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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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wetteiferten zunächst mitein
    ander im Bestellen von Speisen und Getränken für die gesamte Gesellschaft, a
    ber dann schwiegen alle und warteten, dass das Bestellte kam. Aurelio saß still mitten unter ihnen. Seine Harfe hatte er in einen Sack gewickelt und sie lehnte an der Wand. Scheinbar bemerkte er die Spannung nicht, die um ihn herrschte.
    »Ich würde doch gerne wissen, wer meine Gastgeber sind«, sagte er plötzlich.
    »Nicht, welche Stellung sie in der Gesellschaft haben, aber wie sie heißen.«
    Gaetano kam sich wie ein Narr vor. »Aber sicher«, sagte er. »Ich bin Gaetano di Chimici und bei mir ist mein jüngerer Bruder Falco.«
    Aurelio wandte den Kopf in die Richtung, wo der Junge saß.
    »Du bist der verletzte Junge«, sagte er leise.

    »Und ich heiße Luciano Crinamorte«, unterbrach ihn Lucien. »Bei mir sind meine Freunde Cesare und Giorgio.« Bei Georgias Namen stolperte er ein wenig, doch es gelang ihm gerade noch, die männliche Version zu nehmen.
    »Ich heiße Aurelio Vivoide«, sagte der Musiker. »Und das ist Raffaela. Wir sind Manusch.«
    Alle blickten verständnislos drein. Doch Aurelio gab keine weitere Erklärung. Er schien zufrieden damit, dazusitzen und auf seine Mahlzeit zu warten. Dann schien Gaetano einen Entschluss zu fassen. Er wandte sich an Lucien und sagte:
    »Habe ich das richtig gehört: Ihr seid Schüler von Senator Rossi? Stimmt es, dass er ein Stravagante ist?«
    Georgia platzte förmlich; sie war es leid, nicht beachtet zu werden. »Da müssen Sie nicht bis nach Bellezza gehen, um so einen zu finden«, sagte sie. »Ich bin auch ein Stravagante.«

    Kapitel 8
    Die Manusch
    »Georgia!«, rief Lucien und vergaß ganz, dass sie ja ein Junge sein sollte, so entsetzt war er über ihre unbedachte Enthüllung.
    »Dieses Wort sollte nicht so leichtfertig in den Mund genommen werden«, sagte Aurelio. »Oder überhaupt ausgesprochen werden, außer im privaten Kreis, zwischen vertrauenswürdigen Freunden. Ihr kennt mich doch gar nicht. Wenn es stimmt, was du gesagt hast, könnte ich eine große Gefahr für dich bedeuten.
    Und die jungen Männer hier auch.«
    Das war richtig. Georgia wusste, dass sie mehr als leichtsinnig gewesen war. Wer wusste, in welche Gefahr sie Lucien und seine Freunde gebracht hatte? Sie war völlig niedergeschlagen. Doch die Hilfe kam von unerwarteter Seite.
    »Seid nicht zu streng mit dem jungen Mann«, sagte Gaetano, dem Luciens Ausrutscher offensichtlich nicht aufgefallen war. »Ich weiß, dass meine Familie so eine Art Fehde hat mit den… mit den Ungenannten. Aber das interessiert mich nicht. Mein Vater hat mir nichts davon erzählt – ich bin nicht wichtig genug, um bei der Politik mitzureden. Ich habe nur einen einzigen Grund, warum ich einen…
    ihr wisst schon wen, kennen lernen will. Und der ist, um festzustellen, ob er etwas für meinen Bruder tun könnte.«
    Lucien überlegte kurz, ob Gaetano vielleicht gar nicht so übel war, wie er angenommen hatte. Was der junge Chimici eben erzählt hatte, klang glaubhaft und er schien seinen jüngeren Bruder sehr zu lieben. Falco selbst war ein hübscher Junge, der intelligent, aber auch sehr unglücklich wirkte. Lucien wurde sich wieder einmal der Schattenseiten des Lebens im sechzehnten Jahrhundert bewusst.
    Selbst eine reiche Familie wie die Chimici konnte einen geliebten Sohn nicht heilen, der so schwer getroffen war wie Falco. Und Lucien wusste nur zu gut, was es hieß, unheilbar krank zu sein.
    In dem Moment kam das Essen. Alle waren hungrig und die Unterhaltung drehte sich nur noch um Dinge, die man bei einer Mahlzeit leichten Herzens ansprechen konnte. Aber als alle satt waren, hatten sich die Feindseligkeiten seltsamerweise verflüchtigt. Nur Georgia war noch bedrückt über ihren Ausrutscher.
    »Erzählen Sie uns von den Manusch«, sagte sie zu Aurelio. »Ich weiß nichts über Sie. Ich weiß überhaupt nicht viel über Talia.«
    »Zum Ersten sind wir keine Talianer«, sagte Aurelio.
    Raffaela nickte. Sie sah dem Harfner sehr ähnlich. Auch sie war hoch gewachsen und hatte lange schwarze Haare, nur dass ihre kunstvoll geflochten und mit bunten Bändern verziert waren. Beide trugen lange, fließende Gewänder, die zwar geflickt waren, aber aus schöner Seide, die einmal sehr bunt gewesen sein musste. Raffaelas Kleid war um den Saum und an den Ärmeln sogar mit kleinen Spiegelstückchen besetzt. Sie waren beide etwas dunkelhäutiger als Cesare und die Chimici und ihre wehenden Tücher und bestickten

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