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Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Haar und ihre Kleidung wie ein Pesthauch. Sie würde diesen Gestank für den Rest des Morgens riechen, wenn nicht für den Rest des Tages. Jess verspürte den Wunsch, zu duschen und sich umzuziehen, sobald sie hier rauskam, doch das musste warten bis zum Abend.
    Carter machte keine Bemerkung, doch er hustete und legte sich die Hand über Mund und Nase.
    Licht fiel nur durch die offene Vordertür, und das Dämmerlicht im Flur wurde von den vergilbten braunen Rosenmustertapeten nicht gerade verbessert. Selbst neu waren sie nicht besonders hübsch gewesen. Jetzt hatten sich in der feuchten Atmosphäre breite Bahnen gelöst und hingen unansehnlich herab wie sich schälende Haut nach einem schlimmen Sonnenbrand. Auf dem Putz dahinter hatte sich schwarzer Schimmel gebildet.
    Sie blickten in die beiden kleinen Zimmer rechts und links des Hausflurs, von deren Fenstern die Bretter entfernt worden waren und die nach draußen auf den Farmhof zeigten. Eines davon schien das ehemalige Wohnzimmer gewesen zu sein. Es enthielt eine dreiteilige Couchgarnitur und einen ausgetretenen Teppich mit frischen Schmutzspuren von den erst kurz zuvor hier gewesenen Kriminaltechnikern. Einer der Lehnsessel hatte ein Loch im Sitz. Er sah aus, als hätte sich ein Nager einen Weg zur Rosshaarpolsterung im Innern gebahnt, die herausgezogen worden war und ringsum in schwarz glänzenden Büscheln verteilt lag.
    Ein Nest, dachte Jess erschauernd. Hoffentlich ist es verlassen.
    Über dem Kamin hing ein stumpf gewordener Spiegel. Zwei Porzellanvasen, die aussahen wie aus edwardianischer Zeit, standen eingehüllt in dicke Spinnweben auf dem Sims. Dazwischen wartete eine stehen gebliebene Uhr vergeblich auf eine Hand, die sie wieder aufzog. Sie war, wie Jess bemerkte, um zehn Minuten nach vier stehen geblieben – in gespenstischer Übereinstimmung mit dem Zeitpunkt, zu dem Selina Foscott den Beinaheunfall mit dem silbergrauen Mercedes gehabt hatte.
    Der andere Raum war ein Esszimmer gewesen mit einem breiten Eichentisch, auf dem eine dicke Staubschicht eine stumpfgraue Tischdecke bildete, mit vier hochlehnigen schwarzen Stühlen ringsum. Zwei weitere Stühle standen an einer Wand, was bedeutete, dass man den Tisch wahrscheinlich ausziehen konnte. Auch hier sah alles aus, als entstamme es einer Zeit unmittelbar vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. An der Wand hingen zwei ausgebleichte, vergilbte Lithographien. Die nähere der beiden zeigte zwei weibliche Gestalten in antiken Gewändern, eine davon komplett verschleiert. Sie standen bei einer Weggabelung. Die verschleierte deutete nach rechts, die andere, jünger aussehende hatte eine Hand auf die Brust gelegt und zeigte mit der anderen in dieselbe Richtung. Jess kniff die Augen zusammen, als sie die Bildunterschrift entzifferte.
    »Ruth und Naomi«, las sie laut. »Wohin du gehst, will ich dir folgen.«
    Sie musterte das zweite Bild auf der anderen Seite des Raums. Es zeigte ein ähnliches biblisches Thema.
    »Sie haben nie irgendetwas neu gekauft«, sagte Carter unerwartet. »Es sieht so aus, als hätten schon ihre Großeltern hier Landwirtschaft betrieben. Vielleicht sogar die Urgroßeltern, und ganz sicher die Eltern. Eli Smith ist der Name des gegenwärtigen Eigentümers? Wäre alles nach Plan verlaufen, hätten Eli und sein Bruder die Farm von ihren Eltern übernommen und ebenfalls Landwirtschaft betrieben.«
    Wenn Nathan Smith nicht alldem mit einer doppelläufigen Schrotflinte ein Ende bereitet hätte.
    Sie verließen den Raum und gingen weiter. Im hinteren Bereich des Hauses gab es eine große Küche mit einer angebauten kleinen Waschküche. Die handbetriebene Mangel war so schwergängig, dass man die Kräfte eines Bauarbeiters benötigte, um sie zu betätigen. In einer Ecke stand ein großer emaillierter Waschkessel auf einem Tonsockel.
    »Meine Güte!«, entfuhr es Carter, als er den Deckel abnahm und ins Innere blickte. »Damit haben sie ihre Wäsche gemacht! Dieses Ding ist mindestens sechzig Jahre alt, wenn nicht noch älter. Sie haben anscheinend nie eine moderne Waschmaschine besessen.«
    Sie kehrten in die Küche zurück. In einem Regal standen verstaubte Teller. An Haken baumelten gleichermaßen verstaubte Töpfe und Pfannen. Ein Kalender von vor siebenundzwanzig Jahren hing an der Wand. Das Fenster war von dichten Spinnweben verhangen, auch wenn die Spinnen längst verschwunden waren. In einer Ecke stand ein Paar mit knochentrockenem Schlamm verkrusteter Gummistiefel, und an einem

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