Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
ihm unauslöschlich eingeprägt. Als er jedoch die Augen öffnete, sah er Hangars, Lichtmasten und den grau bewölkten Himmel. Er lebte!
    Patrick stand auf und sah über das Vorfeld zu den Hubschraubern hinüber. An beiden Kabinentüren der brennenden UH-1H waren Soldaten damit beschäftigt, verwundeten Kameraden aus der Maschine zu helfen. Die MV-22 Pave Hammer schwebte genau über dem zweiten Hubschrauber: Sie konnte mit ihrer 20-mm-MK, die in einem Kinnturm saß, senkrecht nach unten schießen, aber aus dem Hubschrauber konnte niemand das Feuer erwidern, ohne die eigenen Rotorblätter zu zerschießen.
    Ein Feuerstoß aus der Maschinenkanone ließ den Heckrotor der zweiten Huey davonfliegen, sodass sie binnen Sekunden nicht mehr flugfähig war.
    Einige Soldaten begannen auf die MV-22 zu schießen. »Hal!
    Ihr werdet vom Boden aus beschossen!«, rief Patrick in sein Helmmikrofon. »Haut sofort ab!« Als die MV-22 wegflog, aktivierte Patrick seine Gasdüsen und steuerte geradewegs auf die Soldaten zu, die hinter ihr herschossen. Er überrannte sie mit voller Geschwindigkeit und walzte sie nieder wie ein außer Kontrolle geratener Lastwagen.
    Dann hörte er durch seine Außenmikrofone eine Stimme, die auf Deutsch »Halt!« brüllte, und gleichzeitig Hilferufe auf Englisch. Patrick sprang mit einem Satz über die Rampe hinter dem nächsten Hangar. Er sah zwei Soldaten, die jemanden verfolgten, und erkannte die rennende Gestalt als Tom Chandler, der mit einer Frau – Helen Kaddiri! – über der Schulter den Zaun entlang flüchtete. Die Soldaten hatten einen Warnschuss in die Luft abgegeben, aber Chandler blieb nicht stehen. Während ein Soldat ihm nachjagte, ließ der andere sich auf ein Knie nieder, um in Ruhe zielen zu können.
    Patrick aktivierte seine Gasdüsen, musste aber feststellen, dass sie noch nicht wieder funktionierten. Er rannte auf den knienden Soldaten zu und rief dabei mit elektronisch verstärkter Stimme: »Chandler! Waffe! Hinter Ihnen!« Chandler warf sich herum, ließ Kaddiri am Zaun zu Boden gleiten und hob eine Pistole. Endlich wurde angezeigt, dass die Gasdüsen wieder bereit waren. Patrick aktivierte sie und walzte den knienden Schützen gerade noch rechtzeitig nieder. Der andere Soldat hatte sich beim Anblick von Chandlers Pistole zu Boden geworfen, um vielleicht etwas Deckung zu finden.
    Nachdem Patrick sich überzeugt hatte, dass der niedergewalzte Soldat bewusstlos war, richtete er sich auf und befahl dem zweiten Mann: »Stopp!« Aber der Befehl kam zu spät. Chandler brach zusammen, als Patrick gerade den zweiten Kerl erreichte und außer Gefecht setzte.
    Patrick beugte sich zuerst über Helen Kaddiri, die hinter Chandler am Zaun lag. Sie schien nur halb bei Bewusstsein zu sein. »Helen! Ich bin's – Patrick! Alles in Ordnung?«
    Helen öffnete die Augen. »Patrick?«, fragte sie benommen.
    »Patrick! Ich… mir fehlt weiter nichts, glaube ich.« Sie nickte zu Chandler hinüber. »Er hat mir das Leben gerettet, dieser Scheißkerl. Wie steht's mit ihm?«
    Patrick untersuchte ihn rasch. Der Schuss hatte Chandlers linke Brustseite und das Schulterblatt durchschlagen. »Nicht gut«, sagte er, riss eines von Chandlers Hosenbeinen ab und verstopfte mit dem Stoff die Brustwunde, um die Blutung zum Stehen zu bringen. Inzwischen waren die Sirenen heranrasender Streifenwagen und Löschfahrzeuge zu hören. »Er braucht schnellstens einen Arzt. Und auch Sie müssen sich untersuchen lassen, Helen.« –
    Die MV-22 war über dem Forschungs- und EntwicklungsZentrum im Schwebeflug geblieben, um die Soldaten in Schach zu halten, aber nun setzte sie hinter der zweiten flugunfähigen Huey auf. Als Streifenwagen von Sheriff's Department und California Highway Patrol mit Löschfahrzeugen und Krankenwagen im Gefolge herangerast kamen, trug Patrick Chandler übers Vorfeld, während Helen neben ihm herhumpelte. Polizeibeamte mit schussbereiten Waffen sprangen aus den Streifenwagen und stellten sich Patrick in den Weg. »Legen Sie ihn hin!«, befahlen sie ihm. »Hände hoch!«
    »Halt, halt!« Das war Thomas Conrad, Kommandeur des SWAT-Teams der Highway Patrol, der mit Masters und Briggs angerannt kam. »Lasst ihn in Ruhe, Jungs. Er ist einer von uns.«
    Dann zeigte er auf Chandler, den Patrick jetzt abgelegt hatte.
    »Aber dieser Mann nicht. Er ist verhaftet. Bringt ihn ins Krankenhaus und sorgt dafür, dass er dort ständig bewacht wird. Und diese Lady braucht ebenfalls einen Arzt. Augenblick noch…«
    Conrad

Weitere Kostenlose Bücher