Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg
!«
»Zu Befehl!«
Er wandte sich wieder dem Bildschirm zu, auf dem Prien wartete, doch diesmal war es der U-Boot-Kommandant, der ihm das Wort abschnitt: »Da geschieht etwas. Salvenfeuer! Die deutschen Boote haben einen ganzen Torpedoschwarm abgefeuert! Elf. nein, zwölf!«
Alarm gellte durch die Gefechtszentrale der »Hindenburg«. Da man jetzt wußte, wo man zu suchen hatte, konnten sich die bundesdeutschen U-Boote und ihre Torpedos nicht länger vor den Aufklärungsanlagen des Flugzeugträgers verbergen.
»Einschlag in weniger als einer Minute!«
»Gegenmaßnahmen! Das volle Programm!« Von Schirlitz' Befehl war überflüssig, denn die Besatzung reagierte vorbildlich, wie in unzähligen Übungen einstudiert. Bisher in der Bordwand hinter Panzerplatten geschützte Werfer fuhren aus und verschossen 24 Torpedoabwehrraketen vom Typ »Rotkäppchen«. Diese bis auf ein kleines Steuerelement am Heck flügellosen Geschosse waren rund vier Meter lang. Ihre Steuerung erfolgte aktiv von der Gefechtszentrale der »Hindenburg« aus, bis ihre Bordgeräte die feindlichen Torpedos entdeckt hatten und dann das Kommando übernahmen. Die Raketen jagten überschallschnell über das Wasser. Sobald sie eintauchen wollten, projizierte ein starker, nur für einen einzigen »Schuß« ausgelegter BüLi-Werfer einen extrem starken Bündellichtstrahl auf die Wasseroberfläche, die augenblicklich zu kochen begann.
In dieses Blasenfeld tauchten die Raketen ein und schossen dann unter Wasser als sogenannte »Kavitationstorpedos« weiter. Dabei machten sie sich das Phänomen zunutze, nach dem der hohe Druck schneller Körper das umgebende Wasser augenblicklich verdampfen ließ. Diese Gasblase setzte der Rakete sogar noch weniger Widerstand entgegen als die Gase der Atmosphäre. Auch Amerikaner, Russen, Deutsche und sogar Iraner hatten Kavitationstorpedos entwickelt, doch im Vergleich mit der überschallschnellen »Rotkäppchen«-Waffe des Reiches Thule waren sie langsam und primitiv. Vor allem die Steuerungssysteme machten den großen Unterschied aus.
Natürlich hatten die bundesdeutschen U-Boot-Kommandanten den Raketenabschuß bemerkt und ließen die Torpedos auseinanderlaufen, um sie vor der Vernichtung zu bewahren. Doch das nutzte nicht viel, neun der zwölf »Seehechte« wurden vom Rotkäppchen gefressen.
Drei kamen durch. Doch sie trafen die »Hindenburg« an weit auseinanderliegenden Stellen, so daß ihre Ladungen erneut wirkungslos am Panzer verpufften.
*
General zur See Hellmuth von Schirlitz störte seine Funker nur ungern, doch die Ungewißheit nagte an ihm: »Was ist denn da drüben los bei Ihnen? Wie lange dauert denn so eine simple Verbindung nach Mons ?«
»Wir wissen es nicht, General«, kam die prompte Antwort. »Die Leitung steht, und alle Systeme arbeiten einwandfrei. Aber Mons antwortet einfach nicht. Die NATO scheint sich taub zu stellen !«
»Versuchen Sie es weiter !« Von Schirlitz unterbrach die Verbindung zu den Funkern und wendete sich erneut Generalleutnant Prien zu, dessen Abbild auf dem Bildschirm die Ungeduld deutlich anzumerken war. »Sie haben freie Hand! Wir werden angegriffen. Auch wenn es Deutsche sind - das können wir nicht hinnehmen !«
»Zu Befehl!« Prien war kein Mann der vielen Worte. Er unterbrach die Verbindung.
Wenig später zeigten die Außenkameras vier Wassersäulen, die aus der Irischen See in den Morgenhimmel stiegen. Von Schirlitz mußte heftig schlucken. Das waren die Boote U 31 bis 34 gewesen. Deutsche Boote. Die Magnetfunkbestätigung von Prien kam nur Augenblicke später herein.
»Nehmen Sie es nicht so schwer, General! Wir haben uns nur gewehrt! Und so, wie die Bundeswehr heute aussieht, war nicht einmal mehr jeder zweite Mann an Bord Deutscher«, versuchte Brüne seinen Kommandanten zu trösten.
Unwillig schüttelte von Schirlitz den Kopf. »Sie verstehen es noch immer nicht, Hauptmann! Ich trauere nicht um die Deutschen, sondern um die Menschen an Bord der vier U-Boote. Es ist einfach nur widerwärtig, daß wir uns gegenseitig zerfleischen, weil wir uns von Außerirdischen dazu aufhetzen lassen! Wenn wir nicht endlich einen Weg finden, die willfährigen Lakaien der AIn auszuschalten, werden diese Toten nichts sein im Vergleich zu dem Blutbad, das uns erwartet !«
Wie um seine Worte zu bestätigen, traten die vollautomatischen Nahbereichsabwehrkanonen der »Hindenburg« in Aktion. Das wummernde Röhren der Hochleistungswaffen war selbst noch hier im Kommandostand zu
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