Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stadt der Vampire

Stadt der Vampire

Titel: Stadt der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
Vom Netzwerk:
ein unschlüssiges Gesicht. »Ich weiß nicht recht«, sagte er, »das ist tatsächlich alles irgendwie sehr merkwürdig.«
    »Ach was!«, gab sich Peter überrascht. »Merkwürdig findest du das hier? Da bin ich aber jetzt platt!«
    »Es ist wirklich alles so, wie man uns erzählt«, sprach Justus nachdenklich weiter. »Die Wunde am Hals weist die beiden besagten Punkte auf. Aber ich kann mir das alles hier einfach nicht erklären.«
    »Was genau meinst du?«, wollte Bob wissen.
    Justus sah seinen Freund erstaunt an. »Na, ich bitte dich! Sieh dich doch mal um! Hier sieht es, mit Verlaub, aus wie beim Metzger. Schau dir nur das Bett an!«
    Peter und Bob sahen zu Marys Bett hinüber, dessen Kopfkissen in Blut getränkt zu sein schien.
    »Es ist einfach viel zu viel Blut hier!«, sagte Justus verwundert. »Die Wunde ist viel zu klein, als dass Mary daraus so viel Blut hätte verlieren können! Aber es ist da, und ich frage euch: Wo kommt das ganze Blut her?« Der Erste Detektiv hielt inne. »Und dann die Sache mit dem Knoblauch und den Kreuzen: Das ergibt alles keinen Sinn. Das ergibt alles überhaupt keinen Sinn.«

Wird man aus Schaden klug?
    Noch bevor der Notarzt kam, erholte sich Mary ein wenig. Sie war wieder bei Bewusstsein und hatte nach eigenem Bekunden keine Schmerzen. Allerdings war sie sehr verängstigt und auch verwirrt. Auf die Frage ihres Vaters, ob sie den Vampirschutz weggeräumt habe, wusste sie keine Antwort.
    »Ich weiß noch, dass Klara mich aus dem Golden Bear gebracht hat«, hauchte sie kraftlos. »Aber dann erinnere ich mich an nichts mehr, bis ich heute Morgen in meinem Blut aufgewacht bin.«
    Die drei ??? sahen sich nachdenklich an. »Und von dem schrecklichen Vorfall selbst haben Sie auch nichts mitbekommen?«, fragte Justus.
    Marys Augen füllten sich mit Tränen, und ihre Lippen begannen zu zittern. »Nein, ich –«
    »Das ist jetzt genug!«, ging Stamper dazwischen. »Mary muss sich erst einmal erholen!«, beschied er dem Ersten Detektiv. »Seht lieber nach, wo der Arzt bleibt!«
    »Ja, natürlich«, sah Justus ein, obwohl ihm noch einige Fragen auf den Nägeln brannten.
    Stamper packte ein paar Sachen zusammen, und als der Arzt angekommen war, half er zusammen mit dem Pfleger Mary die steile Treppe hinab. Auch die restlichen Dorfbewohner sowie die drei ??? verließen das blutige Zimmer.
    Unten angekommen, verabschiedeten sich alle von Mary und wünschten ihr gute und schnelle Besserung. Homer Diesel drückte ihr sogar die Hand und quetschte ein verlegenes »Tut mir leid wegen gestern Abend« zwischen den Zähnen hervor.
    Mary lächelte ihm schwach zu, dann schob sie der Pfleger auf ihrer Trage in den Notarztwagen. Der Arzt setzte sich zu ihr, und während der Pfleger nach vorne ans Steuer ging, holte Otis Stamper seinen Jeep aus der Garage. Hintereinanderherfahrend verließen die beiden Wagen schließlich Yonderwood in westlicher Richtung.
    »Würde mich interessieren, was Stamper dem Arzt erzählt«, flüsterte Peter Bob zu.
    Der dritte Detektiv nickte. »Über Behandlung nach einem Vampirbiss hat der sicher nichts in seinem Studium gelernt.«
    Die anderen Dorfbewohner blieben noch eine kurze Weile vor dem Golden Bear stehen und unterhielten sich. Allen sah man ihre Betroffenheit deutlich an. Aber allmählich löste sich die kleine Versammlung dann doch auf. Klara Kowalski schlich als Erste bedrückt davon, nach ihr zog Homer Diesel ab, und auch Josy machte sich auf den Heimweg.
    »Ich muss ein bisschen was im Laden arbeiten«, erklärte sie den drei ???. »Vielleicht sehen wir uns ja nachher noch.«
    »Äh, ganz kurz noch«, hielt Justus sie zurück. »Wir hätten uns gerne einmal die Häuser der anderen Opfer etwas genauer angesehen. Könntest du sie uns vielleicht noch schnell zeigen?«
    »Tut mir leid«, erwiderte Josy, »ich habe jetzt im Moment wirklich keine Zeit. Ich kann Grandma nicht alles alleine machen lassen. Aber fragt doch Bürgermeister Black! Wenn er das, was er gestern Abend im Golden Bear gesagt hat, ernst gemeint hat, wird er euch sicher weiterhelfen.«
    Justus nickte, und Josy winkte den Jungen zum Abschied verhalten zu. Dann drehte sie sich um und entfernte sich in Richtung ihres Geschäftes.
    »Okay, ihr habt’s gehört. Versuchen wir unser Glück«, sagte Justus zu Peter und Bob. Gemeinsam gingen sie auf die Blacks zu, die sich immer noch mit Pfarrer Clark unterhielten.
    Und Josys Vermutung sollte sich bestätigen. Der Bürgermeister war sofort bereit, die

Weitere Kostenlose Bücher