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Stadt der Masken strava1

Stadt der Masken strava1

Titel: Stadt der Masken strava1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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allem aus der remanischen Ecke.«
    »Für dich, das weißt du, Silvia, tun wir alles. Wenn du das wirklich willst«, sagte Egidio ernst.
    »Und nun gebt mir doch noch so ein Stück Gebäck«, sagte Silvia. »Kommt das aus deinem Restaurant, Fiorentino?«
    »Nicht direkt«, erwiderte dieser. »Ein Bäcker aus Burlesca macht es für mich –
    ich glaube, er heißt Bellini.«
    »Wie interessant«, sagte die Duchessa nachdenklich und leckte sich dezent den Zucker von den Fingerspitzen. »Es kam mir gleich so bekannt vor.«
    Arianna platzte fast vor Neugier zu erfahren, was am Abend zuvor mit Lucien geschehen war. Während seines Berichts von dem Attentatsversuch blieb ihr der Mund offen stehen. Sosehr sie sich auch eingeredet hatte, dass sie die Duchessa hasste, war sie doch entsetzt von der Geschichte.

    »Und sie war die ganze Zeit in der Mandola?«, fragte sie. »Das auf der Brücke war eine Doppelgängerin? Ich wusste doch, dass da was nicht ganz stimmte –
    so, wie jeder sagt, dass sie immer noch so jung aussieht wie eh und je.«
    Die Augen fielen ihr fast aus dem Kopf, als ihr Lucien den Merlino-Dolch zeigte.
    »Das Glück der Göttin ist mit dir!«, sagte sie neidvoll und zog die Klinge bewundernd aus der Scheide.
    »Das nennst du Glück, plötzlich einem Mörder gegenüberzustehen?« Lucien lächelte. Und als er jede Einzelheit des Mordversuchs mehrere Male erzählt hatte, verblüffte er sie nochmals mit den Neuigkeiten in seinem anderen Leben.
    »Wie bitte?«, fragte Arianna ungläubig. »Sie kommen mit dir nach Bellezza?«
    »Also, es ist nicht direkt Bellezza«, sagte Lucien. »Du weißt doch, in meiner Welt heißt es Venedig – so sagen wir zumindest dazu.«
    Seine Eltern hatten sich königlich über ihre Überraschung gefreut. Sie waren offensichtlich überzeugt, dass er entzückt sein würde, und das war er auch. Sie würden alle für eine Woche nach Venedig fahren, und das schon bald. Lucien hatte in der zweiten Augusthälfte einen Termin im Krankenhaus und dazu mussten sie zurück sein.
    »Ich habe mit Frau Dr. Kennedy gesprochen«, hatte seine Mutter berichtet, »und sie findet wohl, dass du erholt genug bist, um zu reisen, also haben wir die Flüge gebucht.«
    »Super!« Lucien konnte es nicht erwarten, die magische Stadt in seiner eigenen Welt zu sehen und festzustellen, worin sie mit Bellezza, das er so gut kannte, übereinstimmte.
    Aber er hatte Rodolfo noch nicht davon erzählt. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er nicht nach Bellezza würde reisen können, solange er nicht in seiner gewöhnlichen Umgebung war. Und er wusste nicht, ob er vielleicht gebraucht würde. Rodolfo war offensichtlich ebenfalls der Meinung, dass die Lage gefährlicher wurde, und er hatte Lucien gebeten, immer zuerst in den Palazzo zu kommen, bevor er nach Hause reiste.
    »Du klingst ja so verhalten«, meinte Arianna. »Ich würde zu gerne mal in ein anderes Land reisen, wie z. B. in euer Anglia.«
    »Vielleicht machst du das ja eines Tages«, sagte Lucien. »Oder du reist gar in eine andere Welt. Vielleicht wirst du eine Stravagante und kommst in meine Welt. Ich weiß nicht, warum Stravaganti immer nur Männer sein sollten.«
    Arianna bekam leuchtende Augen. »Du hast Recht! Es sieht ja nicht so aus, als ob ich jetzt je Mandolier werden würde, aber ich wette, ich könnte ein Stravagante werden. Vielleicht frage ich Signor Rodolfo mal danach.«
    Sie saßen in dem Lokal in der Nähe des verbarrikadierten Theaters, wo sie an dem Tag, als Lucien in Bellezza aufgetaucht war, Schokolade getrunken hatten.
    Der Mann hinter der Theke hatte sie ziemlich eingehend beobachtet. Als sie ausgetrunken hatten und gegangen waren, winkte er einen Mann herbei, der in einer Ecke saß und Aprikosenkuchen aß. Der kaute zu Ende, nahm seinen blauen Umhang und trat zu seinem neuen Freund an die Theke, um mit ihm zu reden.
    Rinaldo di Chimici litt Höllenqualen. Seit dem Fest der Maddalena hatte er nichts mehr von dem jungen Attentäter gehört oder gesehen. War er mit der Hälfte der Belohnung, die er ja bereits erhalten hatte, durchgebrannt? Das Betragen der Duchessa gegenüber dem Botschafter hatte sich nicht verändert, was anzudeuten schien, dass überhaupt kein Attentatsversuch stattgefunden hatte, aber sie war eine so gewitzte Gegnerin, dass er sich nicht sicher sein konnte.
    Besonders quälend war, dass er einfach nicht wusste, was geschehen war, und es auch nicht in Erfahrung bringen konnte. Schließlich beschloss er, Enrico ins

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