Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis

Titel: Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
Vom Netzwerk:
»Wollen Sie auch einen ?«
    »Ich dachte schon, Sie fragen nie mehr !« Magnus wußte, daß Mulisch regelrecht begeistert von dem Kaffee war, den seine Maschine produzierte. Aber der Mann war trotz seines höheren Gehalts einfach zu sparsam, um sich ein derart teures Gerät zuzulegen.
    Das leise Piepen des NATO-Tickers wäre fast im Lärm des Mahlwerks untergegangen. Dieses Piepen ertönte immer dann, wenn die aktuellen Nachrichten durch neue ersetzt wurden.
    Beide Männer stöhnten laut auf, als sie erkannten, was da über den Bildschirm huschte: Massiver Atomangriff. Chinesen starten etwa 100 Interkontinentalraketen. Genaue Zählung läuft noch.
    »Mein Gott.« Mulisch wurde aschfahl im Gesicht und tastete nach einem Stuhl. Wittmann schlürfte an seinem Kaffee, doch er schien plötzlich keine Geschmacksnerven mehr zu haben. Die sonst so aromatische braune Brühe schmeckte wie abgestandenes Spülwasser.
    China hat 102 Raketen gestartet. Die amerikanischen Raketenabwehrsysteme im Pazifik und in Alaska wurden abgefeuert.
    »Wenn die Amis mit Atomwaffen zurückschlagen, war's das für die Welt. Der Fallout würde sich über die gesamte nördliche Hemisphäre verteilen !«
    »Nur keine Panik, Chef! Die haben ihre Raketenabwehrsysteme nicht zum Spaß aufgestellt. An denen kommen die chinesischen Raketen nicht vorbei .«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr!«
    Raketenabwehrsysteme erzielen acht Volltreffer.
    »Acht? Allmächtiger - damit bleiben 94 Geschosse übrig !«
    »Manchmal verstehe ich Sie einfach nicht, Chef. Wenn es wirklich einen Allmächtigen gäbe, hätte er diesen Krieg niemals zugelassen. Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Wir sind erledigt. Denn wenn ihre Abwehr so kläglich versagt, bleibt den Amerikanern nichts anderes übrig als ein massiver Gegenschlag .«
    Wittmann starrte auf den Monitor, und er behielt recht .
    Erster Gegenschlag der USA gestartet. 814 Raketen auf dem Weg nach Rotchina. Wie von Bord der Air Force Onegemeldet wird, behalten sich die USA weitere massive Atomschläge vor.
    Kaum waren die amerikanischen Raketen aus ihren verbunkerten Stellungen gestartet, kam schon die nächste Meldung herein. Die beiden Männer in dem kahlen Büro starrten sprachlos auf den trüben Monitor.
    Chinesische Raketen über dem Polarkreis verschwunden. Amerikanischer Angriff rollt weiter.
    »Verschwunden? Was meinen die mit verschwunden ?«
    Amerikanische Raketen verschwinden bei Annäherung an den Polarkreis aus der Ortung.
    »Was, zum Teufel, ist da los ?«
    »Ich weiß es nicht. Atomraketen können nicht einfach verschwinden .«
    »Offenbar doch! Sämtliche 94 chinesischen Raketen, die nicht abgeschossen wurden, sind ebenso aus der Erfassung verschwunden wie die 814 amerikanischen. Wissen Sie, was das bedeutet, Wittmann ?«
    »Ich fürchte, Sie werden es mir gleich sagen .«
    »Irgendwer - wer auch immer - ist in der Lage, Interkontinentalraketen mit hundertprozentiger Effektivität abzufangen. Und da dieser Wer-auch-immer für keine Seite Partei ergreift, werden es sich die Amis dreimal überlegen, eine zweite Welle zu starten. Die würde vermutlich ebenso spurlos verschwinden wie die erste, und sie hätten nicht den geringsten Nutzen davon. Zum Teufel, Wittmann, erkennen Sie denn nicht, was das bedeutet? Sie können jetzt den Champagner rausholen: Der Atomkrieg findet nicht statt !«
    Then I realised my paper plane Wasn't really up there with me We all make mistakes, forgive me Would you like to ride my paper plane
    (Status Quo — Rossi/Young)
----
    4. Überlebenskampf
    Jeremy Fishers Blut spritzte durch das zerstörte Cockpit, und Mike McBain mußte sich etwas vom Helmvisier wischen, das er voller Ekel als einen Fetzen menschlichen Gewebes identifizierte. Fishers Gewebe. Die Garbe aus der Bordkanone der chinesischen Su-47 hatte nicht nur die rechte Cockpithälfte der B-2 zerfetzt, sondern auch den Unterkörper ihres Copiloten. Ungefähr von der Stelle an abwärts, an der einst sein Bauchnabel gewesen war, hatte sich Lieutenant Fisher in einen blutigen Brei aus Knochensplittern, Gewebemasse und Fetzen der Fliegerkombi verwandelt. Die Fläche seines Sitzes war ebenso verschwunden wie seine Beine, im Boden des Cockpits gähnte ein tiefes Loch, durch das der Feuerschein des vernichteten Shanghai heraufglomm.
    Wie durch ein Wunder der Hölle hatte die Garbe Fisher nicht völlig erwischt. Die Lehne seines Sitzes war nicht getroffen worden, die Gurte hielten den Torso noch immer fest, sonst wäre er

Weitere Kostenlose Bücher