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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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hielt sich das Kreuz. Sein Kamerad warf sich herum und gab einen Feuerstoß aus seiner Maschinenpistole ab, der aber rechts über Chandler hinwegging. Der Captain schoss mehrmals, damit der andere nicht ruhig zielen konnte, und wich erst in den Tunnel zurück, als Geschosse als Querschläger vom Stahltor davonsurrten.
    Dann kroch er auf dem Bauch liegend wieder nach vorn und sah ins Freie. Der Soldat hatte Helen, die nur halb bei Bewusstsein zu sein schien, aufgesetzt und benutzte sie als Schild, während er nach seinem Kameraden sah.
    »Helen! Kaddiri!«, rief Chandler mit schussbereit gehaltener Waffe. »Aufstehen! Sofort!« Er fürchtete, sie sei zu schwach, um seiner Aufforderung nachzukommen, aber sie hörte ihn und hatte wenigstens noch die Kraft, sich von dem Soldaten wegzuwälzen. Diesen Mann erledigte Chandler mit dem ersten Schuss.
    Er rannte zu ihr. »Kommen Sie U, drängte er. »Ich versuche, Sie von hier wegzubringen!«
    Ein Feuerstoß aus dem Bord-MG eines der Hubschrauber auf dem Vorfeld verfehlte sie nur um Haaresbreite. Chandler gab zwei Schüsse auf den Hubschrauber ab, warf sich Kaddiri über die Schulter und rannte mit ihr hinter den nächsten Hangar.
    Dort legte er sie ab, kehrte um und versuchte, sich eine der Maschinenpistolen ihrer beiden Bewacher zu holen, aber ein weiterer Feuerstoß trieb ihn in Deckung zurück. Zwei Soldaten, die aus dem Hubschrauber gesprungen waren, kamen geradewegs auf sie zu. Chandler zielte und drückte ab, aber seine Pistole war leer geschossen. Er ließ sie fallen, schlang sich Kaddiris rechten Arm um die Schultern und trabte mit ihr die Rampe hinter dem Hangar hinunter. Das war ihre letzte, ihre einzige Chance.
    »Ich habe einen der Hubschrauber im Visier!«, meldete der Pilot des Schwenkrotorflugzeugs MV-22 Pave Hammer über die Bordsprechanlage, »Feuer frei?«
    »Nein!«, rief Jon Masters entsetzt. »Helen könnte in einem der Hubschrauber sein!«
    »Bringen Sie mich genau über den vorderen Hubschrauber«, verlangte McLanahan. »Der zweiten Maschine zerschießen Sie mit Ihrer Kanone den Heckrotor, damit sie nicht mehr starten kann. Aber nicht auf die Kabine zielen!«
    Im Hubschraubermodus machte die MV-22 gut 100 Stundenkilometer, als sie auf dem Mather Jetport quer über die beiden Parallelbahnen auf das Forschungs- und Entwicklungszentrum zuraste. Patrick kannte ihre Flughöhe, ungefähr zehn Meter, und ihre Geschwindigkeit. Im Übrigen verließ er sich auf seine Erfahrung als Bombenschütze bei der U.S. Air Force.
    Als die MV-22 ihre Ziele ansteuerte, trat Patrick aus der linken Kabinentür auf die Abdeckung des linken Hauptfahrwerks und hielt sich mit einer Hand am linken Aufhängepunkt für Waffenlasten fest. Genau im richtigen Augenblick ließ er los, sprang ins Leere hinaus und fiel in den sich drehenden Hauptrotor des ersten Hubschraubers UH-1 Huey.
    Beim Aufprall auf den Rotor sah er wie eine Stoffpuppe aus, die aus einem über eine Autobahn rasenden Wagen geworfen wird. Er schlug mit der rechten Schulter auf der linken Rotorhälfte auf, aber der BERP-Anzug schützte ihn davor, Hackfleisch zu werden. Sein Körper rutschte über die Rotorscheibe, schlug vor dem Cockpit nochmals auf die Blattenden auf und wurde dreißig Meter weit weggeschleudert.
    Die Rotorblätter des Hubschraubers verwanden sich wie peitschende Palmwedel in einem Wirbelsturm. Ein Blatt ging zu Bruch und flog davon; die anderen schlugen so tief nach unten, dass sie den Asphalt streiften und danach den Heckrotor wegfliegen ließen. Der aus dem Gleichgewicht geratene Hauptrotor löste sich von der Antriebswelle und zersplitterte. Das schlagartig entlastete Getriebe drehte kreischend hoch, bis es ebenfalls zersprang. Seine Splitter durchsiebten die Propellerturbine, die mit einer riesigen Explosion in Brand geriet.
    Patrick landete am Fuß eines der stählernen Lichtmasten auf dem Vorfeld. Dass er noch lebte, zeigte ihm sein Körper, der von den starken Stromschlägen, die der Anzug ihm versetzte, in Flammen zu stehen schien, Patrick wand sich vor Schmerzen und versuchte, seine Muskeln möglichst zu entspannen, damit die Energie durch seinen Körper abfließen konnte; aber je mehr er sich zu entspannen versuchte, desto kürzer wurden die Intervalle zwischen den Stromschlägen.
    Sie schienen erst nach Stunden abzuklingen. Anfangs wagte er kaum eine Bewegung, weil er fürchtete, in Stücke zersägt zu sein. Der Anblick der Rotorblätter, in die er kopfüber hineingestürzt war, hatte sich

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