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Stadt der Lüste

Stadt der Lüste

Titel: Stadt der Lüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mariah Greene
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will lieber in London wohnen. Was mit dem Haus geschieht, ist ihm im Grunde egal. Ich kann mir zwar kaum vorstellen, dass es jemand kaufen will, aber das Grundstück wird einiges wert sein. Das Haus ist mit allem ausgestattet, wasman sich vorstellen kann, bis hin zum Swimmingpool in Form einer Gitarre. Ich schätze, dass er bereit ist, für sein neues Domizil fünf bis sechs Millionen Pfund auszugeben. Wir haben einfach noch nicht die richtige Schublade gefunden, in die wir ihn stecken können.«
    »Er kommt um halb zwölf«, sagte Catherine und fuhr an Malcolm und Dominic gerichtet fort: »Ich schlage vor, dass ihr beide euch um diese Uhrzeit rarmacht.«
    »Wundere dich nicht, wenn es eine ziemlich kurze Besprechung wird«, warnte Malcolm sie. »Nic Lawson kann sehr impulsiv sein.«
     
    Die Ankunft von Nic Lawson sorgte in der gesamten Agentur für Nervosität, als ahnten alle, dass etwas Wichtiges geschehen würde. Lawson betrat das Büro mit einem vierköpfigen Gefolge, das er jedoch wenig später mit scharfen Worten in breitem Londoner Akzent wieder vor die Tür schickte.
    Obwohl er bereits achtunddreißig war, wirkte er sehr jugendlich, und sein Tweedanzug im Stil der Sechziger ließ ihn aussehen wie einen der Beatles – wenn man seine langen, schwarzen, zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenen Haare außer Acht ließ. Er hatte ein quadratisches Gesicht, volle Lippen, war nur mittelgroß und ziemlich breit. Emma schoss bei seinem Anblick das Wort »viereckig« durch den Kopf. Trotzdem war er auf seine Weise durchaus attraktiv.
    »Hallo, Catherine«, begrüßte er die Inhaberin und streckte ihr die Hand entgegen.
    »Herzlich willkommen«, erwiderte Catherine. »Das istEmma Fox. Sie arbeitet erst seit kurzem bei Lomax und wird bei unserer Besprechung dabei sein.«
    »Entzückend«, entgegnete er und reichte auch Emma die Hand.
    »Emma Fox. Es freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte sie und blickte in seine dunkelbraunen Augen.
    »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite. Ich habe meine Leute wieder vor die Tür gesetzt, sie bringen nur alles durcheinander«, sagte Nic Lawson und ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Catherine, ich will bloß ein verdammtes Haus. Das kann doch nicht so schwer sein.«
    »Malcolm und Dominic haben Ihnen ja schon einige Häuser gezeigt. Hat Ihnen keines davon gefallen?«
    »Nein. Die meisten waren schrecklich. Wie soll ich Geld verdienen, wenn ich meine Zeit damit verplempern muss, mir Häuser anzusehen?«
    »Was versprechen Sie sich denn von einem Umzug?«, fragte Emma.
    »Hauptsächlich will ich raus aus Essex, aber nicht im versnobten Surrey landen.«
    Emma fragte sich, ob sein Michael-Caine-Akzent echt war. Er schlich sich ab und zu in seine Aussprache ein, verblasste aber im nächsten Satz direkt wieder.
    Die Tür öffnete sich, und Ian kam mit einem Tablett mit Kaffee und Gebäck herein. Als er sich über den Beistelltisch beugte, um das Tablett abzustellen, beobachtete Emma, wie Nic Ian von den Füßen bis hinauf zu seinem Hintern taxierte. Sobald sich Ian umdrehte, setzte Nic ein charmantes, gewinnendes Lächeln auf. Seine Augen blitzten. Ian bemerkte es nicht oder ignoriertees und verließ den Raum, ohne Nic Lawson auch nur eines Blickes zu würdigen, was Nic wiederum ein wenig zu ernüchtern schien.
    »Besitzen Sie nur das Haus in Essex?«, fragte Emma ihn.
    »Nein. Ich habe noch ein Haus in Spanien und eines in Los Angeles.«
    »Ist das in Spanien eine Villa?«
    »In etwa. Ich bin nicht sehr oft dort.«
    Während er sprach, wanderte sein Blick auf die gleiche Weise über ihr Kleid wie kurz zuvor über Ians Hose. Nic Lawson strahlte eine unterschwellige Sinnlichkeit aus, die nur darauf wartete, entfesselt zu werden. Emma beugte sich ein Stück vor, um ihm einen besseren Einblick zu gewähren, und glaubte zu erkennen, dass sich seine Augen weiteten.
    »Und wo in L. A. steht Ihr Haus?«, fragte sie weiter.
    »In West Hollywood, in einer Seitenstraße vom Sunset Boulevard.«
    »Bei La Cienega?«
    »Eher Nähe Griffith Park. Sind Sie oft in L. A.?«, fragte er, offenbar beeindruckt.
    »Ab und zu. Wie sieht Ihr Domizil dort aus?«
    »Es ist einfach großartig – mein Lieblingshaus. Es ist mit einer ganzen Reihe von Besonderheiten ausgestattet. Ich habe ein halbes Vermögen ausgegeben, um es umbauen zu lassen. Aber ich verbringe viel zu wenig Zeit dort. Ich besitze Anteile an einer Computer- und Videospielfirma, und außerdem will ich eine Surferband unter Vertrag nehmen. Eine

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