Stählerne Schatten
Jäger gegen sich und wären längst entdeckt, bevor sie auf Schußweite herankämen. Und weil die Lincoln im Augenblick so weit vom Golf von Oman entfernt steht, wäre unser Jagdschutz minimal oder nicht vorhanden.«
»Ich nehme an, daß Sie einen Alternativplan haben, sonst wären Sie jetzt nicht hier«, sagte der Präsident zu Freeman.
»Los, heraus damit!«
»Der Plan wäre ziemlich riskant für Air Vehicle 011, den Bomber B-2A, den Jamieson und McLanahan fliegen«, antwortete Freeman. »Er würde allein und mit nicht tödlichen Waffen gegen die iranische Luftabwehr eingesetzt. Das wäre weit riskanter – nicht nur für die Besatzung, sondern auch politisch.
Sollte er bei diesem Einsatz abgeschossen werden, wären Sie völlig bloßgestellt, weil sich nicht leugnen ließe, welchen Zweck dieser Einsatz gehabt hat. Ist er dagegen erfolgreich, sind alle Ihre ursprünglichen Kriterien erfüllt: Das Unternehmen ließe sich leugnen, hätte keine oder nur geringe Verluste zur Folge und würde nicht den Eindruck erwecken, als seien Invasoren darauf aus, den Iran zu zerschlagen.«
»Also gut«, entschied Martindale. »Erläutern Sie mir das Unternehmen, damit es anlaufen kann.«
»Sie sollten sich die Sache erst gründlich überlegen, Mr. President«, schlug Freeman vor. »Der Plan birgt große politische Risiken für Sie persönlich.«
»Philip, mein Job ist eine einzige lange Reihe großer politischer Risiken für mich persönlich«, stellte Präsident Martindale fest. »Aber wie ich schon sagte – ich will, daß das Auslaufen dieses Trägers verhindert wird. Wenn Sie eine Möglichkeit wissen, das zu erreichen, ohne einen Krieg im Nahen Osten zu provozieren… «
»Oder in Asien, Sir?« warf Freeman ein.
Der Präsident zögerte. Freeman und die anderen sahen, daß er den Blick senkte und angestrengt nachdachte, sich die Sache vielleicht doch anders überlegte…
»Oder in Asien«, stimmte Martindale zu. »Schießen Sie los, Philip.« Und Freeman begann, dem Präsidenten und seinen Beratern das geplante Unternehmen zu erläutern.
TEHERAN, IRAN
ZUR GLEICHEN ZEIT
General Buschasi lächelte, als er den Hörer auflegte, »Ihre Drohungen werden Ihnen nichts nützen, Präsident Martindale«, sagte er. Dann wandte er sich an General Sattari, seinen Oberbefehlshaber der Luftwaffe: »Kann das Unternehmen anlaufen, General?«
»Ja, Exzellenz«, bestätigte Sattari. »Unsere Backfire-Bomber aus Esfahan und Jagdbomber aus Bandar Abbas greifen die VAE-Flugplätze Taweela, Mina Saqr und Mina Sultan sowie den omanischen Kriegshafen auf der Halbinsel Musandam an; sechs Jagdbomber der Khomeini werden auf den Luftwaffen- und Marinestützpunkt Sib bei Muskat angesetzt. Sechs Jäger der Khomeini fliegen mit Jägern aus Chah Bahar im Osten Jagdschutz; im Westen übernehmen Bandar Abbas und Abu Musa diese Aufgabe. Das Unternehmen wird so koordiniert, daß alle Angriffe gleichzeitig erfolgen, und die Abfangjäger starten erst so spät, um den Jagdschutz zu übernehmen, daß niemand etwas von dem bevorstehenden Angriff ahnt.«
»Und was ist mit den Amerikanern?« fragte Buschasi. »Ihre Flugzeuge überwachen die arabische Halbinsel bis in den Golf von Oman hinaus.«
»Wir sind den hier stationierten fliegenden Einheiten des Westens und der Golfstaaten drei zu eins überlegen«, berichtete Sattari. »Die amerikanischen und saudi-arabischen F-15
sind ernstzunehmende Gegner, aber gegen Heuschreckenschwärme von MiG-29 und F-14 Tomcat kommen sie nicht an.«
»Ausgezeichnet«, sagte Buschasi anerkennend. »Und die Vorbereitungen für den Angriff auf ihre Stealthbomber?«
»Die Radarstellungen zwischen Schiras und Chah Bahar sind jetzt alle synchronisiert. Damit decken wir den gesamten Persischen Golf und den Golf von Oman mit Radar ab, das Stealthbomber B-2A orten kann«, meldete Sattari stolz. »Dieses Netz wird von der Kommandozentrale der Khomeini aus kontrolliert, aber jede Radarstellung kann die Kontrollfunktion übernehmen, falls die Kommandozentrale ausfallen sollte. Die um Teheran stationierten Radargeräte zur Luftraumüberwachung sind ebenfalls synchronisiert, und es dauert nicht mehr lange, bis sämtliche derartigen Geräte im ganzen Land synchronisiert sind und Stealthbomber entdecken können.«
»Und wie steht es mit den Vorbereitungen für Zweitangriffe?« wollte Buschasi wissen.
»Die sind alle getroffen, Exzellenz«, berichtete Sattari.
»Zwei Jagdbomber- und eine Jägerstaffel stehen für Zweitangriffe bereit,
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