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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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Fenster fiel, doch manchmal brauchten sie auch Lucien, der ihnen erklären musste, was sie sahen.
    »Was ist das für ein roter Schlauch, aus dem lauter Päckchen schauen?«, fragte Dethridge eines Tages.
    »Ein Nikolausstiefel«, sagte Lucien und bekam Heimweh. Erstens gab es so et

    was in Bellezza nicht und außerdem war es noch Ende August in Talia.
    So verfolgten sie Falco während seiner Heilung und Genesung und der Junge wusste gar nicht, dass er von seinen alten Freunden beobachtet wurde. Sie sahen, wie er kräftiger und größer wurde und manchmal sahen sie Georgia neben ihm auf dem Bett sitzen.
    Als Rodolfo schließlich durch den Spiegel, den er auf Remora gerichtet hatte, von der Stellata Straordinaria hörte, schien sich die andere Welt wieder zu verlangsamen. Ausgehend von den körperlichen Veränderungen von Georgia und Falco, schätzte er, dass ein Jahr vergangen war.
    »Sollen wir zu dem Gedenkrennen für Falco nach Remora zurückkehren?«, fragte Lucien.
    »Nein«, erwiderte Rodolfo. »Das ist nicht nötig. Arianna geht auch nicht und wir sollten dich nicht unnötig dem Herzog aussetzen. Denn zweifellos werden alle di Chimici dort sein.«
    Der Clan der di Chimici war tatsächlich auf dem Platz vor der Kathedrale versammelt und nahm das vorabendliche Bankett der Zwillinge ein. Die Bezirke ihrer eigenen Städte wurden diesmal zu Gunsten der Familienvereinigung vernachlässigt. Herzog Niccolò, der neben seinem Bruder, dem Papst, saß, blickte über seine Söhne, seine Tochter und seine zahlreichen Nichten und Neffen hinweg. Seine Pläne bezüglich ihrer Verehelichungen im Familienkreis waren gut aufgenommen worden und er freute sich schon auf eine neue Generation von Chimici und auf eine Zukunft, in der seine Nachkommen alle Stadtstaaten Talias beherrschen würden. Dem Gedanken an die aufsässige junge Duchessa von Bellezza verschloss er sich im Augenblick. Mit ihr würde er auch noch fertig werden; das war nur eine Frage der Zeit.
    »Kann ich nach der Schule mal bei dir vorbeikommen?«, fragte Nicholas. »Ich muss was mit dir besprechen.«
    »In Ordnung, bis später also«, erwiderte Georgia. Den ganzen Tag war sie weiter in Unruhe und es war eine Erleichterung, als die Schule aus war. Das Haus war leer und die Leere hatte eine neue Qualität, die ihr zurief: RUSSELL IST WEG! Als Georgia in ihr Zimmer hinaufging, sah sie, dass die Tür von Russells Zimmer etwas offen stand. Sie stieß sie ganz auf und trat ein. Sein Bett, seine Kommode und sein Schreibtisch standen noch darin, doch Computer, Fernseher und Stereoanlage hatte er nach Sussex mitgenommen und das Bett war ohne Bettzeug.
    Und dort, mitten auf der abgezogenen Matratze, lag das geflügelte Pferd.
    Keine Nachricht, kein Zettel, nur das Pferd – unversehrt. Russell musste gewusst haben, dass sie in sein Zimmer gehen würde, und er war wohl noch einmal zurückgekehrt, nachdem Ralph und Maura alle Kartons und Koffer herausgetragen hatten.
    Vorsichtig nahm sie es auf. Es fühlte sich noch genauso an wie früher, glatt und warm, mit den zerbrechlichen Flügeln, deren feine Klebenaht gerade noch sichtbar war. Es klingelte und plötzlich stand Nicholas in der Tür. »Ich habe nämlich den ganzen Tag schon so ein komisches Gefühl«, sage er. »Ich glaube, es hängt mit Remora zusammen, und ich wollte dich fragen, ob du es auch spürst.« Und dann sah er, was sie in der Hand hielt.

    Der Morgen der Stellata di Falco zog schön und klar herauf. Cesare erlebte alle die Rituale, die er vor einem Monat verpasst hatte: die Messe für die Reiter, den letzten Vorlauf am Morgen, das Aufnehmen in die Liste. Dann ging er in den Widder zurück, um etwas Leichtes zu essen, bevor es richtig losgehen würde.
    Er ging in den Stall, um nach Arcangelo zu sehen, und fiel fast in Ohnmacht. Dort im Schatten stand ein schlankes junges Mädchen mit gestreiften Haaren, das ein knappes Oberteil trug und weite Beinkleider, die ihm irgendwie bekannt vorkamen.
    »Georgia?«, fragte er verwundert.
    »Cesare!«, rief sie und fiel ihm um den Hals. Sie duftete wunderbar. »Hol mir lieber schnell was anzuziehen, meine alten Jungenkleider sind gar nicht mehr hier.«
    »Ich glaube nicht, dass dir Jungenkleider noch stehen würden«, sagte Cesare mit einem bewundernden Blick auf ihre Figur. Georgia wurde ein wenig rot, dann knuffte sie ihn.
    »Warte, bis du gesehen hast, wer mit mir gekommen ist«, sagte sie grinsend. Es war einfach herrlich, wieder in Remora zu sein. »Wir haben eine

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