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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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mit einer Kugel zwischen die Augen erledigt, und jetzt stellte er sich ihm mit seinem wahren Namen vor!
    »Danke, Hal… oder wäre Oberst, Major, Hauptmann angebrachter… ?«
    »Einfach Hal genügt.«
    »Gut, dann bleibt’s bei Hal.« Nateq-Nouri betrachtete Riza, schien angestrengt nachzudenken und sagte plötzlich strahlend: »Ah, jetzt weiß ich’s wieder! Vergangenes Jahr in Ecuador auf der OPEC-Konferenz in Quito, auf dem Empfang bei Energieminister Nazur. Leider ist mir Ihr Name entfallen… aber Ihr schwarzes Kleid und dieses diamantbesetzte Knöchelkettchen werde ich nie vergessen – sehr reizvoll. Sie haben VAE-Minister Jusuf begleitet, aber mir ist aufgefallen, daß Sie kaum miteinander gesprochen haben – wie ich mich erinnere, hat er sich mehr seinem jungen Dolmetscher gewidmet –, also müssen Sie irgendeinen Geheimauftrag gehabt haben. Vielleicht für den Nachrichtendienst der Vereinigten Arabischen Emirate. «
    »Ihr Gedächtnis ist erstaunlich, Mr. President«, antwortete Behrouzi, die den Charme dieses Mannes angesichts einer fast unvermeidbaren persönlichen Katastrophe bewundernswert fand, »aber es wäre am besten, wenn Ihre Erinnerung an mich sich auf ein Knöchelkettchen in Ecuador beschränken würde.«
    »Selbstverständlich«, stimmte Nateq-Nouri zu. »Aber jetzt müssen Sie etwas für mich tun.«
    »Was denn, Sir?« fragte Briggs.
    Nateq-Nouri fixierte ihn mit todernstem Blick. »Vernichten Sie den Flugzeugträger Khomeini, Hal«.
    »Wie bitte?«
    »Ich kann General Buschasi nicht mehr allzu lange Widerstand leisten, Hal«, sagte Nateq-Nouri resigniert. »Er wird den Code entdecken oder umgehen – oder ihn mir in sehr naher Zukunft, vielleicht schon in dieser Nacht, durch Folter abpressen.«
    »Code? Welchen Code meinen Sie?«
    »Den Code, mit dem der nukleare Gefechtskopf auf der Khomeini scharf gemacht werden kann«, antwortete der Präsident.
    »Eine der an Bord befindlichen Lenkwaffen zur Bekämpfung von Schiffszielen trägt einen sehr großen nuklearen Sprengkopf, der zum Beispiel ohne weiters Ihren Träger Abraham Lincoln versenken könnte.«
    »Verdammte Scheiße!«.
    »Bitte mäßigen Sie Ihre Ausdrucksweise, junger Mann«, wies Nateq-Nouri Briggs zurecht. Dann sprach er im bisherigen Tonfall hastig weiter: »General Buschasi hat einen Teil des Codes dafür, und ich habe den zweiten. Ich weiß nicht, wie lange ich standhalten könnte, aber ich weiß, daß der General sehr wirkungsvolle Methoden kennt, um sich gewünschte Informationen zu verschaffen. Dann besitzt er die beiden Codes, mit denen er die Kernwaffe scharf machen kann. Daraufhin wird er unseren Flugzeugträger in Angriffsposition bringen und die Lenkwaffe P-700 einsetzen – vielleicht gegen Saudi-Arabien, vielleicht gegen die Vereinigten Arabischen Emirate, vielleicht gegen Ihre Trägerkampfgruppe Lincoln. Das weiß ich nicht. Ich vermute jedoch, daß er die Khomeini und unsere Luftwaffe einsetzen wird, um die Stützpunkte der GKR-Staaten entlang der Golfküste zu zerstören. Daran müssen Sie ihn hindern.«
    Briggs sah zu Behrouzi hinüber, dann schlug er sich frustriert mit der rechten Faust in die linke Handfläche. »Ich hab den Pott neulich nacht genau im Visier gehabt, Mr. President – nichts wäre mir lieber, als ihn wirklich zu treffen und auf den Meeresboden zu schicken. Abgemacht!«
    »Gut«, sagte Nateq-Nouri. »Aber jetzt müssen Sie sich beeilen, glaube ich. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.« Mit diesen Worten verschwand der Präsident nebenan, schloß die Tür hinter sich und ließ die beiden Commandos allein.
    »Ich muß wohl träumen, Riza«, sagte Briggs, als sie ihren Abgang vorbereiteten. »Der Präsident des gottverdammten Irans hilft uns, Oberst White zu befreien, und verlangt dafür nur, daß wir seinen beschissenen Träger versenken… «
    »Mich überrascht das nicht so sehr – Ali Akbar Nateq-Nouri ist wahrhaft ein Mann des Friedens, was im Iran heutzutage selten ist«, sagte Behrouzi lächelnd. »Noch überraschender finde ich allerdings, daß du ihm deinen Namen genannt hast!«
    »Das kam mir ziemlich ungefährlich vor«, antwortete Briggs kalt. »Diesen kleinen Beweis meiner Dankbarkeit, meiner Achtung war ich ihm schuldig– und ich glaube nicht, daß der arme Teufel noch lange imstande sein wird, jemandem von uns zu erzählen. Aber jetzt los!«
    Wegen der verwinkelten Bauweise des alten Präsidentenpalais war die Rückseite des Gebäudes schwierig zu überwachen; versteckte Sensoren

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