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Stadt unter dem Eis

Titel: Stadt unter dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Greanias
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mein ganzes Lager zerstört, was mich auch ein paar meiner besten Leute gekostet hat«, sagte Zawas. »Und jetzt wollen Sie mich auch noch für dumm verkaufen.«
    Conrad schaute abwechselnd zu Yeats und Zawas, die sich nun mit verbissenem Blick anstarrten.
    »Du wolltest nie wirklich irgendwelche Waffen finden oder außerirdische Bomben entschärfen, stimmt's, Yeats?« Conrad schnaubte vor Wut. »Und es hat dich auch nie interessiert, mir bei der Suche nach meiner Identität zu helfen. Du hast die ganzen Jahre über genau gewusst, was hier zu finden war.«
    »Ich habe es zumindest vermutet. Und jetzt wissen wir es ganz genau. Das ist das Happyend, auf das wir hinarbeiten, seit ich dich aufgefunden habe. Du kehrst jetzt heim, mein Sohn.«
    Heim? Conrad überlegte. Das erste Mal seit Jahren dachte er daran, dass er vielleicht irgendwo ein wirkliches Zuhause haben könnte – das womöglich nicht mal auf dieser Erde war.
    Zawas meldete sich zu Wort: »Sie glauben doch nicht etwa, dass ich Sie in dieser Sonnenbarke abheben lasse?«
    »Doch, genau das glaube ich«, sagte Yeats.
    Yeats ließ den linken Arm hochschnellen. Er hielt eine kleine Fernsteuerung in der Hand. Mit den kältesten blauen Augen, die Conrad jemals gesehen hatte, sah Yeats den Ägypter an. »Entweder Sie lassen mich abfliegen, oder wir gehen alle zusammen in die Luft«, sagte Yeats. »Ich habe hier genug Sprengstoff verteilt, um uns alle zur Urzeit zu befördern, auch ohne Raumschiff.«
    Zawas' Blick verdüsterte sich. »Sie bluffen.«
    »Ach wirklich?« Yeats betätigte eine der Tasten, und durch die Rampe schallte von überall her ein Piepen, mit dem im Dunkeln ein roter Lichtkreis zu blinken anfing. »Sie können sich das gern genauer ansehen.«
    Conrad beobachtete, wie Zawas zur nächsten blinkenden Stelle ging und sich darüberbeugte. Der Oberst erstarrte. Langsam richtete er sich wieder auf und ging zu seinen Leuten zurück. »Lasst Doktor Serghetti los.«
    »Und das Zepter, wenn ich bitten darf, Oberst. Geben Sie es ihr.«
    Zawas reichte Serena das Zepter des Osiris und schubste sie dann zu Yeats hin. »Tut mir Leid, meine Schöne«, sagte Zawas.
    Yeats zog sie sofort zum Rundbau am unteren Ende der Sonnenbarke. »Komm schon, Conrad.«
    Conrad bewegte sich jedoch nicht von der Stelle. Er sah Yeats und Serena an und sagte: »Ich habe, glaube ich, gerade herausgefunden, wie ich die Erdkrustenverschiebung aufhalten kann. Aber die Lösung ist nur in der Sternenkammer zu finden. Nicht hier.« Er deutete auf die Sonnenbarke.
    Yeats war völlig verblüfft. »Zu spät. Los jetzt.«
    »Nein. Ich bleibe.« Conrad sah Serena an. »Aber ich brauche Serena und das Zepter.«
    Yeats schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, mein Sohn. Das Zepter wird zum Starten gebraucht.«
    Conrad spürte, wie die Wut in ihm hochstieg. »Und warum um alles in der Welt willst du Serena mitnehmen?«
    »Als Anreiz, damit du es dir noch anders überlegst«, sagte Yeats und zog sie mit sich zur Sonnenbarke. »Wenn du sie willst, musst du sie dir schon holen.«
    Obwohl Conrad eigentlich zu ihr laufen wollte, sah er einfach nur zu, wie sie ihm einen flüchtigen, verunsicherten Blick zuwarf. Dann verschwand sie in dem riesigen Raumschiff.
    Kurz darauf waren die Vorbereitungen für den Countdown in vollem Gange, und der Boden fing an zu beben. Vor Wut und doch voller Bewunderung für seinen ehemaligen Lehrer konnte Zawas nur noch den Kopf schütteln, bevor er seinen Soldaten befahl, die Abschussrampe zu räumen.
    »Und Sie?«, rief Conrad dem ägyptischen Oberst zu. »Was haben Sie jetzt vor?«
    »Ich werde mich schleunigst hier irgendwo in Sicherheit bringen«, antwortete Zawas. »Wenn es stimmt, dass die Erde von einer großen Katastrophe heimgesucht werden wird, befinden wir uns hier am denkbar sichersten Ort. Wir werden Überlebende finden und eine neue Welt schaffen. Falls aber nichts dergleichen passiert, haben wir immerhin eine unerschöpfliche Energiequelle gefunden. Dann beherrschen wir die Welt ohnehin.«
    »Und was wird aus mir?«, sagte Conrad.
    »Der Teufel soll Sie holen, Doktor Yeats«, sagte Zawas. Zwei Ägypter fesselten Conrad an eine Säule in der Nähe der Sonnenbarke. »Entweder wird die Aussicht auf Ihren Tod Ihren Vater dazu bewegen, seine Pläne aufzugeben, oder Sie verschwinden, sobald die Sonnenbarke abhebt, mit Glanz und Gloria aus diesem Leben.«
    Conrad sah zu, wie Zawas seine Leute aus der Rampe hinausführte. Bald war er ganz allein. Er zerrte an den

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