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Stadt des Schweigens

Stadt des Schweigens

Titel: Stadt des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margret Krätzig Erica Spindler
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sollen?“
    Sie sah ihren Freund an und wirkte leicht geistesabwesend in ihrem Bemühen, nicht in Panik zu geraten.
    Die Tagebücher meiner Mutter! Sie sind die Beweise für die Existenz der Sieben und dass etwas mit den Mordermittlungen im Fall Waguespack nicht gestimmt hat!
    Alles im Feuer zerstört. Alles, bis auf …
    Aber sie hatte doch niemandem von den Tagebüchern erzählt.
    „Avery?“ Er schüttelte sie ein wenig. „Avery, was …“
    „Du musst mir helfen, Matt.“ Sie nahm seine Hände. „Du musst sofort mit mir kommen.“
    „Avery“, wandte Buddy leise ein. „Du stehst unter Schock und brauchst Ruhe. Komm mit mir nach Hause und …“
    „Nein! Eine Freundin, Gwen Lancaster, ist in Schwierigkeiten.“ Ihr Tonfall wurde schriller. „Du musst mir helfen!“
    „Okay“, erwiderte Buddy beschwichtigend. „Ich helfe dir. Wir gehen deine Freundin suchen, und du wirst sehen, dass alles in Ordnung ist.“
    „Ich übernehme das, Dad.“ Matt sah von Avery zu Buddy. „Du hast hier alle Hände voll zu tun.“
    Sein Vater schien widersprechen zu wollen, nickte dann aber. „Okay, aber halte mich auf dem Laufenden. Und bring sie mit zur Ranch. Lilah und Cherry werden ihr ein Quartier für die Nacht machen.“
    Matt stimmte zu und ging mit Avery zu seinem Wagen. Er hielt ihr die Beifahrertür auf, ehe er sich auf seiner Seite hinter das Steuer setzte. Dann wandte er sich ihr zu. „Wohin fahren wir?“
    „Zum Gästehaus. Ich fürchte, da hat es einen weiteren Mord gegeben.“

49. KAPITEL
    Matt schaltete Warnlichter und Sirene ein und fuhr los. Er flog nur so durch die Straßen und handhabte den Wagen wie ein Profifahrer. Das einzige Zeichen seiner Anspannung war ein zuckender Muskel im Kiefer.
    „Was, zum Teufel, geht hier vor, Avery?“ Er nahm den Blick nicht von der Straße. „Woher kennst du Gwen Lancaster?“
    „Das ist eine lange Geschichte.“ Sie schlang die Arme um sich. „Kennst du sie?“
    „Ja, durch ihren Bruder. Ich habe wegen seines Verschwindens ermittelt.“ Er machte eine kurze Pause. „Sie hat mir wirklich Leid getan. Sie schien sehr nett zu sein.“
    „Und jetzt ist sie ebenfalls tot.“
    „Das wissen wir nicht.“
    „Wo steckt sie dann?“ Mit zunehmender Hysterie wurde ihre Stimme schriller. „Wir wollten uns austauschen. Aber sie hat nicht angerufen. Sie wäre nicht abgereist, ohne …“
    „Hör auf!“ sagte er scharf. „Wir wissen nicht, ob sie tot ist. Ehe wir nicht die Leiche gefunden haben, nehmen wir an, dass diese Gwen lebt. Okay?“
    Sie erreichten das Gästehaus, und Matt hielt mit quietschenden Reifen an. Sie sprangen aus dem Wagen und eilten zur Haustür. Im Gegensatz zu heute Morgen saß Laurie nun am Empfang. Als sie eintraten, erhob sie sich. „Matt, Avery, was …“
    „Hast du Gwen Lancaster heute gesehen?“
    Lauries Blick wanderte zwischen beiden hin und her. „Nein, ich …“
    „Hast du etwas dagegen, wenn wir nach oben gehen?“ Sie schüttelte langsam den Kopf. „Wir brauchen dann vielleicht deine Hilfe, um die Tür zu öffnen.“
    Avery erlebte erst zum zweiten Mal, wie Matt in offizieller Funktion agierte, und konnte nicht umhin, beeindruckt zu sein. Aber auch ein wenig eingeschüchtert. Da war nichts mehr von dem lässigen Kleinstadtsheriff. Hier handelte ein entschlossener Mann des Gesetzes, dessen Tonfall keinen Zweifel ließ, dass er es ernst meinte.
    Zu dritt eilten sie die Treppe hinauf. Matt klopfte an Gwens Tür. „Hier ist der Sheriff, Miss Lancaster!“ Er wiederholte die Identifizierung, da keine Antwort kam, und sagte zu Laurie: „Öffne bitte.“
    Laurie nickte, das Gesicht totenbleich. Sie holte den Generalschlüssel heraus, schloss die Tür auf und trat zurück.
    „Warte unten. Aber bleib im Haus, ich muss dich vielleicht noch befragen.“ Freundlicher fügte er hinzu: „Bitte, Laurie.“
    Laurie zögerte einen Moment und ging zur Treppe. Avery beobachtete sie und sah, dass sie ängstlich wirkte.
    Weiß sie mehr, als sie sagt? Hat sie mit Gwens Verschwinden zu tun?
    Matt zog seine Dienstwaffe. „Bleib hier, Avery.“ Er trat mit gezogenem 45er Colt über die Schwelle. „Hier ist der Sheriff!“ rief er erneut.
    Dann verschwand er in dem Apartment und kehrte nach wenigen Augenblicken mit angespannter Miene zurück. „Ist sie …“
    „Nein.“
    Erleichtert legte Avery eine Hand an die Brust. „Gott sei Dank. Ich habe mir solche Sorgen gemacht.“
    „Ich möchte, dass du dich umsiehst. Vielleicht entdeckst du dabei

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