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Stadt, Land, Kuss

Stadt, Land, Kuss

Titel: Stadt, Land, Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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auf den Klatsch gehört habe. Das gleiche Gerede, demzufolge Alex ein Frauenheld sein soll, was er ganz offensichtlich nicht ist.
    »Ja«, antwortet er. »Die Scheidung hätte mir fast den Rest gegeben. Ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren, und wenn Lucie und Seb nicht gewesen wären, hätte ich das alles hier einfach hinter mir gelassen, die Praxis, Talyton.« Er macht eine weit ausgreifende Geste. »Ich hätte irgendwo anders wieder ganz von vorn angefangen. « Als hätte er meine Gedanken gelesen, fährt er fort: »Dann hätten wir uns vielleicht nie kennengelernt. Und wenn du dich nicht von dem Roboter getrennt hättest …«
    »Mike, meinst du«, unterbreche ich ihn, und mir fällt plötzlich auf, dass ich nicht mehr innerlich zusammenzucke, wenn ich seinen Namen ausspreche, was eine Menge mit dem Mann zu tun hat, der jetzt gerade vor mir steht.
    »Izzy hat mir ein bisschen über ihn erzählt, während ich draußen bei Chris war. Sie hatte Angst, dass sie sich verplappert und dadurch das zarte Pflänzchen der Liebe zerstört hätte, aber ich habe sie beruhigt und so getan, als wüsste ich schon alles.« Alex kommt ein Stück näher. »Der ganze Klatsch und Tratsch in Talyton kann manchmal auch ganz nützlich sein.«
    Er steht jetzt so dicht vor mir, dass ich seinen Atem spüren kann, und meine Nackenhaare richten sich auf. Wenn er jetzt meine Hand nähme und mich die Treppe zur Galerie hinaufführen würde, würde ich mich nicht wehren …
    »Dann mache ich uns mal Kaffee«, bricht er den Bann.
    »Das kann ich doch übernehmen«, sage ich, aber er besteht darauf, es selbst zu tun.
    »Du siehst müde aus«, meint er und sieht mich an. »Es geht mir gut – ich habe tagelang im Bett gelegen. Setz dich hin.«
    Er legt mir die Hände auf die Schultern und dreht mich sanft zum Sofa neben dem tiefen Fenster um, durch das ein Sonnenstrahl auf ein Plastikdreirad und ein verlassenes »My little Pony«-Pferd fällt. Ich wünsche mir, Alex würde sich neben mich setzen und seine Hände nie wieder wegnehmen, doch stattdessen geht er nach hinten in den Küchenbereich am anderen Ende des Raums.
    Ich bin nicht müde, doch ich lehne den Kopf zurück, schließe die Augen, genieße die warme Sonne auf meinem Gesicht und lausche – Alex klappert in der Küche, draußen gurren Tauben, und die Pferde wiehern leise und treten gegen ihre Boxentüren.
    Als ich aufwache, spüre ich etwas Warmes, Schweres, das an mir lehnt. Das Leder quietscht, während sich das Gewicht weiter in meine Richtung verlagert. Plötzlich spüre ich eine flüchtige Berührung auf meinen Lippen und rieche den Duft von Kaffee und Minze. Das Gefühl ist nicht unangenehm, im Gegenteil. Die Berührung wiederholt sich, diesmal länger – es ist ein wundervolles Gefühl und beruhigend vertraut. Ich öffne die Augen. Alex’ wunderschöne rauchblaue Augen funkeln mich an.
    »Entschuldige«, sagt er.
    »Weswegen?«, antworte ich leise und lege eine Hand auf seine Schulter.
    »Ich konnte einfach nicht widerstehen«, flüstert er und berührt mit den Fingerspitzen meine Wange. »Du lagst da wie Dornröschen …«
    »Das heißt, ich habe auf dich gewartet …« Ich packe ihn beim Kragen und ziehe seinen Kopf zu mir herunter. Mein Herz schlägt in einem chaotischen Rhythmus. Soll ich, soll ich nicht? Sollen wir, sollen wir nicht?
    Alex küsst mich erneut, und er atmet genauso schwer wie ich. Doch kurz bevor ich vor Verlangen den Verstand zu verlieren drohe, reißt er sich von mir los.
    »Nicht aufhören«, murmele ich.
    »Ich bin so froh, dass du dich entschieden hast hierzubleiben«, sagt er.
    »Hierzubleiben? Um auf dich aufzupassen, meinst du?«
    Er runzelt die Stirn. »Ich meinte in Talyton.«
    »Aber ich bleibe nicht hier«, entgegne ich und frage mich, was ich gesagt oder getan haben könnte, um ihm diesen Eindruck zu vermitteln.
    »Ich dachte, du hättest beschlossen, im Otter House zu bleiben.« Seine Augen sind dunkel vor Enttäuschung, und ich spüre einen Stich im Herzen bei dem Gefühl, ihn enttäuscht zu haben. »Vielleicht habe ich das ja auch nur geträumt«, fährt er fort. »In meinem Kopf sind ein paar merkwürdige Dinge passiert, seit … du weißt schon …«, seine Stimme wird rau, »seit dem Feuer …«
    Bei diesen Worten höre ich wieder das entsetzliche Fauchen der Flammen und das Krachen des Mauerwerks, das um uns herum zusammenbricht. Mein Herz schlägt noch schneller als zuvor, und ich will, dass er mich festhält, dass er mit mir

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