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Stadt der Vampire

Stadt der Vampire

Titel: Stadt der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Jungen herumzuführen. Er schien sogar richtiggehend dankbar zu sein, dass jemand angesichts der dramatischen Ereignisse der letzten Stunde die Initiative ergriff. Schnell verabschiedete er sich von Pfarrer Clark und seinem Sohn und lotste die Jungen dann zu seinem Haus. »Kommt doch gleich mit rein!«, bot er ihnen an. »Ich zieh mir nur schnell was anderes an, dann bin ich bei euch! Und entschuldigt die Unordnung und das Gerümpel. Wir haben vor Kurzem renoviert.« Er führte sie durch einen Gang, der voll alter Möbel, Farbeimer und Tapetenrollen stand, in sein Arbeitszimmer und entschwand in seinem blau gestreiften Morgenrock.
    Wenige Minuten später war er wieder zurück. »So! Dann wollen wir mal!« Black bemühte sich einigermaßen gelassen zu wirken, aber seine Anspannung war immer noch deutlich zu spüren. »Also, ihr wollt die Häuser und Räume sehen, in denen es geschah, nicht wahr?«
    Die drei ??? nickten.
    »Gut, dann sind wir hier ja gleich richtig. Wie ihr vielleicht schon wisst, war ich das erste Opfer. Das war vor ungefähr zwei Monaten.«
    »Ja, darüber hat uns Josy schon informiert«, bestätigte Bob. »Wo genau hat Sie denn der Vampir«, Bob stockte kurz, »hat sich denn das Unglück ereignet?«
    »Oben, in meinem Schlafzimmer«, antwortete Black und ging voraus. »Ich kann es euch gerne zeigen, aber ich fürchte, da gibt es nicht mehr viel zu sehen. Natürlich haben wir mittlerweile alles sauber gemacht, die Wäsche gewaschen, den Teppich gereinigt und so weiter.« Der Bürgermeister stapfte die Holztreppe hinauf, und die drei ??? folgten ihm.
    »Darf ich Ihrer Aussage dann entnehmen, dass Ihr Schlafzimmer in etwa so ausgesehen hat wie eben das Zimmer von Mary Stamper?«, fragte Justus, der direkt hinter Black die Stufen hochging.
    »Durchaus«, erwiderte der Bürgermeister. »Vielleicht war es sogar noch ein bisschen blutiger.« Er war jetzt oben angelangt, ging noch ein paar Schritte einen kurzen Gang entlang und öffnete dann eine Tür zu seiner Rechten. »Hier geht’s rein.«
    Die drei Jungen betraten den Raum und blickten sich neugierig um. Es war kalt, und es roch nach Mottenkugeln und vor allem Knoblauch. Denn auch dieses Zimmer war mit zahlreichen weißen Knollen geschmückt, und Kreuze gab es ebenfalls wieder zuhauf. An einer Wand stand ein großes Doppelbett, in dem sich wahre Berge von Kissen und Decken auftürmten, und an der anderen ein gewaltiger Kleiderschrank. Ansonsten befanden sich nur noch ein kleines Spiegeltischchen sowie eine niedrige Kommode im Zimmer.
    »Dürfen wir?«, fragte Bob und deutete vage in den Raum.
    »Natürlich.« Der Bürgermeister machte eine ausladende Handbewegung. »Aber wie gesagt: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da noch was zu sehen gibt.«
    Während sich Justus und Bob schon einmal an die genauere Untersuchung des Schlafzimmers machten, wollte Peter noch etwas wissen, das ihn schon die ganze Zeit beschäftigte. »Mr Black«, begann er, »haben Sie von dem Vampir eigentlich irgendetwas mitbekommen? Haben Sie ihn gesehen oder den Biss gespürt?«
    Black schüttelte den Kopf. »Nein, nichts, absolut nichts! Ich verbrachte einen ruhigen Abend zu Hause, las lange, trank wie immer etwas Wein und ging dann zu Bett. Und erst als ich in meinem eigenen Blut aufgewacht bin, habe ich gemerkt, dass etwas nicht stimmt.«
    »Ah ja.« Peter nickte. »Und dann gibt es noch etwas, das ich nicht so ganz verstehe, nämlich warum Sie immer noch hier in Yonderwood sind. Ich meine, haben Sie denn gar keine Angst, dass Sie der Vampir ein weiteres Mal heimsuchen könnte? Sie haben ja selbst angedeutet, was nach einigen Bissen passiert: dass man selbst zu einem Vampir wird.«
    Der Bürgermeister schüttelte den Kopf und sagte dann mit würdevoller Stimme: »Selbst wenn ich wollte, so verbietet es mir doch mein Amt, Yonderwood im Stich zu lassen. Ich bin hier der Bürgermeister und habe die Pflicht, wie ein Kapitän auf seinem Schiff bis zum Schluss auszuharren. Und außerdem«, Black wies auf seinen diversen Zimmerschmuck, »habe ich vorgesorgt, wie ihr sehen könnt. Solange ich mich nach Einbruch der Dunkelheit in Räumen wie diesem aufhalte, bin ich in Sicherheit.«
    »Zumindest vor einem Vampir«, flüsterte Justus Bob zu, ohne dass Black es hören konnte. Die beiden Jungen sahen sich vielsagend an und inspizierten dann das Zimmer weiter. Auch Peter schloss sich ihnen nun an. Die drei begutachteten insbesondere alle Möglichkeiten, wie man in das Zimmer gelangen

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