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Stadt der Lüste

Stadt der Lüste

Titel: Stadt der Lüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mariah Greene
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Tudorstil eingerichtet, ein anderes wie ein Blockhaus, eines wie eine Klosterzelle und eines wie das Zimmer eines fünfzehnjährigen Jungen. Dann betraten sie den Raum, den Nic treffend als Fickzimmer bezeichnet hatte. Er war etwa dreißig Quadratmeter groß und wurde fast vollständig von einem gewaltigen Bett eingenommen.
    »Sie brauchen mir nicht zu erklären, was das für ein Zimmer ist«, sagte Emma lächelnd.
    Überraschenderweise benahm sich Nic äußerst anständig, machte sie auf bauliche Eigenheiten aufmerksam, plauderte über den Hersteller des monströsen Bettes und natürlich über dessen Preis. Emma fragte sich, was wohl schon alles in diesem Raum geschehen war.
    Schließlich fuhren sie mit dem Aufzug hinunter in den Keller. Dort gingen von einer kleinen, hellerleuchteten Steinhalle drei Türen ab.
    »Hier geht’s zum Kino und zum Bunker«, sagte Nic und deutete auf die Tür gegenüber. »Hinter dieser Tür da befindet sich das Musikzimmer – mit Equipment im Wert von über zweihunderttausend Dollar.«
    »Und diese Tür?«
    »Die führt zum Cyberraum.«
    »Was ist das?«
    »Ich zeige es Ihnen.«
    Er öffnete die Tür und ließ Emma eintreten.
    Der Raum war äußerst schlicht gehalten. Der Boden bestand aus einer Art Gummi, die Wände waren mit einem geräuschdämmenden Material verkleidet, und das gedimmte Licht sorgte für eine angenehme Atmosphäre. Auf einem Tisch an der Wand standen ein Computer und eine Konsole, von der aus verschiedene Kabel zu einer Box in der Mitte des Raumes führten. Zwei einzelne, dicke Kabel verliefen von der Box bis in eine Ecke. Dort lagen wie achtlos hingeworfen zwei Anzüge, die aussahen wie Taucheranzüge.
    »Wofür ist dieser Raum?«, fragte Emma mit wachsender Neugier.
    »Der Computer ist mit einem Server im Strahlenschutzraum vernetzt. Was Sie hier sehen, ist innovative Spitzentechnologie und wurde von meiner Videound Computerspielfirma entwickelt. Innerhalb der nächsten zwei Jahre bringen wir einen Prototypen auf den Markt, aber frei verkäuflich wird das System wahrscheinlich erst in vier Jahren. Vielleicht auch erst in sechs oder acht, je nachdem.«
    »Und worum geht es dabei?«, fragte Emma.
    »Um Cybersex. Lust, es auszuprobieren?«
    »Sex mit einem Computer?«
    »Nein. Viel mehr und viel besser als das. Diese Anzüge werden zu einem Teil von dir, und du zu einem Teil von ihnen. Es entsteht eine Art Synergie. Ich weiß, dasklingt jetzt wie Science-Fiction, aber vertrauen Sie mir. Sie können Sex mit jedem haben, den Sie wollen. Die Technologie ist lernfähig. Man muss nur ein paar Dinge in die Konsole eintippen, und der Computer macht den Rest.«
    »Meinen Sie das ernst?«
    »Ich zeige Ihnen, wie die Konsole funktioniert.«
    Nic drückte auf einen Schalter, tippte etwas auf die Tastatur, und verschiedene Menüs listeten eine Vielzahl von sexuellen Szenarien auf. Emma war fasziniert. Auf dem Bildschirm erschienen Beispiele für die einzelnen Szenarien, und sie war erstaunt, wie echt alles wirkte.
    »Was ist mit Geräuschen und Gefühlen?«, fragte sie.
    »Alles mit dabei. Durch die Kopfbedeckung hört man Geräusche und nimmt Gerüche wahr. Die Anzüge fühlen sich absolut echt an, und meine Leute haben ein paar Tricks eingebaut, die Ungeahntes möglich machen.«
    »Bei allem Respekt – warum dieser Aufwand, wenn man genauso gut echten Sex haben könnte?«
    »Bei allem Respekt – das hier ist besser als echter Sex, glauben Sie mir«, konterte er. »Ich habe mit dem Ding schon Marilyn Monroe und James Dean gevögelt. Das nächste Mal will ich sie beide zusammen. Ein Dreier. Daran lasse ich die Freaks im Labor gerade arbeiten. Es macht ihnen irre viel Spaß«, sagte er mit sarkastischem Unterton.
    Über den Bildschirm flackerte ein Szenario, das Emmas Aufmerksamkeit erregte, und sie bat Nic, das Programm anzuhalten. Dann zog sie die Maus sanft unterseiner Hand hervor und wählte ein neues Untermenü zu dem Szenario aus. Während sie die einzelnen Parameter festlegte, beobachtete er sie.
    »Na also. Wusste ich’s doch«, sagte er.
     
    Nic hatte recht. Die Anzüge fühlten sich vollkommen echt an. Das Headset war leicht, angenehm zu tragen und versorgte sie computergesteuert mit Geräuschen, einem Bild und verschiedenen Gerüchen. Emma wandte den Kopf, und das Bild wanderte mit ihr. Die Umgebung wirkte sehr spartanisch, ähnlich dem Schlafzimmer im Klosterstil zwei Stockwerke höher. Nic hatte sie gewarnt, dass es einige Minuten dauern würde, bis sie sich an

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