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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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falls der Erstangriff irgendwo nicht die erwartete Wirkung zeigt. Das langsamste Element bei diesen Angriffen sind die bordgestützten Flugzeuge, deshalb haben wir sie in zwei Jagdbomber- und zwei Jägergruppen aufgeteilt, um bei den Starts und Landungen der Jagdbomber ständigen Jagdschutz zu gewährleisten. Die übrigen Elemente aus Chah Bahar und Bandar stehen sofort bereit, um Zweitangriffe gegen Ziele in Saudi-Arabien, Bahrein und Katar zu fliegen.
    Außerdem sind auf Ihren Befehl hin in Tabris und Mahabad weitere Verbände für Angriffe gegen Ziele in der Türkei verfügbar. «
    »Ausgezeichnet, General, ganz ausgezeichnet«, stellte Buschasi zufrieden fest. »Der Angriff beginnt heute nacht. Möge Allah mit unseren Piloten sein!«
ANDERSON AIR FORCE BASE, GUAM
28. April 1997, 13.51 UHR ORTSZEIT
    Patrick McLanahan stand auf einem Laufgang im zweiten Stock des Hangars, in dem die letzten Wartungskontrollen an seinem Stealthbomber B-2A Spirit durchgeführt wurden. Er trug eine schwarze Fliegerkombi ohne Rangabzeichen oder Aufnäher, die wie ein Mechanikeroverall aussah, und gefütterte chinesische Fliegerstiefel.
    »Schon wieder das Tausend-Meter-Starren«, sagte Wendy McLanahan, als sie auf ihn zutrat. Sie hängte sich bei ihm ein und legte ihren Kopf an seine rechte Schulter. »Recht gute Arbeit für so kurze Zeit«, meinte sie, während sie die linke Triebwerksgondel begutachtete. »Man sieht gar nicht mehr, wo euch die iranische Lenkwaffe getroffen und beinahe in tausend Stücke zerfetzt hat.«
    »Wendy… «
    »Wirklich eine verrückte Idee«, sagte Wendy gereizt. »Ich kann nicht glauben, daß du sie dir ausgedacht hast – und daß Freeman darauf eingegangen ist.«
    »Nur so können wir es schaffen, Wendy«, antwortete Patrick geistesabwesend. Er starrte weiter ins Leere, als versuche er in die Zukunft zu sehen und zu erkennen, ob ihr Vorhaben erfolgreich sein würde. »Gäbe es irgendeine andere Möglichkeit…
    ich bin für jeden Vorschlag offen.«
    »Ich habe einen: Laß die Finger davon. Laß den iranischen Träger in Ruhe«, sagte Wendy aufgebracht. »Niemand hat hier jemandem den Krieg erklärt, Patrick. Paul White und die überlebenden der Valley Mistress sind in Sicherheit, Hal Briggs hat die Iraner dafür büßen lassen, was sie getan haben – sind wir jetzt nicht quitt?«
    »Wir waren quitt – bis Buschasi Präsident Nateq-Nouri hat umbringen lassen«, antwortete Patrick. »Das beweist, daß er keinen Frieden will. Um Ruhm zu erwerben und seine persönliche Macht zu sichern, will er die Trägerkampfgruppe Khomeini einsetzen und in der gesamten Golfregion Tod und Schrecken verbreiten.«
    »Wieso willst du dein Leben für einen Mann riskieren, den du nicht mal gekannt hast – für einen Iraner!« fragte Wendy ungläubig. »Er ist auch bloß ein islamischer Fundamentalist gewesen, der mit allen Mitteln versucht hat, seinen Glauben über die ganze Welt zu verbreiten… «
    »Nateq-Nouri hat Frieden gewollt«, stellte Patrick fest. »Er war kein islamischer Fundamentalist, sondern ein Realist. Er hat die Vereinigten Staaten vielleicht nicht gemocht, aber er war klug genug, um sich ganz neue Wege zur Konfliktvermeidung einfallen zu lassen. Auch General Buschasi ist kein Fundamentalist – er ist ein mordlüsterner Psychopath. Er hat seinen Spaß daran, unseren Flugzeugträger von Überschallbombern mit Lenkwaffen angreifen zu lassen. Was ist, wenn er Glück hat und die Abraham Lincoln mit einem Tausendkilosprengkopf trifft? Oder wenn er beschließt, eines unserer Schiffe zu torpedieren? Wie viele Amerikaner soll er umbringen, bevor wir ihm das Handwerk legen?«
    Wendy wußte keine Antwort, Sie blieben noch einige Minuten auf dem Laufgang stehen, bis Patrick auf seine Uhr sah.
    »Ich muß los«, sagte er seufzend.
    »Ja, ich weiß«, antwortete Wendy. Als er sie umarmte, begann sie zu weinen. »Du weißt doch… du weißt doch, daß wir davon gesprochen haben, daß wir versuchen wollten, noch ein Baby zu bekommen«, sagte sie schluchzend. »Damit können wir jetzt aufhören… «
    »Was?« fragte Patrick. »Warum, Wendy? Wir haben uns doch beide eines gewünscht. Warum… ?« Er sah ihren kummervollen Blick und schüttelte irritiert den Kopf. »Liegt es daran, daß
    ich bei Future Flight bin? Verdammt, Wendy, das hab ich kommen sehen! Ich hätte mich nie auf diesen Scheiß einlassen sollen. Ich bin in unserem Pub in Old Sacramento immer glücklich und zufrieden gewesen… «
    »Nein, das stimmt

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