Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
Oberst ist?« fragte Briggs.
    »Nein«, antwortete Knowlton. »Paul ist gleich von uns getrennt worden.«
    »Wissen Sie, ob hier vielleicht noch andere unserer Leute sind?«
    »Leider nicht, Hal, sorry«, sagte Knowlton niedergeschlagen. »Ich bin völlig erschöpft und lange bewußtlos gewesen.
    Ich weiß nicht, wie viele Männer den Angriff auf die Mistress überlebt haben… « Briggs befragte rasch die Marineinfanteristen, die aber auch nicht genau wußten, wie viele Überlebende in Gefangenschaft geraten waren. Die Männer vermuteten jedoch, sie seien komplett. »Ich habe nie mit den anderen reden oder irgendwas rauskriegen können, Hal«, sagte Knowlton entschuldigend. »Tut mir leid, aber… «
    »Schon gut, Carl«, unterbrach Briggs ihn. »Wir durchsuchen das ganze Gebäude.«
    Aber dafür blieb keine Zeit mehr. Einer der VAE-Commandos kam die Treppe heraufgestürmt, um zu melden, mehrere gepanzerte Mannschaftstransportwagen seien im Anmarsch.
    »Scheiße, die haben nicht lange gebraucht, um einen Gegenangriff zu organisieren.«
    »Die beste Chance haben wir auf der Straße«, stellte Behrouzi fest. »Wir müssen versuchen, ein Fahrzeug zu finden, mit dem wir über Land fahren können. Die pakistanische Grenze liegt nur hundert Kilometer östlich von hier.« Briggs wußte, daß sie recht hatte – blieben sie in diesem Gebäude, würden sie rasch umzingelt und erledigt werden.
    Aber als sie ins Freie rannten, schlug ihnen aus den Mannschaftstransportwagen sofort schweres MG-Feuer entgegen.
    Für einen Schußwechsel mit gepanzerten Fahrzeugen waren die Nahkampfwaffen der Commandos nicht geeignet. »Zurück ins Gebäude!« rief Briggs laut. »Uns bleibt nichts anderes übrig!«
    In diesem Augenblick schlugen helle Flammen aus dem vordersten MTW – und Sekunden später röhrte die OV-10D Bronco über sie hinweg, Die Besatzung des Erdkampfflugzeugs war nach dem Absetzen ihrer Fallschirmspringer nicht schnellstens auf Gegenkurs gegangen, sondern verbrauchte den größten Teil ihres Sprits, um den Rückzug der Commandos zu decken. »Das ist unsere Chance!« entschied Briggs. »Los, rüber ins Krankenhaus! Wir müssen versuchen… «
    Plötzlich zerriß das ohrenbetäubende Hämmern einer Vierlingsflak die Nacht. Eines der gepanzerten Fahrzeuge war kein Mannschaftstransportwagen, sondern ein Fla-Panzer ZSU-23/4. Seine vier mit Radar gerichteten 23-mm-Maschinenkanonen jagten jeweils 3000 Schuß pro Minute hinaus und überschütteten die Bronco mit einem tödlichen Geschoßhagel.
    Sie wurde von diesem mörderischen Feuer zerfetzt und brannte schon lange vor dem Aufschlag. Den Commandos und ihren befreiten Geiseln blieb nichts anderes übrig, als sich ins Gefängnisgebäude zurückzuziehen. Zwei VAE-Commandos und zwei Marineinfanteristen blieben im Erdgeschoß, um die erste Welle der Angreifer aufzuhalten; alle anderen machten sich auf den Weg aufs Dach des Gebäudes.
    »Dieses Rettungsunternehmen ist eine schöne Pleite«, sagte Briggs. Da jetzt alle Marineinfanteristen bewaffnet waren, bildeten sie eine kampfstarke Gruppe – aber jeder wußte, daß ihre Lage nahezu hoffnungslos war.
    »Sie haben uns nicht im Stich gelassen, und darauf kommt’s an, Major«, erklärte Korporal McKay.
    »Er hat recht, Hal«, bestätigte Knowlton. »Wären Sie nicht gekommen, wären wir praktisch tot gewesen. Keiner von uns hat ausgepackt, also sind wir keine guten Informationsquellen gewesen; wir haben gewußt, daß die US-Regierung sich nicht zu uns bekennen oder unseretwegen verhandeln würde. Also hätten sie uns demnächst beseitigt.«
    »Vielleicht werden wir trotzdem beseitigt.«
    »Aber jetzt können wir uns wenigstens wehren!« sagte McKay. Der Marineinfanterist hatte gebrochene Finger, fast zugeschwollene Augen und Schmerzen bei jedem Atemholen – aber er wollte trotzdem kämpfen. »Danke, daß Sie uns diese Chance verschafft haben, Major… äh, ich meine Commander.«
    Das Gefängnis wurde rasch von gepanzerten Fahrzeugen und schwerbewaffneten Soldaten umzingelt, die sofort zum Angriff übergingen. Nachdem 10-cm-Geschütze mannshohe Breschen in die Erdgeschoßmauern geschossen hatten, folgten Dutzende von Salven mit Rauch- und Gasgranaten, nach denen die Pasdaran ihren Sturmangriff begannen. Die Verteidiger erschossen die ersten ins Gebäude eindringenden Infanteristen, mußten vor dieser Übermacht jedoch bald zurückweichen. Der erste Stock ließ sich besser verteidigen, aber auch er füllte sich rasch mit Gas. Ein

Weitere Kostenlose Bücher