ihr«, sagte Raphael. »Sie wird dir auf gar keinen Fall helfen. Weil das ihre Karriere in Gefahr bringen würde.«
    »Du bist ein Arschloch«, knurrte Andrea.
    Raphael vollführte eine perfekte Verbeugung. »Legt der Herr der Bestien Wert auf meine weitere Anwesenheit?«
    »Nein«, sagte Curran.
    Raphael ging hinaus.
    Curran bedachte mich mit einem Blick, der so viel wie »Hab ich’s nicht gesagt?« bedeutete.
    Ich wandte mich an Andrea. »Wenn du Ghastek anrufst und ihm sagst, dass Ted keine zwei Meilen vom Casino entfernt einen Showdown mit dem Navigator der untoten Magier vorbereitet und nicht möchte, dass sich das Volk daran beteiligt, wird Ghastek vor Wut schäumen.«
    »Danke für den Tipp.« Andrea verzog das Gesicht. »Darauf wäre ich nie von selbst gekommen. Schließlich bin ich ja nur jemand, der sich den Hintern plattsitzt und den ganzen Tag Waffen poliert.«
    Curran erhob sich. »Das Rudel dankt dem Orden für die kontinuierliche und freundschaftliche Zusammenarbeit. Wir legen größten Wert auf eine künftige erfolgreiche Partnerschaft.«
    Das wär’s, wir sind fertig, du kannst jetzt gehen.
    Andrea richtete sich auf.
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte ich.
    Curran ging nicht darauf ein. »Wir beide haben eine Übereinkunft, Andrea. Missbrauche sie nicht, indem du deine Freundin und meine Partnerin beleidigst.«
    Andrea verließ den Raum.
    Ich seufzte. »Du solltest nicht entscheiden, wann ich das Gespräch mit meiner Freundin beende.«
    Curran hockte sich auf die Tischkante. »Das Gespräch führt zu nichts. Beide sind verletzt, und keiner ist bereit zuzuhören.«
    Das spielte überhaupt keine Rolle. »Ich dachte, diese Sache wäre eine gemeinsame Unternehmung. Habe ich mich getäuscht?«
    Curran schwieg eine Weile, während er offenbar nach den richtigen Worten suchte. »Ja. Ich weiß, dass es dir

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