Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stadt der Toten

Stadt der Toten

Titel: Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
Vom Netzwerk:
der Grenze zwischen Pennsylvania und New Jersey auf. Ich will wissen, wie weit sie gekommen sind und wann sie geschätzt eintreffen werden. Sie sollten bald hier sein. Dann suchst du mir einen unserer Brüder, der sich noch lebendig anhört. «
    Â» Herr? Das verstehe ich nicht. «
    Â» Jemanden, dessen Stimmbänder noch nicht zu verwesen begonnen haben, du Idiot! Jemanden, der sich wie ein Mensch anhört– besonders für andere Menschen. Dann soll derjenige über Funk an jeden, der im Empfangsgebiet noch lebt, die Meldung verbreiten, dass dieser Teil von New York City sicher ist. Er soll die Menschen drängen, hierherzukommen. «
    Das Gelächter des Zombies klang wie ein Rülpsen. Von den Armen und den Rippen war jegliches Fleisch abgefault, sodass die Knochen aneinanderschabten, als er kicherte.
    Â» Sie werden in eine Falle laufen. Eine hervorragende Idee, Fürst Ob. «
    Â» Selbstverständlich ist es eine hervorragende Idee– sie stammt ja auch von mir. Ich will, dass der Funkspruch immer und immer wieder gesendet wird. Wie kommen wir damit voran, die Fahrzeuge von den Straßen zu räumen? «
    Â» Wir liegen vor dem Zeitplan, Herr. «
    Ob griff in einen Eimer und zog eine Darmschlinge heraus, an der er wie an einer Wurst zu kauen begann.
    Â» Ausgezeichnet « ,sagte er, während ihm Blut von den schmatzenden Lippen tropfte. » Ich will nicht, dass unser Vormarsch auf den Wolkenkratzer ins Stocken gerät, wenn unsere Streitkräfte eintreffen. Ein anderes Team soll einen Radiosender suchen. Dort sollte ein Rundfunkwagen zu finden sein, wie er für Außenreportagen verwendet wird. Damit sollen sie durch die Stadt fahren und dieselbe Botschaft ausstrahlen wie über Funk. Sie soll sich offiziell anhören. Das sollte die Jagd ein wenig beschleunigen, denkst du nicht? Wenn die Menschlein aus ihren schäbigen Verstecken kriechen, werden wir da sein, um sie in Empfang zu nehmen. «
    Damit stand er auf und begutachtete seinen Körper. Er war zwar nach wie vor in ordentlicher Verfassung, zeigte allerdings bereits erste Anzeichen der bevorstehenden Verwesung. Das blassgelbe Fleisch begann bereits anzuschwellen.
    Â» Ich brauche Energie. Das hier war nicht annähernd genug– bestenfalls ein Appetithäppchen. Bring mir Abendessen. «
    Ein gefangener Mensch wurde ihm vorgeführt, ein indischer Taxifahrer, der sich im Inneren eines Müllcontainers auf der Fifth Avenue versteckt hatte. Ob runzelte die Stirn. Obwohl der Mann von Untoten umgeben war, lächelte er.
    Â» Was stimmt mit dir nicht? « ,fragte Ob auf Englisch. » Was findest du so komisch? «
    Verständnislos blinzelte der Mann. Das Lächeln allerdings verharrte wie ins Gesicht gemeißelt. Ob versuchte mehrere Sprachen, bis er eine fand, die der Mann verstand.
    Â» Hast du keine Angst? Fürchtest du mich nicht? «
    Â» Nein, ich fürchte dich nicht. Das ist alles ein Traum. Ein sehr langer Traum. «
    Der Mann war eindeutig wahnsinnig. Ob stand auf und ging auf ihn zu.
    Â» Kannst du mich riechen, Sohn Adams? Riechst du mich und meine Brüder, deren modernde Fleischgefäße um uns herum zerfallen? Ist dieser Gestank nicht echt? «
    Der Mann erwiderte nichts. Stattdessen wurde sein Grinsen noch breiter.
    Ob glitt mit einem gelblichen Fingernagel leicht über die Kehle des Gefangenen und zeichnete unter dessen Grinsen ein zweites Lächeln. Ein paar Blutstropfen traten aus dem Schnitt hervor.
    Â» Spürst du das? Kann man in einem Traum etwas spüren? «
    Â» Es ist ein Traum « , beharrte der Mann. » Nichts von alledem geschieht wirklich. Die Toten bewegen sich nicht. Deshalb ist es ein Traum. «
    Â» Oh, und ob die Toten sich bewegen « , widersprach Ob, dessen Grinsen inzwischen dem seines Gefangenen glich. » Selbst wenn wir euch noch nicht besitzen, bewegen sich die Toten. Du bewegst dich doch, wenn der Sauerstoff aus deinen Lungen deinen Körper verlässt. Die Muskeln in deinem Leichnam verdorren und ziehen sich zusammen. Die Toten bewegen sich sehr wohl. «
    Ob blies dem Mann faulige Luft ins Gesicht. Das Lächeln des Gefangenen verblasste. Obs Lächeln nicht.
    Â» Und auch du wirst dich bewegen. «
    Damit grub er den Nagel tiefer in die Kehle des Mannes und schnitt durch das Fleisch. Blut spritzte aus der Schlagader auf Obs Gesicht und Schultern. Ob leckte sich die Lippen, dann steckte er den triefenden

Weitere Kostenlose Bücher