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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Marineinfanterist fiel mit einem Brustschuß und wurde von den anderen in den zweiten Stock hinaufgetragen.
    Auch diese Stellung war nicht lange zu halten, aber die Angreifer mußten ihr Vordringen mit schweren Verlusten bezahlen.
    Auf dem Dach signalisierte das Knattern anfliegender Hubschrauber, daß ihre Zeit rasch ablief. Als die Hubschrauber näher kamen, erreichten die drei Überlebenden, die den Gefallenen mitschleppten, ebenfalls das Gefängnisdach. »Gar nicht mehr zu zählen«, lautete der Kurzbericht des zweiten Marineinfanteristen.
    Kurze Zeit später wurden drei Hubschrauber SH-3 Sea King der iranischen Kriegsmarine im Anflug sichtbar. Aus den Seitentüren der drei Maschinen hingen Klettertaue, an denen Soldaten sich aufs Flachdach des Gefängnisgebäudes herunterlassen konnten. Alle Commandos gingen so gut wie möglich hinter der Dachbrüstung in Deckung.
    Plötzlich sprengte eine geballte Ladung die aufs Dach führende Luke auf. Rauch und Tränengas quollen aus der Öffnung.
    Briggs schoß und traf zwei Pasdaran, die halb im Freien liegend über dem Lukenrand zusammenbrachen. Ihre Kameraden zogen sie rasch herunter, hatten aber anscheinend keine Lust, einen weiteren Angriff zu wagen. Trotzdem stand die Luke jetzt offen – ein paar ins Freie geworfene Handgranaten hätten ausgereicht, um alle auf dem Dach außer Gefecht zu setzen.
    Briggs sorgte dafür, daß der Bereich um die Luke herum geräumt wurde, und ließ sie von zwei Männern bewachen.
    »Okay, was machen wir jetzt?« fragte er Behrouzi.
    »Wir müssen leider daran denken, uns zu ergeben, Leopard«, antwortete sie. »Gegen diese Überzahl kommen wir nicht an.«
    »Ich glaube nicht, daß die Iraner Gefangene machen wollen, Riza.«
    Wie um Briggs’ Vermutung zu bestätigen, sprang einer der VAE-Commandos auf, warf seine Maschinenpistole MP5 weg, riß die Arme hoch und begann dem nächsten Hubschrauber SH-3 etwas zuzubrüllen. »Nein, bleib in Deckung, Idiot!« rief Behrouzi ihm laut zu. Aber ihre Warnung kam viel zu spät. Das schwere MG des Hubschraubers hämmerte los und ließ den Mann zusammenklappen.
    »Sie akzeptieren nicht, daß wir uns ergeben«, sagte Briggs grimmig, »also müssen wir uns den Weg von diesem Dach freikämpfen. Wenigstens bietet uns die Dunkelheit Deckung. Wir versuchen, unterwegs möglichst viele Gasmasken zu erbeuten, und legen jeden um, der sich uns in den Weg stellt. Bleibt alle in Bewegung, laßt euch nicht… «
    In diesem Augenblick explodierte der vordere Hubschrauber SH-3 Sea Kind keine siebzig Meter vom Dach entfernt in einem riesigen Feuerball. Dann gingen unter ihnen zwei Mannschaftstransportwagen in Flammen auf, während heftige Detonationen das Gebäude erschütterten. Briggs und Behrouzi schossen mehrere Pasdaran nieder, die aufs Dach zu gelangen versuchten – aber sie griffen nicht an, sie flüchteten vor irgendeinem Angriff. Sekunden später explodierte ein weiterer Hubschrauber, dann folgte der Fla-Panzer ZSU 23/4, der durch die in seinem Inneren hochgehende Munition förmlich auseinanderplatzte. Der dritte Hubschrauber drehte noch rechtzeitig ab.
    »Was hat das zu bedeuten, Leopard?«
    »Ich denke… ich hoffe, das ist die Kavallerie«, antwortete Briggs.
    Das war sie tatsächlich. Aus der Nacht tauchte ein großes Flugzeug auf. Während seine riesigen Dreiblattpropeller als Hubschrauben arbeiteten, stieß es für eine so große Maschine unglaublich schnell aufs Flachdach herab. Die Gatling-Revolverkanone in seinem Bug bekämpfte weiter Bodenziele, während das Kipprotorflugzeug sich rückwärts an die Dachbrüstung heranschob, bis die CV-22 Osprey mit dem Heck voraus in nur einem Meter Höhe über dem Dach schwebte. Die Heckrampe klappte herunter, und Marineinfanteristen stürmten aus der Maschine, um das Beladen zu sichern.
    Gunnery Sergeant Chris Wohl kam zu Briggs und Behrouzi gerannt, während die Männer von Madcap Magician sich gegenseitig an Bord der CV-22 halfen. »Kommen Sie, Major«, forderte Wohl ihn auf. »Wir haben’s eilig.«
    Briggs hätte ihn am liebsten umarmt. «Wie zum Teufel haben Sie uns gefunden?«
    »Später«, sagte Wohl. »Los, wir müssen verschwinden! Wir haben kaum noch Treibstoff, und vor der Küste wartet ein Tanker auf uns.«
    In weniger als einer Minute waren alle vom Gefängnisdach evakuiert, und die CV-22 flog im Tiefstflug auf den Golf von Oman hinaus. Ihr Radarwarner piepste mehrmals, aber sie sahen weder Fla-Raketen, noch wurden sie von Jägern verfolgt.
    Nach

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