Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
Vom Netzwerk:
Babuschka mit weiteren, immer kleineren hohlen Holzpuppen darin, sowie Ethno-Keramik.
    »Wenn ich fertig bin, kommt Karen vorbei, um alles zu holen, was ich vergessen habe. Würde sie mir nicht die Möbel lassen, wäre das Haus praktisch leer«, sagte Ferris gut gelaunt. »Bis auf ein paar Erbstücke von ihrer Familie bleiben die Möbel alle hier. Wenigstens muss ich nicht auf Orangenkisten sitzen. Trotzdem, es wird sehr leer aussehen.«
    Er stieg über die Bücher hinweg und stieß eine Tür am Ende des Flurs auf. Sie führte in die Küche. Jess folgte ihm.
    In der Küche standen sämtliche Schranktüren weit offen. »Das ist der schwierige Teil«, sagte Ferris mit einer Handbewegung in Richtung des Inhalts. »Fast alles hier drin haben wir in Form von Hochzeitsgeschenken erhalten. Ich muss also versuchen mich zu erinnern, was von meiner Familie kam, und was von Karens. Ich bin sicher, dass sie es weiß – vielleicht sollte ich es also lassen, bis sie da ist. Ob sie die Mikrowelle will?« Er starrte mit gerunzelter Stirn auf das Gerät. »Sie hat sie gekauft, und sie hat selbstverständlich ein Recht darauf. Aber es ist das einzige Gerät, das ich benutze. Ich kann nicht kochen.«
    Er füllte Wasser in einen Kessel und löffelte Kaffee in einen Krug. »Mögen Sie ihn stark?«, fragte er. »Ich mache ihn meistens so kräftig, dass der Löffel darin stecken bleibt.«
    »Bitte nicht ganz so stark!«, rief Jess hastig.
    Sie nahm ihren Rucksack von der Schulter und öffnete den Reißverschluss, um das vergrößerte Photo aus dem Werbeprospekt des Foot to the Ground hervorzunehmen. Der kleine grüne Rucksack war vollgestopft, und es war schwierig, mit einer Hand darin herumzukramen, während sie ihn mit der anderen festhielt. Jess suchte nach einer freien Fläche, auf die sie ihn stellen konnte, doch es gab nirgendwo eine.
    »Gibt es ein Problem?«, erkundigte sich Ferris, als er sah, wie sie unschlüssig schwankte. »Suchen Sie nach einer Stelle, wo Sie den Rucksack absetzen können? Versuchen Sie’s im Wohnzimmer, dort ist es aufgeräumter, und wir können gemütlicher sitzen.«
    Jess suchte sich ihren Weg an den Büchern und Aquarellen vorbei zum Wohnzimmer. Es war tatsächlich aufgeräumter, allerdings nur ein klein wenig. Viele der Bücher draußen im Flur schienen aus dem großen, eichenen Bücherregal entnommen worden zu sein. Die Reihen wiesen signifikante Lücken auf, und viele der verbliebenen Bücher waren umgefallen. Andere, bei denen vielleicht der Eigentümer strittig war, lagen in unordentlichen Türmen verstreut auf dem Teppich. Dazwischen weitere CDs aus einem Musikregal. Die einzigen Dinge, die er nicht angerührt hatte, waren Toby Jugs, Figurenkrüge, die bierselig durch das Glas eines ansonsten leeren Vitrinenschranks zu ihr herausstarrten. Entweder wollte Karen die Krüge nicht, oder sie gehörten unstrittig ihrem entfremdeten Noch-Ehemann. Kein Wunder, dass das Ehepaar Ferris den Augenblick der endgültigen Trennung immer wieder aufgeschoben hatte. Die Zeit und der Ärger beim Aufteilen sämtlicher Dinge, die sich in den Jahren der Ehe angesammelt hatten, reichten aus, um einen in die Verzweiflung zu treiben.
    Es gab mehr als genug Hinweise darauf, dass Ferris in keiner Weise häusliche Neigungen zeigte. Nicht nur, dass er nicht kochen konnte. Er wischte auch keinen Staub. Jess hätte mit der Fingerspitze ihren Namen auf einen Beistelltisch schreiben können. Im Gegensatz zu Burton schien Ferris auch keine Putzfrau zu beschäftigen. Sie fragte sich, wie er je wieder Ordnung in das Chaos bringen wollte, nachdem die Aufteilung der Besitztümer abgeschlossen war. Sie konnte nur hoffen, dass er die Buchhaltung seiner Mandanten besser in Schuss hielt.
    »Aber was maße ich mir an, zu kritisieren«, murmelte sie vor sich hin.
    Sie war ebenfalls nicht bewandert in der Hausarbeit. Sie tröstete sich mit dem Gedanken, dass sie und Ferris nicht die Einzigen waren, deren Büros von anderen in Ordnung gehalten wurden, während ihre privaten Wohnungen Müllkippen ähnelten.
    Jess stellte den Rucksack auf das Sofa, und endlich gelang es ihr, das Gruppenphoto hervorzuziehen. Sie richtete sich auf, als Ferris mit dem Kaffee erschien, und dabei verfing sich eine Tragschlaufe des Rucksacks in einem Sofakissen. Dahinter lag, völlig zerknittert, ein Werbeprospekt vom Foot to the Ground , identisch mit dem, den David Jones ihr gegeben hatte und von dem sie die Vergrößerung hatte anfertigen lassen, die sie nun in der

Weitere Kostenlose Bücher