Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg
Piloten der britischen Tornados, die von Norden her fast mit Schallgeschwindigkeit in nur 30 Meter Höhe heranjagten. Eine Maschine wurde fast am Horizont von einer Enzian-Rakete getroffen und grub sich ungebremst in den weichen Boden der Küstenebene.
Die anderen flogen in einen dichten Vorhang aus massiven Wolframgeschossen, die zwar nicht explodierten, aber durch ihre große Wucht bei jedem Treffer nicht nur schlimme Löcher in die Flugzeuge rissen, sondern auch für eine ungeheure Hitzeentwicklung sorgten, die Treibstoffleitungen, Tanks und Bordmunition explodieren ließen.
Die eigentlichen Kampfpanzer selbst konnten gegen diesen Angriff nichts ausrichten außer sich in Bewegung zu setzen und ein schlechtes Ziel zu bieten. Doch das genügte.
Die Angreifer konnten zwar noch einige Panzerabwehrraketen abfeuern, doch auch die wurden von den FuMO-Anlagen der Südwinds erfaßt und von den Kanonen zerschlagen. Nun rächte es sich bitter, daß in Europa die Steuermittel lieber für Sozialprogramme verfrühstückt anstatt in eine moderne Rüstung investiert worden waren: Die fast 40 Jahre alten Tornados konnten gegen die hochmodernen Waffensysteme des Reiches Thule nichts ausrichten. Soldaten mit derart alten Waffensystem in den Kampf zu schicken, war nach Stewarts Ansicht ein Verbrechen. Diese Maschinen waren älter, als es der berühmte Fokker-Dreidecker im Zweiten Weltkrieg gewesen wäre. Mit der Maschine des Roten Barons hätte Erich Hartmannwohl keinen einzigen Abschuß erzielt, sondern seinen ersten Feindflug nicht überlebt.
Eine Tornado nahm einen der schweren Tiger unter Beschuß. Dem Piloten gelang ein Treffer im Fahrwerk, die linke Kette riß, der Panzer kam ruckartig zum Stehen. Doch selbst diesen kleinen Erfolg mußte der wagemutige Flieger teuer bezahlen. Eine Zweizentimetergarbe sägte durch die Kanzel. Ob der Pilot oder sein Waffensystemoffizier getroffen wurde, ließ sich nicht mehr feststellen. In dieser geringen Höhe und bei diesem Tempo ließ sich kein einziger Fehler korrigieren. Die Tornado schlug wie eine gigantische Granate mitten in Beckermet ein und explodierte.
Augenblicklich standen zahlreiche Häuser in Flammen, brennende Zivilisten liefen schreiend ins Freie. Einer von ihnen fand ein ebenso rasches wie gnädiges Ende unter den Ketten eines Panthers.
Die Panzer wichen dem Flammenmeer natürlich aus. Obwohl einige von ihnen mitten darin gewesen waren, hatte keiner einen Schaden davongetragen.
Generalmajor Stewart taten die Menschen leid. Doch er konnte ihr Schicksal nicht ändern. Die gesamte Operation hier erfolgte in Absprache mit der britischen Regierung. Aber die stand offenbar stärker unter dem Einfluß der AIn-Lakaien als bisher vermutet - denn so, wie es nun aussah, war dieser Einsatz von Anfang an nichts weiter als der Speck in einer gigantischen Mausefalle gewesen.
Ein grimmiges Lächeln umspielte Stewarts Mundwinkel. Es mochte sein, daß dieser Einsatz als Mausefalle gedacht gewesen war - doch die Panzerdivision »Theoderich« war alles andere als eine wehrlose kleine Maus.
Einer der Kradaufklärer meldete sich über abhörsichere Kabelleitung. Die Kabel wurden in der Packtasche des schnellen Geländemotorrads mitgeführt und kontinuierlich abgerollt.
»Massive Truppenbewegungen südlich von Whitehaven! Da rollt eine große Panzerarmee auf uns zu !«
»Verstanden! Die Kradaufklärer sollen sich zurückziehen! Ab jetzt ist der schwere Degen gefragt, nicht mehr das Florett !«
Der einzige Schutz der Motorradaufklärer war ihr Tempo und ihre Beweglichkeit. Bei der nun bevorstehenden Panzerschlacht wären sie in höchster Lebensgefahr gewesen. Deswegen würden sie samt ihren Maschinen zurückkehren und Geborgenheit im Bauch der Schützenpanzer finden.
Zum Verband von Generalmajor Geyer gab es keine Kabel-, sondern nur eine (theoretisch) abhörsichere Digitalfunkverbindung. Auf jeden Fall funktionierte sie noch. Stewart meldete die feindliche Panzerkonzentration und das bevorstehende Gefecht. Doch der Divisionskommandeur enttäuschte seine Erwartungen: »Solange es möglich ist, versuchen wir jede Kampfhandlung zu vermeiden. Ziehen Sie sich nach Calder Bridge zurück und bauen Sie von dort entlang der Landstraße eine Verteidigungslinie bis zum Strand auf. Wir operieren so defensiv wie eben nur möglich !«
»Aber einer meiner Tiger hat einen Kettenschaden! Den bekommen wir nicht so schnell hier weg !«
»Zerstören Sie ihn! Schade um das schöne Stück, aber es geht
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