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Stadt, Land, Kuss

Stadt, Land, Kuss

Titel: Stadt, Land, Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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wäre, diese wundervollen Lippen zu küssen … Ich kann nicht fassen, dass ich überhaupt so etwas denke, wo ich doch mit Männern nichts mehr zu tun haben will.
    Als ich Mike und seine Exfrau in unserem Bett erwischte, war es, wie wenn man mir einen besonders üblen Virus gespritzt hätte. Erst hat er mich für eine Weile außer Gefecht gesetzt, doch dann bildeten sich Antikörper, die mich gegen alle weiteren Angriffe schützen. Ich wurde immun gegen Männer. Zumindest dachte ich das bis jetzt.
    Alex zieht seine Hose wieder an, was die Unterhaltung mit ihm etwas leichter macht.
    »Sie haben mir noch immer nicht erzählt, warum Sie eigentlich hier sind«, fällt mir ein. »Wieso sind Sie so unvermutet hereinspaziert?«
    »Ich bin nicht hier, um Sie auszuspionieren, falls Sie das glauben«, entgegnet er unbekümmert. »Nein, mein Vater erwähnte, dass Sie angerufen und um die Akten von Cheryl Thorne gebeten haben. Ich wollte sie nur kurz vorbeibringen, da ich sowieso in der Nähe war.«
    »Oh, danke.«
    »Wissen Sie, Emma hat mir nie angeboten, mir ihre Praxis zu zeigen«, sagt er und neigt den Kopf zur Seite.
    »Was haben Sie denn erwartet?«, erwidere ich schroff. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr die Vorstellung gefällt, dass Sie in ihrer Praxis herumschnüffeln.«
    »Das kann ich ihr nicht verübeln«, räumt Alex ein. »Seit mein Vater herausgefunden hat, dass sie in Talyton St. George eine Praxis eröffnen wollte, hat er ihr das Leben schwer gemacht. Um die Wahrheit zu sagen, es würde mich nicht wundern, wenn er jetzt in diesem Moment wieder etwas Neues ausheckt. Aber ich verspreche Ihnen, Maz, dass ich mit Emmas ganzem Ärger nicht das Geringste zu tun hatte.«
    »Sie hätten Ihrem Vater ins Gewissen reden können. Sie hätten ihn bitten können, sie in Ruhe zu lassen.«
    »Ach, stimmt, Sie haben ihn noch nicht kennengelernt, nicht wahr?« Alex lächelt – liebevoll, finde ich. »Manchmal kann er ein ziemlicher Tyrann sein.«
    »Ich habe mich am Telefon mit ihm unterhalten«, erkläre ich.
    »Dann wissen Sie ja, wie er ist.« Alex hält kurz inne. »Was ist denn jetzt mit der Führung?«
    »Na gut«, willige ich ein und stelle fest, wie meine frostige Haltung ihm gegenüber weiter auftaut. Er ist gar nicht so schlimm, wie Emma immer behauptet. Außerdem genieße ich die Gelegenheit, vor einem anderen Tierarzt mit ihrer herrlichen Praxis anzugeben.
    Wir fangen gleich da an, wo wir uns befinden: in Emmas hochmodernem OP-Raum. Ich zeige Alex das Beatmungsgerät, das an die Wand montierte Narkosegerät und das Filtersystem, das überschüssiges Narkosegas aus der Luft filtert. Anschließend demonstriere ich ihm den beheizbaren OP-Tisch und das Pulsoxymeter (stellen Sie sich einfach Monty Pythons »Ping«-Apparat vor).
    »Also, ich kastriere Hündinnen ja am liebsten auf dem Küchentisch«, bemerkt Alex.
    »Was?«
    »Ohne Betäubung. Das spart Kosten.«
    Ich schüttele den Kopf und hoffe, dass er mich nur auf den Arm nimmt.
    »Wie viel berechnen Sie denn für eine Kastration?«, fragt er.
    »Das werde ich Ihnen ganz sicher nicht auf die Nase binden.« Ich lächele unwillkürlich. »Sie würden uns bloß unterbieten.«
    »Ich kann jederzeit hier anrufen und Frances fragen – sie wird es mir verraten.« Alex lacht. »Maz, das war ein Scherz. Ich habe meine Praxis aus dem Mittelalter in die Neuzeit gezerrt, auch wenn sich mein Vater lange dagegen gesträubt hat – hauptsächlich wegen der Kosten. Aber es gibt hier in Talyton tatsächlich noch ein paar Leute, die schwarze Magie praktizieren. Mrs Wall zum Beispiel betet Warzen weg. Ein, zwei meiner Bauern schwören auf sie – das ist billiger, als den Tierarzt zu rufen. Es kostet Sie nur einen Anruf, und noch weniger, wenn Sie gleich zu ihr fahren.«
    »Muss man die Kuh mitnehmen?« Ich kann mir die Frage nicht verkneifen.
    »Nein, es ist viel einfacher. Sie brauchen nur die Größe und die Position der Warze zu beschreiben«, sagt Alex, ohne eine Miene zu verziehen. »Anscheinend wirkt es auch bei Menschen.«
    Ich bemühe mich verzweifelt, bei dieser Vorstellung ernst zu bleiben, doch es gelingt mir nicht. Alex sieht mich nachdenklich an.
    »Wollen Sie mir noch etwas zeigen, Maz?«
    »Äh, die Station. Hier lang«, entgegne ich hastig, aber ehe wir mit der Besichtigung weitermachen können, ruft Frances uns zurück zum Empfang, wo sie ein Tablett mit Teetassen, Cheryls glasierten Schnecken und ein paar Marmeladenkeksen angerichtet hat.
    »Das ist meine

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