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Stadt, Land, Kuss

Stadt, Land, Kuss

Titel: Stadt, Land, Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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das schaffe ich schon.« Ich bin es gewohnt, mit schwierigen und aggressiven Hunden umzugehen, trotzdem unterdrücke ich einen ängstlichen Schauer bei dem Gedanken daran, was mich hinter der Tür zum Sprechzimmer erwartet. »Frances bringt Ihnen eine Tasse Tee.« Ich mustere sie mit festem Blick. »Nicht wahr, Frances?«
    »Überlassen Sie das nur mir. Ich liebe Krisen.« Dann schaut sie über meine Schulter zur Tür, und ich höre, wie sich diese öffnet. »Da kommt die Kavallerie. Es ist der junge Mr Fox-Gifford. Was für ein Glück, dass er genau dann auftaucht, wenn wir ihn brauchen. Keine Sorge, Maz, Hilfe naht.«
    Ich drehe mich um und stehe von Angesicht zu Angesicht (na ja, bildlich gesprochen, immerhin ist er ein gutes Stück größer als ich) dem Mann vom Flussufer gegenüber. Diesmal kommt er nicht angeritten. Er hat seine Autoschlüssel in der einen Hand und einen Packen Papier in der anderen.
    »Hallo«, sagt er.
    »Äh, hallo«, stottere ich, weiche dem Blick seiner strahlend blauen Augen aus und konzentriere mich stattdessen auf sein dunkles, leicht gelocktes Haar. Es ist zerwühlt und mit einzelnen Heuhalmen gespickt, als wäre er gerade aus einem Heuhaufen gefallen.
    »Oh Alex, ich bin ja so erleichtert«, setzt Frances an und legt eine Hand auf ihren Busen, wie wenn sie kurz davor wäre, in Ohnmacht zu fallen.
    Nicht halb so erleichtert wie ich darüber, dass er mich offenbar nicht wiedererkennt. Ich vermute, allein schon meine Anwesenheit in dieser Praxis könnte mich in seinen Augen als Schwachkopf abstempeln, und er scheint von Schwachköpfen nicht allzu viel zu halten.
    Plappernd wie ein verzückter Teenager berichtet Frances ihm von Arnie. »Er hat gerade erst die arme Maz und Mr Gilbert aus dem Sprechzimmer gejagt. Er hat Schaum vor dem Mund. Na also«, sagt sie und strahlt mit einem Mal triumphierend, »da haben Sie Ihre Diagnose – er hat Tollwut.«
    »Danke, Frances«, erwidere ich verärgert und bemühe mich, die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen. Es gibt zwei unterschiedliche Formen der Tollwut, die »stille Wut« und die »rasende Wut«, und auch ich merke, wie mich allmählich rasende Wut packt. »Es ist nicht die Tollwut. Arnie hat einen epileptischen Anfall. Er weiß nicht, was er tut.«
    Frances sieht mich kaum an, als wäre Arnie nicht der Einzige in dieser Praxis, der nicht weiß, was er tut. Ich muss später noch einmal ein ernstes Wort mit ihr reden. Sie kann nicht einfach eigene Diagnosen stellen und den Kunden Ratschläge erteilen. Das ist gefährlich.
    »Ich kümmere mich darum«, meint Alex und macht Anstalten, an mir vorbeizugehen.
    »Einen Moment bitte«, halte ich ihn auf, »das dürfen Sie nicht.« Er starrt mich an, wie wenn er sagen wollte: »Ich darf alles, was ich will«, und ich spüre, wie ich immer zorniger werde, weil er einfach so hereinmarschiert und versucht, das Kommando zu übernehmen. Alex zögert und lauscht, nachdem Arnie zu jaulen und zu scharren begonnen hat, als wollte er sich einen Weg nach draußen graben. Doch bald ist alles wieder ruhig, woraufhin Alex zielstrebig auf die Tür zusteuert und sie öffnet.
    »Sie haben da drin nichts zu suchen«, schimpfe ich und folge ihm. »Das ist nicht Ihre Praxis, falls es Ihnen entgangen sein sollte. Arnie ist mein Patient.«
    »Deswegen brauchen Sie nicht gleich so einen Aufstand zu machen«, entgegnet er und schlägt mir die Tür vor der Nase zu.
    »Wie Sie meinen«, brülle ich die Tür an, und meine Wangen glühen vor Zorn. Nicht genug damit, dass er hier nichts zu suchen hat, ich bin auch verantwortlich für die Sicherheit aller Personen in dieser Praxis, und unglücklicherweise schließt das ihn mit ein. »Auf Ihre Verantwortung! Glauben Sie ja nicht, dass ich komme und Sie rette.«
    »Ich habe ihn gefunden.« Izzy stürzt mit dem Fangstab, einem Metallstab mit verstellbarer Drahtschlinge am Ende, in den Empfangsbereich. »Er steckte hinter den Abfalltonnen. Ich weiß gar nicht mehr, wann wir ihn zum letzten Mal benutzt haben.« Abrupt hält sie inne. »Was ist los? Komme ich zu spät?«
    »Leider nicht«, antworte ich sarkastisch, und meine Stimme klingt vom Schreien etwas heiser. Plötzlich fliegt die Tür zum Sprechzimmer auf. Alex Fox-Gifford stürmt heraus und schlägt die Tür hastig wieder hinter sich zu. Er presst eine Hand auf den Oberschenkel, wo ein dreieckiges Loch in seiner Hose klafft. Dann schaut er mit blassen, schweißfeuchten Wangen auf.
    »Er hat mich erwischt«, sagt er mit

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