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Stadtmutanten (German Edition)

Stadtmutanten (German Edition)

Titel: Stadtmutanten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Strahl
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an die Rückenlehne gebunden. Er ließ all dies wortlos über sich ergehen. Wir machten eine Kanne Kaffee und rauchten, bis Egor schließlich aus dem Schlafzimmer zurückkehrte. Er nahm den angebotenen Kaffee und die Zigarette dankend an und deutete auf Andrej.
    »Gute Arbeit. Hätte ich nicht anders gemacht.«
    Er nahm einen tiefen Zug von der Zigarette und schloss die Augen, während er inhalierte. Das Ausatmen ließ auf sich warten. Er hielt die Luft an. Lange. Um ehrlich zu sein dachte ich kurz, er würde ewig in dieser Pose verharren, aber dann war er zurück.
    »Ich habe Dimitri aufgebahrt, wie es in unserer Familie Tradition ist. Nun kann ich in Ruhe alles Weitere erledigen.«
    Er riss sein Hemd auf, untersuchte die Wunde.
    »Durchschuss, Fleischwunde, gut.«
    Er band die Stelle ab und holte ohne weitere Worte eine Flasche aus dem Schrank. Ein Gläschen kippte er über den Verband.
    »Desinfektion von außen.«
    Dann stellte er drei Gläser auf den Tisch und füllte sie.
    »Desinfektion von innen.«
    Wir erhoben unsere Gläser, prosteten uns schweigend zu und tranken den besten Wodka, den ich je kosten durfte. Ich nickte ihm anerkennend zu. Er lächelte dünn.
    »Großartig, nicht wahr? Mein Großonkel Viktor brennt das Zeug selbst. Nach einem uralten Familienrezept. Haut dich um, wenn du zu viel trinkst, macht aber niemals einen Schädel.«
    Schon nach wenigen Sekunden setzte die angenehm betäubende Wirkung des Alkohols ein. Die Welt erschien nun nicht gerade in einem besseren Licht, aber sie fühlte sich gemütlicher an. Ein klein wenig. Egor schenkte uns noch eine zweite Runde ein.
    Schließlich meldete sich Andrej zu Wort. Er klang heiser, kleinlaut und beinahe krank vor Angst.
    »Was wird aus mir, Cousin?«
    Egor musterte ihn mit einem undurchdringlichen Pokerface.
    »Ich weiß nicht, Andrej. Sag mir erstmal, warum du das alles getan hast.«
    Andrej schien zu überlegen, begann wieder zu schwitzen.
    »Was ist, traust du dich nicht, du Feigling?«
    »Es ist…«
    »Es ist was?«
    Andrej seufzte. »Es ist wegen Fatima.«
    »Wegen Fatima?«
    »Ja. Wir wollen heiraten, aber das können wir nicht, solange ihr Bruder und ich Feinde sind. Die Familie! Sie würden keinen Schwiegersohn anerkennen, der ein Familienmitglied bekämpft. Selbst, wenn er das schwarze Schaf ist. Es hat etwas mit Fatimas Ehre zu tun.«
    Egor wurde wütend. Er brüllte Andrej direkt ins Gesicht.
    »Komm mir nicht mit der Ehrenscheiße! Wegen Ehre hast du meinen Bruder töten lassen!«
    Egor stand auf und wanderte kopfschüttelnd im Raum herum. Schließlich setzte er sich wieder und zündete sich eine neue Zigarette an. Als er wieder sprach, klang seine Stimme souverän wie eh und je. Der Mann hatte eine unglaubliche Selbstdisziplin.
    »Nein, wenn es darum gegangen wäre, um Fatimas Ehre willen nicht mehr gegen ihren Bruder zu kämpfen, dann hättest du einfach aussteigen können. Oder mich bestehlen und hintergehen. Ich hätte das vielleicht sogar verstanden. Aber du hast meinen Bruder getötet.«
    »Ich habe nicht…«
    »Halt die Fresse! Natürlich hast du, es geschah auf deinen Befehl. Also komm! Sag mir, warum musste Dimitri sterben? Warum zerstörst du unser Leben?«
    Andrej sagte eine Weile nichts, während Egor ihn anstarrte. Dann redete er, so leise und schnell, dass es kaum noch zu vernehmen war.
    »Hast du mit Fatima geschlafen?«
    Egor war baff. »Was?«
    »Nun, hast du?«
    Egor lachte bitter und schüttelte den Kopf.
    »Du hast Dimi töten lassen, weil du denkst, ich habe deine Freundin gefickt?«
    Andrej nickte. Egor schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Hast du den Verstand verloren? Ich sagte dir doch, sie ist ein fabelhaftes Mädchen.«
    »Aber du hast es versucht, oder?«
    »Ich habe für dich herausgefunden, ob sie es wert ist. Wäre ich erfolgreich gewesen, hätte ich dir empfohlen, dir eine andere zu suchen, die keine Hure ist. Aber sie hat nicht mit mir geschlafen. Sie wollte nicht einmal neben mir auf dem Sofa sitzen. Wie ich sagte, sie ist ein feines Mädchen.«
    »Oh.«
    »Ja, oh!«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt? Jetzt werden wir gute Gastgeber sein, bis unsere beiden Freunde verschwunden sind. Dann kümmere ich mich um die Leichen deiner Helfershelfer. Und danach werden wir hier in dieser Küche viel Zeit miteinander verbringen. Es ist noch viel von Onkel Viktors Wodka in der Flasche.«
    »Aber…«
    »Das Gespräch ist beendet, Cousin. Ich komme später auf dich zurück.«
    Egor knebelte Andrej mit einem Geschirrtuch

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