Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stadt der Masken strava1

Stadt der Masken strava1

Titel: Stadt der Masken strava1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
Vom Netzwerk:
tatsächlich Gold, aber er hatte es nicht in eurer Welt gemacht, wo es etwas wert ist, sondern in unserer, wo es nichts bedeutet. Als er sich umsah, fand er sich zu seinem noch viel größeren Erstaunen in Talia wieder, in Bellona, in dem Laboratorium eines unserer größten Wissenschaftler, Federico Bruno. Von dem Tag an gab Doktor Dethridge sein Interesse an der Alchemie auf und widmete sich der Wissenschaft der Stravaganza.«
    »Und er hat nie Gold mit zurückgenommen?«
    Rodolfo schüttelte den Kopf. »Er hat es versucht. Er hat die Kupferschale mit zurückgenommen, aber als er in eure Welt eintrat, enthielt sie wieder nur Erde und Salze. Und sein Laboratorium war halb von dem Feuer zerstört. Doch die Schale wurde zu seinem Talisman, seinem wertvollsten Besitz, der ihn zwischen den Welten hin- und hertrug. Wie gesagt, von nun an war er nicht mehr an Gold interessiert oder daran, reich zu werden; nur noch die Wissenschaft der Zeitreise erfüllte ihn. Es war Doktor Dethridge selbst, der die Regel aufstellte, dass man nichts zwischen den Welten transportieren darf außer den Talismanen.«
    »Talisman im Plural?«, fragte Lucien. »Er hat also noch etwas anderes nach Talia gebracht außer der Schale?«
    »Ja, im Laufe der Jahre, auf seinen zahlreichen Reisen. Allmählich und behutsam brachte er weitere Dinge mit, um andere Stravaganti in vielen talianischen Städten auszubilden und es ihnen zu ermöglichen, die gefahrvolle Reise in seine Welt zu unternehmen. Und mit der Zeit nahm er auch Dinge aus unserer Welt mit in eure, um Reisen in umgekehrter Richtung zu ermöglichen. Aber es war immer nur die Schale, geschmiedet in einer Welt, doch umgedeutet in einer anderen, die einen Stravagante nach Talia brachte, der nicht ursprünglich Talianer war.«
    Lucien fiel etwas ein.
    »Aber er hat nicht das Notizbuch in meine Welt gebracht, oder? Sie haben gesagt, dass Sie es gewesen sind – und es ist ja auch in meiner Zeit gewesen.«
    Rodolfo seufzte. »Es gibt noch so viel, worüber wir nichts wissen. Seit jener ersten Reise von Doktor Dethridge vor fünfundzwanzig Jahren hat sich eure Welt, wann immer einer von uns sie besucht hat, in der Zeit viel schneller voranbewegt als unsere. Für ihn traf das nicht zu; er ist immer an denselben Ort zur selben Zeit zurückgekehrt. Das Tor, das er geöffnet hatte, ist eindeutig eines zwischen eurem Anglia und unserem Talia, aber es gibt keine eindeutige Erklärung, warum sich die Zeit zwischen unseren beiden Welten verändert. Wir untersuchen immer noch, wie man sowohl in eine Parallelzeit als auch in eine Parallelwelt reist.«
    Lucien brauchte eine Weile, um das zu verdauen. Schließlich hakte er bei der einfachsten Sache nach. »Aber wenn er herübergereist ist, um seiner Hinrichtung zu entgehen, wo ist er dann jetzt?«
    »Du hast Recht«, sagte Rodolfo mit plötzlicher Entschlossenheit. »Ich bin sicher, dass er nicht in Bellona ist. Es gibt dort eine starke Gemeinde unserer Bruderschaft und sie hätten mir berichtet. Es ist lebensnotwenig, dass wir ihn finden. Er kann uns im Kampf gegen die Chimici helfen.«
    Er ging mit großen Schritten zu den Spiegeln hinüber und stellte sie auf alle möglichen Orte ein, die Lucien noch nie zuvor gesehen hatte, Städte mit Türmen und Stadtmauern, Palästen und Plätzen, die erkennbar talianisch, aber nicht in Bellezza waren.
    »Das wird eine Zeit lang dauern«, sagte er. »Ich finde, wir sollten unsere Stunde heute Morgen ausfallen lassen. Warum besuchst du nicht Arianna?«
    Arianna ließ die Hände spielerisch in Tante Leonoras Brunnen hängen, als Lucien in den Garten geführt wurde. Ihr Blick hellte sich bei seinem Anblick auf und sie sprang von dem steinernen Brunnenrand.
    »Wie gut!«, rief sie. »Hat man dich heute früher gehen lassen?«
    »In gewisser Weise«, sagte Lucien. »Rodolfo ist zu beschäftigt, um heute Unterricht zu machen.« Er warf einen vorsichtigen Blick auf Leonora, während er sprach, da er sich nie sicher war, wie viel sie über ihn wusste.
    »Wir haben also den ganzen Tag für uns?«, fragte Arianna. »Das ist ja herrlich.
    Was sollen wir anstellen?«
    »Darf ich einen Vorschlag machen?«, warf Leonora ein. »Wenn von dir erwartet wird, dass du Lucien mit Bellezza vertraut machst, sollte er mehr von der Lagune sehen. Warum nehmen wir nicht ein Boot zu den Inseln?«
    Arianna war entzückt. »Aber glaubst du, meine Eltern würden es erlauben?«, fragte sie mit plötzlichem Zweifel. Sie hatte sie seit Wochen nicht mehr

Weitere Kostenlose Bücher