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Stadtgeschichten - 03 - Noch mehr Stadtgeschichten

Stadtgeschichten - 03 - Noch mehr Stadtgeschichten

Titel: Stadtgeschichten - 03 - Noch mehr Stadtgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Armistead Maupin
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ist so was von toll.«
    »Ja … na ja, wir wollten, daß du’s als erster erfährst.«
    »Das gehört sich auch so«, sagte Michael.
    »Wir lieben dich, Mann. Aber jetzt geb ich dir wieder Mary Ann. Sie hat noch mehr Neuigkeiten für dich.«
    »Mouse?«
    »Ja?«
    »Habt ihr im Laden einen Fernseher?«
    Michael überlegte kurz. »Ned hat einen tragbaren, den er manchmal von zu Hause mitbringt.«
    »Sehr schön. Sag ihm, daß er ihn am Dienstag mitbringen soll. Ich will, daß du dir die Show anschaust.«
    »Bargain Matinee?«
    »Gibt’s noch ’ne andere? Den Film brauchst du dir nicht anzuschauen … nur meinen kleinen Halbzeitauftritt. Ich denke, du wirst deinen Spaß dran haben.«
    »Laß mich raten. Du hast rausgefunden, was man mit leeren Clorox-Flaschen Hübsches anstellen kann.«
    »Schau dir einfach die Show an, du Klugscheißer.«
    »Roger.«
    »Und jetzt schlaf weiter. Wir lieben dich.«
    »Ich weiß«, sagte Michael.
    Aber er schlief besonders gut, weil sie es gesagt hatte.

So ein netter Mann!
    Claire McAllisters Ehemann war wieder mal im Kasino, und die ehemalige Revuesängerin mit den rabenschwarzen Haaren suchte auf dem Promenadendeck der Sagafjord Frannies Gesellschaft. Frannie war begeistert, als sie sie sah.
    »Holen Sie sich einen Stuhl«, sagte sie lächelnd und legte ihren Roman von Danielle Steel beiseite. »Ich habe schon seit einer Ewigkeit mit niemand Erwachsenem mehr geredet.«
    Claire schnitt eine freundliche Grimasse. »Sehen Sie hier irgendwo Erwachsene?«
    »Sie tun es auch«, sagte Frannie. »Glauben Sie mir.«
    Claire senkte ihren eindrucksvollen Körper auf einen Liegestuhl aus Aluminium und seufzte theatralisch. »Wo sind die kleinen Goldstücke denn nun?«
    Frannie brachte sie zum Schweigen, indem sie den Zeigefinger auf die Lippen legte. »Reden wir nicht davon, Claire. Es ist fast zu schön, um wahr zu sein.«
    »Was?«
    Frannie machte eine ausholende Armbewegung. »Das hier. Das Alleinsein. Die gesegnete Entspannung. Wie Sie wissen, vergöttere ich die Kinder, aber …«
    »Sie haben ’nen Babysitter gefunden!«
    Die Matriarchin nickte triumphierend. »Er ist selber auf die Idee gekommen, der arme Kerl. Hoffentlich verschluckt er sich an dem Bissen nicht.«
    »Kenn ich ihn?« fragte Claire und breitete eine Decke über ihren Schoß.
    »Ich glaube schon«, sagte Frannie. »Es ist Mr. Starr.«
    Claire wußte nichts damit anzufangen.
    »Sie wissen doch«, setzte Frannie nach. »Der amerikanische Börsenmakler aus London.«
    »Dieses gutaussehende Teil, das mit der aufgeblasenen Blondine unterwegs ist?«
    Frannie lächelte geziert. »Eigentlich reisen sie ja nicht miteinander.«
    »Scheiße, von wegen.«
    »Sie haben sich auf dem Schiff kennengelernt«, erklärte die Matriarchin. Claires Kraftausdruck hatte ihr die Schamröte ins Gesicht getrieben. »Sie ist eine … entfernte Bekannte von mir. Klatschkolumnistin in San Francisco. Ich fürchte, sie ist ein bißchen gewöhnlich.«
    Claire schnaubte verächtlich. »Man könnte meinen, sie ist die Königin von Saba. So dick, wie sie mit ihrem vornehmen Getue aufträgt. Was der elegante Kerl bloß in ihr sieht.«
    Frannie zuckte mit den Schultern. »Sie ist ziemlich hübsch, finden Sie nicht auch? Außerdem hat man mir erzählt, daß sie gut zuhören kann. Beklagen kann ich mich jedenfalls nicht, denn sie hat mich mit ihm bekannt gemacht. Ich glaube, ich bin zum erstenmal seit unserer Abreise aus San Francisco ganz entspannt.«
    »Mögen ihn die Kinder denn?«
    »Sie sind Feuer und Flamme! Er kennt so viele tolle Geschichten und Späße.« Frannie überlegte kurz. »Wissen Sie, unter Erwachsenen ist er ziemlich launenhaft … nicht mürrisch oder rüde eigentlich … bloß in sich gekehrt. Bei den Kindern ist er aber ein richtiges Energiebündel! Er bemüht sich dauernd, sie zu beeindrucken. Er ist wie ein Kind, das um die Aufmerksamkeit eines Erwachsenen buhlt, statt daß es umgekehrt wäre.«
    »Dann paßt er doch ganz wunderbar«, sagte Claire.
    Frannie nickte. »Ich finde es wichtig, daß die Kinder einen Mann um sich haben.« Sie führte diese Theorie nicht weiter aus, aber es bereitete ihr Vergnügen, sie einer so vernünftigen und praktisch veranlagten Frau wie Claire vorzutragen. Die Kinder hatten schließlich nie einen Vater gehabt … nur diese Frau, die in Guyana und auf Kuba DeDes Begleiterin gewesen war. So was war einfach nicht normal, sagte sich Frannie. Gott sei Dank für Mr. Starr!
    »Sagen Sie«, meinte Claire nach

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