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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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Gaetano hinter ihm in den Sattel, legte die Arme um Falcos Taille und ergriff die Zügel. Die Krücken seines Bruders hatte er hinter sich am Sattel festgebunden.
    So ritten sie gemächlich nach Santa Fina hinein. Was für ein Leben herrschte hier: Budenbesitzer auf dem Marktplatz riefen ihre Waren aus, die Kunden feilschten lautstark, Hunde bellten, Vögel umkreisten die vielen Türme. Sie ritten um den Platz herum und durch ein niedriges Tor, um einen Ort zu erreichen, den sie in der Vergangenheit nur zu gerne aufgesucht hatten: einen kleinen Laden hinter der Kirche, wo eine Frau, die man La Mandragola nannte, ausgezeichnetes Speiseeis machte. Gaetano stieg ab und band sein Pferd an einen Eisenring in der Mauer. Dann half er Falco vom Pferd und stützte ihn, bis er seine Krücken in den Händen hatte.
    Als sie sich vor dem Laden auf Stühlen niederließen und die kalten Eiskristalle mit Aprikosen- und Melonengeschmack löffelten, schwebten die Klänge einer Harfe durch die warme, stille Luft. »Ich muss im Himmel sein«, sagte Falco. »Ich kann die Engel hören.«
    Enrico fand sich bald auf dem Gelände von Roderigos Stall zurecht. Seine Blicke huschten umher. Ohne Mühe hatte er die Reittiere seiner Opfer erkannt und die zwei Kutschpferde mit den bellezzanischen Rosetten auf dem Geschirr entdeckt.
    Seine Vertrautheit mit Pferden machte ihm auch den Umgang mit den Stall
    knechten leicht. Doch als einer von ihnen ging und ein anderer vom Wohngebäu
    de herüberkam, setzte Enricos sechster Sinn ein.
    Das sieht ja wie eine Wachablösung aus, dachte er. Und er beschloss besonders freundlich zu dem Hinzugekommenen zu sein, der Diego hieß.
    »Du siehst aus, als ob du einen harten Morgen hinter dir hättest«, sagte er.
    »Darf ich dich zu einem Schlückchen einladen?«
    Auf einem kleinen Platz hinter dem Kreuzgang der Kirche saß ein junger Mann und spielte Harfe. Er hatte glattes schwarzes Haar, das ihm über die Schultern fiel, und wirkte äußerst konzentriert. Er spielte ganz ohne Noten und eine kleine Gruppe hatte sich um ihn geschart, angezogen von den süßen Klängen seiner Musik. Neben ihm stand eine junge Frau. Sobald die letzten Töne verklungen wa
    ren und der Applaus einsetzte, lief sie zwischen den Zuhörern herum und hielt eine grüne Samtmütze hin, die sich rasch mit Silbermünzen füllte.
    Drei junge Männer am Rand der Menge, die alle die rot-gelben Farben des rem
    anischen Widders trugen, stöberten in ihren Taschen. Zwei andere junge Männer, die gerade erst aufgetaucht und reicher gekleidet waren, traten zu der Frau und fragten, ob der Harfner noch einmal spielen würde. Der Jüngere der beiden hatte ein verkrüppeltes Bein und ging mühsam an zwei Krücken.
    Die Frau ging zurück und beugte sich über den Harfenspieler, der mit geschlossenen Augen dasaß und die Menschen, die sich versammelt hatten, nicht beachtete.
    »Aurelio«, flüsterte sie. »Kannst du noch etwas spielen? Dort steht ein lahmer Junge, der dich noch mal hören will.«
    Der junge Mann nickte, öffnete die Augen und legte die Hände wieder auf die Saiten. Alle auf dem Platz hörten auf zu reden, selbst die zwei Männer, die trinkend vor einer Taverne in einer anderen Ecke des Platzes saßen.
    Aurelio wartete einen Moment, dann spielte er ein noch schöneres Stück. Sämtliche Zuhörer waren wie verzaubert.
    Die Rührung hielt eine ganze Minute lang an, nachdem Aurelio geendet hatte, und diesmal wurde die Mütze sogar noch voller. Gaetano sprach erneut mit der jungen Frau, die ihn zu dem Harfner mitnahm. Er saß jetzt ganz still da und ließ die Arme seitlich herabhängen. Der größte Teil der Menge begann sich aufzulösen, nachdem man sicher war, dass die Musik vorbei war. Doch die drei vom Widder blieben wie gebannt stehen.
    »Das war exquisit«, sagte Gaetano. »Ich hoffe, du kommst und spielst vor meinem Onkel.« Er nahm einen Siegelring vom Finger und reichte ihn dem schweigenden Musiker. »Wann immer du diesen Ring am päpstlichen Palast in Remora vorweist, lasse ich dich und deine Gefährtin wie Könige empfangen.«
    Cesare umklammerte Luciens Arm. »Di Chimici«, zischte er. Der Zauber war gebrochen.
    »Oder wenn es dir lieber ist, dann komme im Sommer an den herzoglichen Palast in Giglia«, fuhr Gaetano fort. »Der Herzog ist mein Vater und er kann dich berühmt machen.«
    »Vielleicht würdest du stattdessen lieber nach Bellezza kommen«, sagte Lucien und trat vor. Georgia war überrascht. Das war nicht mehr der

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