Stadt der Vampire
einmal von Josy sagen, wo genau sich ihres Wissens Miss Davenport und Mrs Hamilton im Augenblick befanden. Und als sie dann in Bobs Käfer saßen, verteilte Justus die Aufgaben, um die sich jeder bis zum Abend kümmern sollte.
»Also, Kollegen, ich habe mir Folgendes überlegt«, begann er. »Peter, du versuchst mal bitte bei diesen beiden Damen so viel wie möglich über die Umstände ihrer Begegnung mit dem Vampir und über die Merkwürdigkeiten in ihren Häusern herauszufinden. Lass dir alles haarklein erzählen, und mach dir am besten auch Notizen. Jedes Detail könnte wichtig sein.«
»Ich tu, was ich kann«, erwiderte der Zweite Detektiv. »Nach Santa Monica fahre ich gleich nachher mit dem MG raus, und wenn ich mich beeile, schaffe ich es auch noch nach Malibu und zurück. Fraglich ist aber wohl, ob die beiden Frauen mir gegenüber so mir nichts dir nichts, aus dem Nähkästchen plaudern.«
»Ach was«, gab sich Justus überzeugt. »Lass einfach deinen legendären Charme spielen, dann werden sie hinschmelzen wie Butter in der Sonne.«
»Du hast doch gehört: Die Dämchen sind steinalt!«, hielt Peter dagegen. »Wie stellst du dir das mit dem Charme vor? Soll ich mich als mein Uropa ausgeben?«
»Du machst das schon, Zweiter«, grinste Justus und wandte sich dann an Bob. »Dritter, du stöberst bitte mal in allen möglichen Archiven herum und trägst alles zusammen, was du über Yonderwood findest. Seit wann es den Ort gibt, Sehenswürdigkeiten, Besonderheiten, wie hoch es liegt, wie tief, wie oft es regnet, wie lang im Durchschnitt die Sonne scheint und so weiter und so weiter.«
»Wie hoch und wie tief es liegt?«, fragte Bob verwundert.
Justus verdrehte die Augen. »Nimm das nicht so wörtlich. Ich meinte damit einfach, dass du jede Information über den Ort sammeln sollst, die dir zwischen die Finger gerät.«
»Verstehe.«
»Und ich selbst«, fuhr Justus fort, »werde mich mal mit den Leute etwas näher befassen, die jetzt noch in Yonderwood leben. Wir müssen unbedingt wissen, warum ausgerechnet sie noch dort geblieben sind. Josy meinte ja, dass sie alle einen triftigen Grund hätten, warum sie Yonderwood nicht verlassen könnten oder wollten. Aber wir müssen herausfinden, was genau dahintersteckt. Das könnte unter Umständen der Schlüssel zu diesem Fall sein.« Der Erste Detektiv sah auf seine Uhr und sagte dann: »Es ist jetzt kurz vor halb elf. Ich würde sagen, wir treffen uns spätestens um fünf in der Zentrale wieder. Bis dahin sollte jeder einiges in Erfahrung gebracht haben. Einverstanden?«
»Geht klar«, antwortete Bob.
»Okidoki«, nickte Peter.
Die Zentrale, das war ein alter Campinganhänger, der auf dem Gelände des Gebrauchtwarencenters Titus Jonas stand und den drei ??? als Hauptquartier für ihr Detektivunternehmen diente. Von außen sah der Wohnwagen, der ohnehin fast völlig unter einem riesigen Schrottberg verschwand, zwar relativ unscheinbar und sogar etwas schäbig aus, aber im Inneren offenbarte er ungeahnte Schätze und beherbergte so ziemlich alles, was man für eine florierende Detektei benötigte.
Als die drei ??? Rocky Beach erreicht hatten, ließ sich Justus von Bob dann auch gleich am Schrottplatz seines Onkels absetzen, weil er seine Recherchen von eben jener Zentrale aus durchführen wollte. Peter stieg auch mit aus, um sein Fahrrad abzuholen, das er gestern hier abgestellt hatte, und Bob fuhr dann alleine weiter, um zunächst einmal dem Archiv der L.A. Post einen Besuch abzustatten. Dort arbeitete sein Vater, weswegen er ohne Probleme die umfangreichen Informationsbestände der Zeitung durchforsten konnte, wenn es ihre Ermittlungen erforderten.
Es war schließlich kurz vor fünf, als alle drei Jungen sich wieder in der Zentrale trafen. Justus hatte bis auf ein hinuntergewürgtes Mittagessen ohnehin die ganze Zeit in dem Wohnwagen verbracht, und Peter und Bob kamen fast gleichzeitig an und betraten kurz nacheinander das Hauptquartier.
»So, dann bin ich ja mal gespannt«, sagte Justus, während sich Peter erschöpft in den alten Sessel fallen ließ. »Wer fängt an?«
»Ich nicht«, sagte Bob knapp und machte dabei ein seltsam ernstes Gesicht. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, holte er sich eine Dose Cola aus dem Kühlschrank und lehnte sich dann an den Aktenschrank.
»Na … gut«, erwiderte Justus etwas verwundert, »dann du, Zweiter. Was hast du herausgefunden?«
»Mein Charme«, begann Peter und lächelte Justus süffisant an, »zeigte mal
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