Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
Vom Netzwerk:
verstummte, während er düster auf seine Notizen starrte.
    »Aber?«, fragte sie. »Es muss noch mehr dahinterstecken. Ist es das, was Sie sagen wollten?«
    »Todsicher«, antwortete Morton, ohne die unglückliche Wortwahl zu bemerken. »Aber er will nicht darüber reden. Er gehört zu der Sorte von Leuten, die ihre Angelegenheiten beziehungsweise das, was sie dafür halten, für sich behalten. Er hat uns erzählt, was wir seiner Meinung nach wissen müssen, und damit basta.«
    »Geben Sie seine Daten in den Computer ein«, sagte Jess. »Und wenn Sie schon dabei sind, auch den Namen dieser Farm. Vielleicht verraten uns die Datenbanken mehr.«
    Morton hob die Augenbrauen und blickte sich um. »Hehlerei, Handel mit geklauter Ware oder was?«, fragte er.
    »Nicht unbedingt, nein. Eher Fahren ohne gültige Plakette oder Versicherung. Ich unterstelle nicht, dass er Staatsfeind Nummer eins ist, aber er und die Polizei sind sich nicht zum ersten Mal begegnet, so viel steht meiner Meinung nach fest. Wir machen ihn viel zu nervös.«
    »Wenn Sie mich fragen, dann hilft er uns nicht viel weiter«, sagte Morton, der alles in allem keinen besonders guten Tag haben würde. »Hier auf dem Land stecken alle unter einer Decke. Sie mögen es nicht, wenn man sich in ihre Angelegenheiten einmischt. Glauben Sie, er hat die Wahrheit gesagt, als er behauptet hat, nicht schreiben zu können?«
    »Es kann alle möglichen Gründe geben, warum er nicht schreiben kann«, entgegnete Jess geduldig. »Er ist sicher bald sechzig, wenn nicht noch älter. In seiner Jugend wurde Dyslexie selten erkannt. Das könnte ein Grund sein. Oder er hat aus dem einen oder anderen Grund häufig in der Schule gefehlt. Vielleicht wurde er gebraucht, um hier auf der Farm zu helfen? Wir wissen es nicht. Er mag nicht schreiben können, doch das heißt nicht, dass er dumm ist. Exzentrisch vielleicht und verschwiegen, was seine Geschäfte angeht, zugegeben. Aber wenn er erst festgestellt hat, dass wir uns nicht für seinen alten Plunder interessieren und dafür, woher er diese Herde und Waschmaschinen hat, wird er vielleicht ein wenig gesprächiger.«
    »Hey!«, rief Morton. »Wenn er nicht schreiben kann, dann kann er wahrscheinlich auch nicht lesen. Wie soll er seine Aussage lesen, bevor er sein Kreuz macht?«
    »Sie kennen das Prozedere, Sergeant. Sie lesen ihm laut vor und fügen eine diesbezügliche Erklärung unten an – und dass Sie die Person sind, die seine Aussage aufgenommen hat. Sie erklären, dass er des Lesens nicht mächtig ist, und unterschreiben diese Erklärung mit Ort und Datum.«
    »Er will wissen, ob er jetzt gehen kann. Ich habe seine Wohnanschrift. Er wohnt nicht weit von hier, in diese Richtung.« Morton zeigte den Hügel hinauf. »Gleich vor der Kreuzung, sagt er. Auf der rechten Seite gibt es einen unbefestigten Weg. Er hat ein Cottage dort, wo er alleine wohnt.«
    »Ich will vorher noch einmal mit ihm reden«, sagte Jess.
    Smith beobachtete sie in tiefstem Misstrauen, während sie sich näherte.
    »Mr. Smith«, begann sie entschieden in der Erwartung von Widerstand. »Wir müssen in das Haupthaus.«
    »Wozu denn das?«, verlangte Eli Smith zu erfahren. Er schob den Unterkiefer vor und blinzelte mehrmals rasch. »Das Mädchen ist nicht im Haus. Es ist in meinem Kuhstall. Was hat das Haus mit alledem zu tun?«
    »Wir müssen die gesamte Umgebung des Tatorts absuchen, Sir.«
    Diese Worte hatten eine gänzlich unerwartete Wirkung auf Smith. Unter der wettergegerbten Haut wich alle Farbe aus seinem Gesicht. Er sah aus, als stünde er kurz vor einer Panik.
    »Sie haben alles gesehen«, krächzte er. »Alles gesehen, was Sie sehen müssen. Meinen Hof und meinen Kuhstall, und das Haus von außen haben Sie auch gesehen.«
    »Wir haben aber nicht hinein gesehen«, entgegnete Jess. »Und genau das müssen wir, Mr. Smith. Wir werden vorsichtig sein, das verspreche ich. Wir werden nichts beschädigen.«
    »Nein, nein!«, platzte Eli Smith hervor und fuchtelte wild mit den Armen. »Es ist alles vernagelt. Niemand war im Haus, seit … seit bestimmt dreißig Jahren nicht mehr.«
    »Es sieht alles vernagelt aus, zugegeben«, räumte Jess geduldig ein. »Aber vielleicht hat jemand einen Weg hinein gefunden, den wir von außen nicht sehen.« Eli Smith starrte sie erschrocken an. »Ich hoffe wirklich, Sie verstehen, dass wir das Haus betreten müssen.«
    »Es ist abgeschlossen«, sagte Smith unglücklich. »Selbst wenn Sie die Bretter abreißen, kommen Sie

Weitere Kostenlose Bücher