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Stadtmutanten (German Edition)

Stadtmutanten (German Edition)

Titel: Stadtmutanten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Strahl
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Lila würde sich über die Aussicht auf Heilung freuen. Tat sie aber nicht. Lila war alles andere als begeistert. Sie wiederholte mehrmals, sie könne nicht garantieren, dass sie noch da wäre, wenn ich zurückkäme. Sie wusste natürlich um meine Motivation bei der Sache. Eine vollständige Heilung würde meine Rückkehr in mein altes Leben ermöglichen. Dadurch würde allerdings gleichzeitig unserem gemeinsamen neuen Leben die Grundlage entzogen. Lila war klug genug, um dies zu verstehen. Da mein Entschluss fest stand, ließ sie mich unter Drohungen, Vorwürfen, wüsten Beschimpfungen, Flehen und Tränen schließlich gehen.
    Die nächste Polizeistation lag am Rande des Gebäudekomplexes, zu dem auch das Walle Center gehörte. Strategisch war dies in der gegenwärtigen Krisensituation eine gute Lage. Nach hinten gab es nur wenige Häuser, dann kamen schon die Bahnschienen. Also musste man im Falle eines Angriffs nur die Front verteidigen. Aber irgendwie schien dies gar nicht nötig zu sein, jedenfalls nicht an diesem Tag. Als ich vor der Polizeistation eintraf, war alles ruhig. Niemand war in Sichtweite. Fast dachte ich, die Station sei verlassen. Als ich jedoch näher kam, entdeckte ich einen Polizeibeamten, der hinter der Panzerglasscheibe den Eingang bewachte. Ich trat näher und fragte mit Handzeichen danach, eingelassen zu werden. Der Beamte nickte und rief seine Kollegen. Der Ältere von beiden - wohl der Vorgesetzte - nickte mir zu und wies dann seine Kollegen an, mir die Tür zu öffnen.
    Drinnen wurde ich nach Waffen durchsucht und musste meinen Knüppel abgeben. Das Kokain und die Ampulle mit dem Erreger blieben versteckt in einer Zigarettenschachtel zum Glück verborgen. Der wachhabende Polizist hielt meinen Stahlknüppel beinahe ehrfürchtig in den Händen.
    »Gott, ist ganz schön ruppig da draußen, was?«
    »Ist manchmal etwas unangenehm, ja. Man wird zu Dingen gezwungen, die einen abstoßen.«
    »Das tut mir leid«, sagte der junge Polizist.
    »Danke«, antwortete ich knapp. Dann wandte ich mich zum Vorgesetzten, der mich mit einem Händedruck empfing und in sein Büro führte. Dort setzten wir uns beide an einen Schreibtisch. Er lächelte.
    »Ich weiß, wer Sie sind.«
    »Wirklich? Kennen wir uns privat?«
    »Nein. Ich kenne Sie aus dem Internet. Sie sind einer der Helden meines Sohnes auf YouTube.«
    Ich nickte.
    »Der Kampf am Waller Bahnhof.«
    »Ja! Wussten Sie, dass Sie und ihr Freund richtige kleine Stars sind?«
    »Wir hatten so etwas vermutet, als wir uns in den Nachrichten gesehen haben.«
    »Wie geht es Ihrem Freund?«
    »Gut, schätze ich. Wohnt mit seiner neuen Freundin zusammen. Die Krise hat die beiden zusammen geführt.«
    »Das ist gut zu hören. Und es freut mich besonders, Sie beide am Leben zu wissen. Auf dem Video sah es ja so aus, als würden Sie beide bald nach Menschenfleisch brüllend durch die Straßen stolpern.«
    »Das hätte eigentlich auch passieren müssen, denn wir sind in dem Kampf tatsächlich infiziert worden. Aber wir haben uns nicht in diese Dinger verwandelt, wie Sie sehen.«
    Ich wartete seine Reaktion ab. Es war unmöglich, hinter dieses jahrelang trainierte Pokerface zu schauen. Ich wagte den nächsten Schritt.
    »Und deswegen komme ich heute zu Ihnen«, fügte ich hinzu.
    »Weswegen genau?«
    »Der Arzt, der die Untersuchungen bei der Evakuierung geleitet hat, Doktor Bayer, hatte mich gebeten, ihn aufzusuchen, sollte die Verwandlung bei mir ausbleiben. Und das will ich jetzt tun. Vielleicht kann er mit meiner Hilfe ein Heilmittel finden.«
    »Und was hat das nun mit uns zu tun?«
    »Oh, ich weiß, dass Sie mit dem DIAKO in Verbindung stehen und den Transport dorthin organisieren.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ein ehemaliger Patient hat es mir erzählt. Vielleicht erinnern Sie sich: Es ist der Mann aus dem Jugendzentrum, der die Totenmänner aus dem AREA 51 gelassen hat und dann in die Straßensperre gerast ist.«
    Der Polizist lachte. »Ach, der komische Kauz. Netter Kerl, hat nur aus Versehen den ganzen Apparat in Aufruhr gebracht, weil wir dachten, er sei ein gut getarnter Terrorist. Tja, wir waren schon alle etwas nervös an dem Abend.«
    »Werden Sie mir jetzt helfen?«
    Der Mann wurde wieder ernst.
    »Ja. Wenn es die Aussicht auf Heilung gibt, muss ich sie dorthin bringen. Aber vorher möchte ich Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Worum geht es?«
    Er stand auf und holte eine alte Polaroidkamera aus einem Spind. Er richtete die Kamera auf mich und

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