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Stadt des Schweigens

Stadt des Schweigens

Titel: Stadt des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margret Krätzig Erica Spindler
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nicht akzeptieren, dass er sich selbst umgebracht hat.“ „Fahr fort.“
    „Also beschlossen wir, der Sache gemeinsam auf die Spur zu kommen.“
    Er schwieg eine Weile, als wäge er ab, was sie ihm erzählt hatte. „Warum glaubst du, dass sie ermordet wurde?“
    „Weil wir verabredet hatten, uns anzurufen, und ich konnte sie nicht erreichen. Und weil Die Sieben wissen, dass Gwen hinter ihnen her ist. Die Mitglieder hatten sie bereits verwarnt.“
    Er zog die Stirn kraus. „Und wie sah diese Warnung aus?“
    „Eine aufgeschlitzte Katze. Und die haben ihr Zimmer durchwühlt und ihre Notizen und Interviewbänder gestohlen.“ Als er sie nur ansah, straffte sie sich. „Du glaubst, ich erfinde das. Du denkst, ich verliere den Verstand.“
    „Ich wünschte, es wäre so. So unwahrscheinlich das alles auch klingt, ich kann nicht ausschließen, dass es stimmt.“ Er deutete zur Tür. „Der Blutfleck ist überzeugend. Ebenso die Tatsache, dass sie verschwunden ist. Und die Morde an zwei Frauen.“
    Nach einer Pause fragte er: „Was stand auf der Nachricht, die du ihr hinterlassen hast, Avery?“
    „Sie solle mich anrufen. Ich hätte Beweise entdeckt.“ Der Morgen schien bereits eine Ewigkeit her zu sein, so viel war geschehen. „Sallie Waguespack war schwanger, Matt.“
    „Bist du sicher?“ fragte er verblüfft.
    „Es stand in den Tagebüchern meiner Mutter. Sie hatte Kästen voller …“
    Alles weg. Meine Eltern, mein Elternhaus. Jede Erinnerung an meine Jugend ist zu Asche geworden.
    „Das Haus wurde wegen der Tagebücher niedergebrannt! Er hat irgendwie von ihnen erfahren. Und er hat Gwen und die anderen umgebracht. Ich habe Beweise gefunden, seine Trophäen.“
    Matt beugte sich vor. „Wer, Avery? Wer hat das gemacht?“
    „Hunter“, sagte sie, und der Name blieb ihr fast in der Kehle stecken. „Ich glaube, Hunter war es.“

50. KAPITEL
    Nachdem die Kriminalisten des Sheriff Department gekommen waren, fuhr Matt Avery zum Haus seiner Eltern. Auf dem Weg quer durch die Stadt erzählte sie ihm detailliert, was in den letzten Tagen geschehen war. Wie sie mit Gwen in Trudy Pruitts Wohnwagen nachgesehen, beim Anrufservice Hunters Nachricht abgehört und heute auf einem Zettel neben Hunters Computer Gwens Namen und Zimmernummer entdeckt hatte. Dabei sei ihr klar geworden, dass die ungewöhnlichen Todesfälle mit Hunters Rückkehr nach Cypress Springs begonnen hatten. Zudem hatte sie auch noch den Plastikbeutel mit den persönlichen Gegenständen der Opfer entdeckt.
    „Es ist meine Schuld“, sagte sie, als er den Wagen in der Zufahrt seines Elternhauses anhielt. „Ich habe ihm von Gwen und von unseren Entdeckungen erzählt. Und dass sie Trudy Pruitt interviewt hat.“ Ihre Stimme bebte. „Ich habe ihm vertraut, Matt.“
    Er wandte sich ihr zu, zog sie in die Arme und hielt sie fest. Als er sie losließ, sah sie, dass Tränen in seinen Augen glitzerten. Sie erkannte, wie schwer das alles für ihn war. Hunter war sein Bruder, sein Zwilling.
    Seine andere Hälfte.
    Avery legte ihm eine Hand an die Wange. „Matt, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich wünschte …“
    „Pst.“ Er führte ihre Hand an seine Lippen. „Dafür haben wir später noch Zeit. Ich muss jetzt gehen. Kommst du allein zurecht?“
    Sie zwang sich zu einer unbeschwerten Antwort. „Wenn Lilah und Cherry mich bemuttern wie die Glucken? Machst du Witze?“
    Er sah zur Tür, wo seine Mutter und seine Schwester warteten. „Ich komme später noch vorbei, okay?“
    Sie nickte, kletterte aus der Limousine und sah ihm nach, wie er rückwärts auf die Straße fuhr. Dann drehte sie sich um und ging auf die beiden Frauen zu.
    Lilah umarmte sie. „Avery, Liebes, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin fix und fertig.“
    Cherry berührte sie am Arm. „Mach dir um gar nichts Gedanken, Avery. Wenn du etwas brauchst, was wir nicht haben, kaufen wir es.“
    „Buddy hat angerufen. Er sagt, es war Brandstiftung.“ Lilah schauderte. „Wer macht denn so was?“
    Avery mochte nicht darüber reden. Im Moment hatte sie weder die Energie noch den Mut dazu.
    Der Moment würde kommen, wo geredet, die Beweise vorgetragen und Lilah informiert werden musste, was für einen Sohn sie hatte. Avery hoffte, dass sie dann nicht dabei sein würde.
    „Macht es euch etwas aus, wenn wir jetzt nicht darüber sprechen? Ich bin einfach erledigt.“
    „Armes Mädchen. Das verstehen wir natürlich.“ Lilahs Wangen tönten sich rosa. „Vielleicht solltest du

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